Le Mans Tödlicher Unfall bei 24 Stunden von Le Mans

Le Mans · Der Däne Allan Simonsen knallt in die Leitplanken. Audis Sieg ist nur noch Nebensache.

Däne Simonsen stirbt nach Horror-Crash in Le Mans
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Däne Simonsen stirbt nach Horror-Crash in Le Mans

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Mit Tränen in den Augen bahnte sich Tom Kristensen den Weg zur Siegerehrung nach der 81. Auflage der 24 Stunden von Le Mans. Mit Loic Duval (Frankreich) und Allan McNish (Schottland) hatte der Däne im Hybrid-Audi R18 den vierten Sieg in Folge für die Ingolstädter gefeiert und seine Bilanz als Rekordsieger auf neun Erfolge ausgedehnt. "Diesen Sieg widme ich in allererster Linie Allan Simonsen, einem guten Freund, den wir am Samstag verloren haben", sagte der 45-Jährige auf dem Podest, bevor ihm die Stimme versagte.

Neun Minuten nach dem Start war Simonsens Aston Martin Vantage V8 auf leicht feuchter Strecke in der schnellen Tertre-Rouge-Kurve hart in die Leitplanken geprallt, die nicht durch Reifenstapel zusätzlich gesichert waren. Umgehend wurde der Familienvater ins medizinische Zentrum gebracht, doch der 34-Jährige erlag seinen Verletzungen.

Der Däne, zum siebten Mal in Le Mans dabei, ist der 21. Fahrer, der bei Tests, der Qualifikation oder dem Rennen starb und der erste seit 1997. Damals war der Franzose Sebastien Enjolras im Vor-Qualifying verunglückt. Einen tödlichen Rennunfall hatte es zuletzt 1986 gegeben ( Josef Gartner aus Österreich).

"Angesichts der Sicherheit der Rennfahrzeuge ist ein so tragischer Unfall unvorstellbar", sagte Aston Martins Racing-Chef David Richard. Simonsen war ein erfahrener Pilot, er hatte schon 82 Rennen gewonnen. Angefangen hatte er als Mechaniker und war dann zum Langstreckenspezialisten aufgestiegen. Er hinterlässt seine Ehefrau Carina und Tochter Mie-Mai, die erst im vergangenen Jahr geboren wurde. "Seine Familie hat uns gebeten, weiter zu machen, zu Ehren von Allan", begründete Teamchef Richards die Entscheidung. Simonsens Vater und Bruder, beide in Le Mans, waren noch am Samstagabend mit einem Privatjet nach Hause gebracht worden.

Einen toten Rennfahrer gab es auch bei der Deutschen Langstreckenmeisterschaft. "Man darf diesen Zwischenfall nicht dem Thema Rennsport und speziell dem Nürburgring zuordnen", betonte Hans-Joachim Stuck, Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes. Ein 55-Jähriger war nach einem Herzinfarkt am Steuer gestorben. "So etwas kann auch auf einem Mountainbike passieren", sagte Stuck.

(SID)
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