Rückblick auf das Jahr 2014 Sportliche Highlights und der Absturz des Uli Hoeneß

Düsseldorf · Das Jahr 2014 hatte viel zu bieten: Wintersportliche Highlights, Hoeneß und Ecclestone vor Gericht und Martin Kaymer mit einer Premiere sind nur ein paar Höhepunkte der vergangenen zwölf Monate.

Uli Hoeneß verabschiedet sich von seinem FC Bayern München
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Foto: dpa, ah fpt

Im Januar gewann Felix Neureuther als erster deutscher Skirennläufer seit 1973 (Max Rieger) wieder einen Weltcup-Riesenslalom. Am zweiten Wettkampftrag der Winterspiele von Sotschi raste Rodler Felix Loch zu seiner zweiten Goldmedaille nach Vancouver 2010. Nach insgesamt 16 Tagen am Schwarzen Meer war die Ausbeute der deutschen Mannschaft allerdings weniger glanzvoll als erhofft. "Die Bilanz ist in der Tat enttäuschend", bekannte der Chef de Mission Michael Vesper nach dem schlechtesten Olympia-Abschneiden seit der Wiedervereinigung und den Spielen 1992 in Albertville.

Acht Mal Gold, darunter für Carina Vogt als erste Skisprung-Olympiasiegerin der Geschichte, sechs Mal Silber und fünf Mal Bronze - nur 19 statt der avisierten 30 Medaillen, gerade mal Platz sechs in der Länderwertung. Und dann auch noch der Skandal um Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle. Bei einem Dopingtest wurde ein Stimulanzmittel entdeckt: Ausschluss aus dem deutschen Olympia-Team. Mitte November wurde die zweijährige Sperre durch eine Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes auf sechs Monate verkürzt.

Für wintersportliche Highlights aus deutscher Sicht sorgten nach den Spielen Team-Olympiasieger Severin Freund und Eric Frenzel: Freund wurde in Harrachov als fünfter Deutscher Skiflug-Weltmeister, Frenzel Weltcupsieger in der Nordischen Kombination. Ein paar Tage später erklärte die dreimalige Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch das Ende ihrer erfolgreichen Karriere als Skirennfahrerin. Vorbei ist nach dem fünften WM-Titel auch die gemeinsame Zeit des Eiskunstlauf-Paares Aljona Savchenko und Robin Szolkowy.

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Hoeneß muss ins Gefängnis

Vor Gericht mussten sich Hoeneß und Ecclestone verantworten. Im März gestand Hoeneß in München, 18,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Das Urteil: Dreieinhalb Jahre Haft. "Mr. Bayern" legte seine Ämter als Präsident und Aufsichtsratschef des Münchner Vereins nieder, am 2. Juni trat Hoeneß seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg an.

Ecclestone ist weiter im Amt. Das Schmiedergeld-Verfahren im Zusammenhang mit dem Formel-1-Verkauf 2005/2006 wegen Bestechung gegen den Formel-1-Geschäftsführer wurde in München gegen die Zahlung einer Geldauflage von 100 Millionen Dollar im August eingestellt.

In den Mannschaftssportarten holte der FC Bayern mit seinen Basketballern ebenfalls den Titel. Im Eishockey gewann der ERC Ingolstadt erstmals die Meisterschaft. Bei den Handballern jubelte der THW Kiel zum 19. Mal auf nationalem Parkett, in der Champions League schnappte sich erstmals die SG Flensburg-Handewitt die begehrteste europäische Vereinstrophäe - durch einen Finalsieg gegen Meister Kiel. Bei den Fußballern setzte sich Real Madrid mit Cristiano Ronaldo im spanischen Königsklassen-Finale gegen Meister Atlético Madrid durch. In der Champions League der Fußball-Frauen verteidigte der VfL Wolfsburg den Titel.

Jahresrückblick: Triumphe, Tränen und Tragödien - die Tops und Flops 2014
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US-Open-Sieger Kaymer

Golfprofi Martin Kaymer sorgte mit dem erstmaligen Sieg bei den legendären US Open im Juni für einen weiteren Höhepunkt, mit dem Europa-Team gewann er dann erneut den Ryder Cup gegen die USA. Die deutschen Säbelfechter bejubelten zum ersten Mal den Team-Weltmeistertitel. Den Hawaii-Ironman und damit den WM-Titel gewann Sebastian Kienle. Springreiter Holger Wulschner entschied zum ersten Mal mit der Riders Tour die wichtigste Turnierserie zu seinen Gunsten. Vorher hatten bereits Deutschlands Reiter Gold mit der Dressur-Equipe im französischen Caen gefeiert.

Historisches gelang den Volleyballern bereits mit Bronze bei der WM: Seit 44 Jahren war es die erste WM-Medaille. Die deutschen Tennis-Damen verpassten den ersten Titel im Fed Cup seit 22 Jahren gegen Gastgeber Tschechien.

Bei der Leichtathletik-EM in Zürich gab es vier Mal Gold. Der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm war trotz seines deutschen Meistertitels nicht für die EM nominiert worden. Bei der Schwimm-EM in Berlin sammelten die Freiwasserschwimmer insgesamt sechs Medaillen. Patrick Hausding gewann sein drittes Gold im Wasserspringen, und Paul Biedermann jubelte mit der 4 x 200 Meter-Freistil-Staffel über Platz 1.

Die deutschen Radprofis holten beachtliche sieben Etappensiege bei der Tour de France, vier erkämpfte John Degenkolb bei der Spanien-Rundfahrt. Haudegen Jens Voigt stellte im stolzen Alter von 43 Jahren als erster deutscher Radprofi einen Stundenweltrekord (51,115 Kilometern) auf, den er inzwischen wieder los ist.

Zwiespältige Reaktionen löste die offiziellen Bekanntgabe der Kandidatur von Fifa-Chef Joseph Blatter aus. Der umstrittene Schweizer will den skandalumwitterten Dachverband in einer fünften Amtszeit anführen. Doch die Vergaben der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar werden ein explosives Streitthema bleiben. Der Freispruch von Korruptionsvorwürfen der beiden Gastgeber durch die Fifa-Ethikkommission will kein Geringerer als der Fifa-Chefermittler Michael Garcia selbst anfechten.

(dpa)
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