Baseballer steht im World Team Kepler auf der Überholspur Richtung MLB

Einst war Max Kepler der teuerste Baseballer Europas. Nun feiert der Deutsche in den USA seinen Durchbruch und darf womöglich schon bald auf den Sprung in die Major League hoffen.

 Max Kepler steht als einziger Europäer im Baseball-World-Team.

Max Kepler steht als einziger Europäer im Baseball-World-Team.

Foto: dpa, nic jai

Für Max Kepler schließt sich der Kreis. Fast auf den Tag genau sechs Jahre nach seiner Vertragsunterschrift bei den Minnesota Twins wartet auf den deutschen Baseballer das Highlight seiner Karriere. Nach vielen Monaten in den niederen Gefilden der Minor League — dem vielschichtigen Ligen-Konstrukt unterhalb der Major League Baseball (MLB) — spielt sich das Talent derzeit in Nordamerika ins Rampenlicht. Seine famosen Leistungen im Farmteam Chattanooga Lookouts wurden für den gebürtigen Berliner jüngst mit der Berufung zum Futures Game der besten Talente der USA im Rahmen der MLB-Allstar-Festivitäten belohnt.

Der Auftritt im Great American Ball Park der Cincinnati Reds könnte für den 22-Jährigen ein Vorgeschmack auf eine glorreiche Zukunft sein. Kommenden Sonntag treten die hoffnungsvollsten Nachwuchsspieler der nordamerikanischen Topklubs gegeneinander an. Kepler steht als einziger Europäer und erster Deutscher überhaupt im Team World, das es mit der US-Auswahl zu tun bekommt. "Das ist eine tolle Sache. Ich freue mich riesig darauf", sagt er. Sollte der Nationalspieler seine Form bis zum Saisonende bestätigen, winkt ihm vielleicht schon im September die ganz große Bühne in der Eliteklasse.

Alles begann mit einer rekordbrechenden Vertragsunterschrift in Regensburg. Im Juli 2009 unterzeichnete Kepler seinen Kontrakt bei den Minnesota Twins. 800.000 Dollar Handgeld ließ sich die MLB-Organisation das Ausnahmetalent damals kosten — eine bis dahin nicht erreichte Summe für einen Europäer. Den Rekord ist der frühere Regensburger Bundesliga-Spieler inzwischen los. Geblieben ist dem Sohn eines professionellen Balletttänzer-Paares sein riesiges Talent, für das die Twins einst so tief in die Tasche griffen. Auch wenn sich Kepler zunächst in den unteren Ligen beweisen musste.

Der Deutsche vereint alle fünf Grundtugenden, nach denen die Späher auf der ganzen Welt Ausschau halten: Schnelligkeit, Power und Präzision am Schlag, Defensivstärke, einen kräftigen Wurfarm. "Er hat Über-Fähigkeiten und fügt diese momentan alle zusammen. Der Himmel ist die Grenze für den Jungen", schwärmt Keplers Trainer in Chattanooga, Doug Mientkiewicz.

Nach einer zweiten Saisonvorbereitung mit dem MLB-Team ging es für den Outfielder und First Baseman mit der Beförderung nach Chattanooga, einem Team zwei Stufen unterhalb der Major League, weiter bergauf. Mit seinen außergewöhnlichen Leistungen führte Kepler sein Team zuletzt zur Halbserien-Meisterschaft. Dafür wurde der Shootingstar bereits mit der Berufung ins Allstar Game der Minor League belohnt. Nun folgt das Futures Game.

Die Nominierung soll nur der Anfang sein. "Ich hoffe auf den Anruf", gibt der Jungstar unumwunden zu — und meint damit natürlich den Anruf eines Verantwortlichen der Minnesota Twins. Kepler hofft auf den großen Wurf, auf einen Platz in der MLB-Mannschaft. "Ich weiß nicht, was passiert. Aber ich will weiter mein Ding durchziehen und bereit sein, wenn in Minnesota Platz ist."

(dpa)
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