Bonn Trainer soll Fechterinnen sexuell belästigt haben

Bonn · Fechterbund-Präsidentin Claudia Bokel hat nach Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs gegen einen langjährigen Landestrainer an einem Olympiastützpunkt schnelle Aufklärung gefordert. "Alle Beteiligten, allen voran die Verantwortlichen in Tauberbischofsheim, sind in der Pflicht, zu einer schnellen und sauberen Aufklärung des Falls beizutragen", erklärte die ehemalige Weltmeisterin. "Der Spiegel" hatte berichtet, dass es zwischen 2003 und 2016 zu mehreren Fällen von sexueller Belästigung gekommen sein soll.

Elvira Menzer-Haasis hatte den langgedienten Trainer angesichts der Vorwürfe vor Weihnachten entlassen. "Für mich gab es keine andere Handlungsmöglichkeit", sagte die Präsidentin des baden-württembergischen Landessportverbandes (LSV). Der Trainer habe die Vorwürfe zurückgewiesen. Nachdem er einen Gütetermin habe verstreichen lassen, sei das Verfahren ans Gericht gegangenen. Den betroffenen Frauen habe der LSV professionelle Hilfe angeboten. Allerdings habe keine das Angebot genutzt.

"Für uns gilt die Unschuldsvermutung. Aber wenn das stimmt, ist das ein Skandal", erklärte DFeB-Sportdirektor Sven Ressel. Der nationale Fecht-Verband habe bis zur Kündigung des Trainers durch den LSV keine Kenntnis über die Vorfälle gehabt. DFeB-Athletensprecher Max Hartung stellte fest: "Es darf nicht sein, dass Sportlerinnen und Sportler Angst davor haben, Probleme offen anzusprechen. Alle Athletinnen und Athleten können sich vertraulich an mich wenden."

(DPA)
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