Angebliche Doping-Beichte des Baseball-Stars Denkmal "A-Rod" bröckelt weiter

New York/Köln · Alex Rodriguez hat angeblich schon Anfang Januar die Einnahme von Steroiden zugegeben. Bislang hatte der gefallene Baseballstar eine Verwicklung in den Biogenesis-Skandal vehement bestritten.

 Gefallener Held: Alex Rodriguez

Gefallener Held: Alex Rodriguez

Foto: ap

Baseballstar Alex Rodriguez hat seinen Ruf längst ruiniert, doch das Denkmal bröckelt weiter. Der Third Baseman von den New York Yankees soll bereits Ende Januar gegenüber Untersuchungsbeamten die Einnahme von Steroiden eingeräumt haben. Dies berichtet die Zeitung Miami Herald. Eine Bestätigung wäre keine Überraschung, auch wenn der 39-Jährige über Monate vehement bestritten hatte, wie schon vor zehn Jahren unerlaubte Mittel verwendet zu haben.

Rodriguez, 14-maliger Allstar, war Anfang des Jahres trotz aller Dementi für 162 Spiele aus dem Verkehr gezogen worden. Indizien reichten der MLB und ihrem Boss Bud Selig, um die Rekordsperre auszusprechen. Die nordamerikanische Profiliga sah es als erwiesen an, dass Rodriguez in den Skandal um die Wellness-Klinik Biogenesis in Florida verwickelt war und von dort Mittel bezog.

Was ohnehin alle wussten, hat der gefallene Held offenbar längst bestätigt. "Rodriguez hat sich das Wachstumshormon HGH in den Bauch injiziert", zitierte der Miami Herald aus einem 15-seitigen Bericht, der auf den 29. Januar 2014 datiert ist. Demnach hat der World-Series-Gewinner von 2009 pro Monat 12.000 Dollar für die Dopingmittel ausgegeben.

Laut Rodriguez hat Biogenesis-Besitzer Anthony Bosch ihm gesagt, dass das HGH gut für den Schlaf, das Gewicht, Haarwachstum, Sehvermögen und die Muskelerholung sei. Dazu soll er dem Profi Tricks für Urinproben erklärt haben. "A-Rod" hat demnach stets "Mittelstrahl" abgegeben.

Rodriguez war im Sommer 2013 zunächst für 211 Spiele gesperrt worden. Er legte Einspruch ein und durfte weiter auflaufen. Die Liga verklagte der Routinier wegen einer "Hexenjagd", auch Selig und die Spielergewerkschaft wollte er vor Gericht zerren. Wenig später ruderte Rodriguez zurück.

Zuvor war der Profi bereits mit seinem Protest gescheitert und verpasste nach dem Urteilsspruch im Schiedsgerichtsverfahren die komplette abgelaufene MLB-Saison. Mittlerweile ist der Wiederholungstäter wieder spielberechtigt. Schon in seiner Zeit bei den Texas Rangers (2001 bis 2003) war Rodriguez positiv auf Testosteron getestet worden.

Unklar ist, wie es mit dem Großverdiener weitergeht. Bei den Yankees steht Rodriguez noch bis 2017 unter Vertrag, mindestens 61 Millionen Dollar werden bis dahin fällig - ohne Bonuszahlungen. Weitere 30 Millionen sind für ihn drin, wenn er fünf mögliche Meilensteine erreicht. Rodriguez hält zahlreiche Ligarekorde.

(sid)
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