EM in Lissabon Tischtennis-Teams auf Titelkurs

Lissabon · Deutsche Damen und Herren ziehen mit 3:0-Siegen ins Halbfinale ein.

Tischtennis-EM 2012: Bolls historischer Triumph
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Tischtennis-EM 2012: Bolls historischer Triumph

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Die deutschen Tischtennis-Asse haben in Lissabon die chaotische Vorrunde hinter sich gelassen und sind auf dem Weg zum historischen siebten EM-Titel in Folge. Angeführt von Europas Top-Duo Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov gelang dem Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf ungefährdet der Einzug ins Halbfinale. Nach dem 3:0 gegen Frankreich haben die Seriensieger Bronze bereits sicher, ebenso wie die deutsche Damenmannschaft wollen sie sich damit jedoch nicht zufrieden geben.

Heute trifft die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nun auf Kroatien, das Weißrussland bezwang. Rufen Boll, Ovtcharov und EM-Debütant Steffen Mengel erneut die Form aus dem Viertelfinale ab, sollten die Kroaten nicht zum Stolperstein werden. Bisher hat nie eine Mannschaft sieben EM-Titel in Serie gewonnen.

Rekordchampion Boll gewann bei seinem Auftritt gegen Emmanuel Lebesson gewohnt souverän mit 3:1. Der 16-malige Goldmedaillengewinner ist derzeit in Europa dermaßen überlegen, dass er sich im dritten Satz zumeist eine Auszeit gönnt, wenn es darauf ankommt, allerdings sofort wieder einen Gang hochschaltet. Den zweiten Punkt besorgte Mengel mit einem überzeugenden Sieg gegen Adrien Mattenet (3:0).

Anschließend ließ der Weltranglistenfünfte Ovtcharov alle Personaldiskussionen der Vorrunde - für Patrick Baum, dessen Vater tödlich verunglückte, und den verletzten Patrick Franziska durfte niemand nachnominiert werden - endgültig verstummen. Der Olympiadritte, erst am Vorabend und nach seiner Zahn-OP geschwächt angereist, bezwang Stephane Ouaiche 3:1. Ovtcharov bewies, dass er trotz Trainingsrückstand in Europa derzeit nur einen Spieler fürchten muss. Der heißt Timo Boll und spielt in Lissabon in seinem Team.

Zuvor hatten bereits die deutschen Damen durch ein 3:0 über die Niederlande das EM-Halbfinale erreicht. Sie marschieren mit fünf gesunden Spielerinnen unangefochten durch das Turnier. "Das ist unsere Stärke", sagte Irene Ivancan. "Mit fünf Spielerinnen auf Top-Niveau sind wir nur schwer zu schlagen. Wir haben gegen jede Mannschaft ein Rezept." Im Halbfinale wartet heute Schweden.

(sid)
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