Tour de France Brite Cummings gewinnt erste Bergetappe

Bagneres-De-Bigorre · Die Favoriten der Tour de France halten sich zurück. Morgen wartet die erste Bergankunft.

Tour de France: Flamme rouge - der Teufelslappen klappt zusammen
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Teufelslappen klappt zusammen

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Chris Froome und Nairo Quintana zuckten am ersten Pyrenäen-Riesen nicht einmal, dafür brachte der Teufelslappen die Top-Favoriten der Tour de France fast zu Fall. Beim Überraschungscoup des Briten Stephen Cummings hatten der Brite und der Kolumbianer ihren heikelsten Moment zu überstehen, als der aufblasbaren Markierung für den letzten Kilometer die Luft ausging und auf die Gruppe der Spitzenfahrer stürzte. "Das Ding ist einfach runtergekommen", sagte der Brite Adam Yates, der als einziger Fahrer stürzte und am Teambus genäht werden musste.

Cummings feierte da schon längst, nachdem er die Passivität der Favoriten genutzt und die siebte Etappe nach 162,5 Kilometer von L'Isle Jourdain zum Lac de Payolle für sich entschieden hatte. "Ich habe mir diese Etappe ausgesucht. Ich bin hierhergekommen, um zu gewinnen", sagte Cummings. Während der 35-Jährige am Col d'Aspin couragiert seinem zweiten Tour-Etappensieg entgegenstrebte, belauerten sich Froome und Quintana auf dem ersten Pyrenäen-Abschnitt nur, zeigten aber auch keine Schwächen. Mit der Gruppe der Favoriten kam auch Emanuel Buchmann ins Ziel, der Deutsche belegte den 21. Rang.

Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigte der Belgier Greg Van Avermaet als Tagesfünfter nicht nur erfolgreich, sondern baute seine Führung vor dem Franzosen Julian Alaphilippe sogar auf 6:36 Minuten aus.

Die deutschen Radprofis spielten keine große Rolle, obwohl es unter anderem Tony Martin und Simon Geschke in die Ausreißergruppe geschafft hatten, aus der Tagessieger Cummings hervorging. "Ich habe es taktisch versaut, weil ich die Gruppe verpasst habe, die am Ende um den Sieg fuhr. Die Form am Berg ist gut, darum ist es schade, dass ich nicht vorne mit dabei war", sagte Martin.

Für den Dimension-Data-Rennstall war es schon der vierte Tageserfolg, nachdem der britische Sprinter Mark Cavendish die Etappen eins, drei und sechs für sich entschieden hatte. Der großen und sehr prominent besetzten Ausreißergruppe des Tages hatten insgesamt vier deutsche Radprofis, neben Martin und Geschke noch Paul Voss sowie Paul Martens angehört.

Vergangenes Jahr hatte Froome seine Konkurrenten mit einer Attacke auf dem ersten Pyrenäen-Abschnitt überrascht. Diesmal war es nur die Ouvertüre vor zwei knallharten Abschnitten. Heute folgt die Hatz über die legendären Pyrenäen-Gipfel Tourmalet und Peyresourde, dann wird es morgen noch schwieriger. Fünf Pässe, fast 5000 Höhenmeter, das Ziel auf 2240 Meter Höhe - unmittelbar vor dem ersten Ruhetag wird das Gesamtklassement schon ein deutliches Bild zeigen.

(sid)
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