Ski-WM Tina Maze rast zu WM-Gold in der Abfahrt

Beaver Creek · Die mitfavorisierte US-Amerikanerin Lindsey Vonn belegt nur Rang fünf. Viktoria Rebensburg wird Zehnte.

Maze zeigt "Schnee-Diver" nach Goldfahrt
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(sid/dpa) Olympiasiegerin Tina Maze hat sich auch den Weltmeistertitel in der Abfahrt gesichert. Die 31 Jahre alte Slowenin fuhr in Beaver Creek zwei Hundertstelsekunden schneller Anna Fenninger aus Österreich, die ihr beim WM-Auftakt im Super-G die Goldmedaille. Für Maze war es die achte WM-Medaille (dreimal Gold, fünfmal Silber). Dritte wurde die Schweizerin Lara Gut.

Mitfavoritin Lindsey Vonn, die schon mit Bronze am Dienstag hinter ihren Erwartungen geblieben war, lag als Fünfte auf ihrer Heimstrecke in den Rocky Mountains 1,05 Sekunden hinter Maze zurück. "Ich kann lachen, weil ich gekämpft habe", sagte die 30 Jahre alte Freundin von Golfer Tiger Woods. "Ich habe kein gutes Gefühl auf der Strecke gehabt. Ich habe alles gegeben, es hat leider nicht geklappt."

Viktoria Rebensburg aus Kreuth, Fünfte im Super-G, konnte auch nicht wie erhofft in den Kampf um die Medaillen eingreifen und wurde Zehnte. "Im Mittelteil bin ich extrem weit rausgekommen. Da hat mir dann komplett der Speed gefehlt", sagte die 25-Jährige.

Schon am Tag zuvor hatten sich die Hoffnungen der Gastgeber nicht erfüllt. Mit Schrecken hatten die Zuschauer im "Red Tail Stadium" oben in Beaver Creek den kapitalen Sturz von US-Superstar Bode Miller verfolgt. Sie sahen, wie er durch die Luft flog, fast hilflos, wie ein Crash-Test-Dummy, wie er auf die Piste prallte, die Skier verlor und dann den Berg runterrutschte. Dann ein Hauch Erleichterung, auch bei Ehefrau Morgan und dem Sohn auf ihrem Arm: Miller winkte - vielleicht zum letzten Mal auf großer Bühne.

Der Superstar fuhr noch in den Zielraum. Dort allerdings ließ der Anblick einer klaffenden Wunde, die unter seinem zerrissenen Rennanzug sichtbar war, Böses erahnen. Tatsächlich hatte sich der Amerikaner mit einem Ski eine Sehne in der rechten Wade durchtrennt. Noch am Nachmittag wurde er operiert. "Ich fühle mich glücklich, es hätte schlimmer kommen können", twitterte Miller sechs Stunden nach dem Sturz grinsend und mit erhobenem Daumen vom Krankenbett der Klinik in Vail aus.

Der Super-G dieser WM könnte das letzte Rennen des 37-Jährigen gewesen sein. Es war sein erster Start in einem Rennen seit März 2014, dazwischen hatte er sich im November der Rückenoperation unterziehen müssen. Und doch schien er bereit für einen großen Abgang. Er war hervorragend unterwegs. Er bewegte sich wie stets bewusst an der Grenze des physikalisch Machbaren, er raste rücksichtslos auf die Torstangen zu, ehe er sich mit dem linken Arm in einer verfing und ausgehoben wurde. Aus der Traum - und eine Wiederholung der Geschichte vom vergeblichen Versuch, das große Ding zu drehen. 2014 flog Miller als Favorit in der Abfahrt und im Super-G zu den Olympischen Spielen nach Sotschi. Er fuhr am Limit und machte in beiden Rennen ein paar Fehler zuviel. Es blieb bei Bronze im Super-G.

(RP)
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