Geplante Einführung gefährdet TÜV: Freistoßspray darf nicht eingesetzt werden

Frankfurt/Main · Die für Mitte Oktober geplante Einführung des Freistoßsprays in der Fußball-Bundesliga könnte gefährdet sein. In einem von der "Bild" in Auftrag gegebenen Gutachten kam der TÜV zu dem Ergebnis, dass das in Argentinien hergestellte Spray namens "9-15 fair play limit" im Verdacht stehe, hormonell wirksam zu sein. "Es darf in Deutschland und in der EU nicht eingesetzt werden, weil es nicht zugelassen ist. In der gegenwärtigen Form kann es auch nicht zugelassen werden", sagte Greta Dau.

WM 2014: Freistoß-Spray feiert WM-Premiere
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Freistoß-Spray feiert WM-Premiere

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Die Wissenschaftlerin vom TÜV Rheinland wies darauf hin, dass die bei einer neuntägigen Untersuchung festgestellte Treibhausgas-Konzentration mit 33 Prozent "vielfach höher" liege, als es bei nicht gekennzeichneten Dosen erlaubt sei. Zudem entspräche unter anderem die Angabe der Nettofüllmenge nicht europäischen Vorgaben. Außerdem fehle die Kennzeichnung mit dem Flammensymbol für hochentzündliche Produkte. Die im Spray als Konservierungsstoff verwendeten Parabene stehen im Verdacht, hormonelle Reaktionen auszulösen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) reagierte relativ gelassen auf die Situation. "Wir sind zuversichtlich, eine Lösung ohne Mängel zu finden", sagte Lutz Michael Fröhlich, der zuständige DFB-Abteilungsleiter Schiedsrichter. Der Sachverhalt sei dem DFB neu und werde geprüft, meinte Fröhlich weiter. Er bestätigte aber auch, "dass wir unabhängig davon bereits seit Wochen mit anderen Anbietern in Gesprächen sind, um nach Alternativen zu dem kostenintensiven Import aus Argentinien zu schauen."

Nach Meinung von TÜV-Mitarbeiterin Dau sei mit "einem Ordnungswidrigkeitsverfahren und einer Geldbuße" zu rechnen, falls die Schiedsrichter wie geplant am 8. Spieltag das Spray einsetzen. Nach der Premiere am 17. Oktober sollte es ursprünglich auch im DFB-Pokal, beginnend mit der zweiten Runde am 28. Oktober, benutzt werden.

(sid)
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