Pra-Loup Geschke sorgt für deutschen Sensations-Sieg

Pra-Loup · Der 29-Jährige spricht nach seinem Triumph in den Alpen vom "schönsten Tag in meinem Rennfahrerleben".

Tour de France: Simon Geschke kommen die Tränen
11 Bilder

Geschke kommen nach Alpen-Erfolg die Tränen

11 Bilder
Foto: dpa, sam

Überwältigt rang Simon Geschke (29) um Fassung, immer wieder schossen ihm Tränen in die Augen. "Das ist ein unwirklicher Moment, der schönste Tag in meinem Leben. Davon habe ich immer geträumt", sagte der deutsche Radprofi. Sein erster Etappensieg bei der Tour de France, zugleich erst sein dritter als Profi, war für ihn kaum zu begreifen.

Mit einem sagenhaften Soloritt über das "Dach der Tour", den 2250 Meter hohen Col d'Allos, hatte Geschke sich und seine Gegner verblüfft. Auf 161 kräftezehrenden Kilometern nach Pra Loup war der Berliner zu seinem größten Erfolg geflogen. "Ich habe hier eigentlich nichts zu suchen", sagte Geschke, dem es ungläubig immer wieder die Sprache verschlug, mit Blick auf die Siegerehrung. In den ersten zwei Wochen hatte sich der Berliner für seinen Kapitän John Degenkolb (Gera) aufgeopfert. Der Teamplayer kämpfte in den Massenankünften den Weg frei. Doch die Zeit der Sprinter ist bei dieser Tour vorerst vorbei, und so durfte Geschke seine Chance ergreifen, die er nach einem Ausreißversuch rund 45 Kilometer vor dem Ziel nutzte.

Für die deutschen Profis war es der fünfte Tagessieg bei der 102. Tour de France und der 80. insgesamt. Vor Geschke waren der inzwischen ausgestiegene Tony Martin und Sprintstar Andre Greipel (3) erfolgreich. Zudem war es der erste deutsche Sieg bei einer Alpenetappe seit Linus Gerdemann (2007).

Im Kampf um den Gesamtsieg setzte Christopher Froome (30) seine One-Man-Show fort, der Brite steuert seinem zweiten Gesamtsieg ungebremst entgegen. Der Brite knüpfte an die starken Leistungen in den Pyrenäen an. Zudem profitierte er vom Pech seiner Gegner. Giro-Sieger Alberto Contador (Spanien/Tinkoff-Saxo) musste in der Abfahrt vom Col d'Allos das Rad wechseln. Auch eines weiteren großen Rivalen entledigte sich Froome ohne eigenes Zutun. Der Amerikaner Tejay van Garderen (BMC), vor Etappenbeginn Dritter der Gesamtwertung, verlor von einer Krankheit geschwächt schon an der ersten und vergleichbar leichten Bergwertung den Anschluss an die Top-Favoriten und gab wenig später auf.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort