Dopingsünder verbüßt Strafe Rückkehr von Rodriguez kostet Yankees vor allem Geld

Ein Jahr lang war es aufgrund seiner Dopingsperre einigermaßen ruhig um Alex Rodriguez. Doch nun ist der Baseballprofi der New York Yankees nach verbüßter Strafe zurück. Er kostet dem Verein viel Geld, doch was kann er noch?

 Alex Rodriguez hat seine Sperre abgesessen.

Alex Rodriguez hat seine Sperre abgesessen.

Foto: ap

Der Rekordverdiener ist nach seiner Rekordsperre wieder da, doch die Freude über die Rückkehr von Alex Rodriguez hält sich bei den New York Yankees in Grenzen. Der tief gefallene, ehemalige Baseball-Superstar wird nach abgessener Dopingsperre im Zusammenhang mit dem 2013 aufgedeckten Biogenesis-Skandal geduldet - richtig willkommen ist er jedoch nicht. Und ob der Rekordmeister der Major League Baseball (MLB) für den einstigen Third Baseman überhaupt noch Verwendung hat, wird sich in den kommenden Wochen der Saisonvorbereitung erst noch zeigen müssen.

"Wir haben uns auf das Schlimmste vorbereitet, hoffen aber auf das Beste", sagte Brian Cashman. Der Manager ließ die Frage, ob er froh sei, Rodriguez wieder im Team zu haben, unbeantwortet - und das wiederum spricht Bände. Doch was soll Cashman auch machen? Die Yankees haben sich 2007 selbst gegeißelt, als sie Rodriguez' Vertrag für die damalige Rekordsumme der US-Sportgeschichte von 275 Millionen Dollar um zehn Jahre verlängerten.

So sehr sie sich heute auch über die Unterschrift von damals ärgern mögen, so widerwärtig A-Rod's Androhungen eines Rechtsstreits gegen den Verein im Anschluss an eine Hüftoperation 2013 auch waren, und so widerwillig sie ihm jetzt die Trainingstore öffnen: Rodriguez hat seine Rekord-Dopingsperre von 162 Partien in der Vorsaison abgesessen. Er hat noch drei Jahre Kontrakt - und die Yankees müssen ihm, dem mittlerweile 39-Jährigen, noch 61 Millionen Dollar zahlen. Viel Geld für Ballast. "Alex Rodriguez feuern? Das ist dümmer als der Rekordvertrag damals", schreibt CBS Sports.

Denn die Yankees haben eine Versicherung abgeschlossen - und die würde dem Verein 80 Prozent der noch ausstehenden Summe erstatten, sollte Rodriguez es nicht ins Team schaffen. Doch daran denkt der Amerikaner gar nicht - obwohl sein letztes Spiel vom 23. September 2013 datiert und er mittlerweile zwei Hüftoperationen hinter sich hat. Rodriguez erschein bereits am Montag, zwei Tage vor Beginn des Trainingslagers, in Tampa/Florida. Nach seinem überpünktlichen Dienstantritt stellte er sich den Reportern und deren Dopingfragen.

Dieses Prozedere war nichts Neues für ihn. Bereits im Februar 2009 musste er über die Einnahme illegaler Mittel sprechen, hatte kurz zuvor eingeräumt, während seiner Zeit bei den Texas Rangers von 2001 bis 2003 gedopt zu haben. Vor sechs Jahren stand Mitspieler Derek Jeter symbolisch neben ihm, um ihn zu unterstützen. Diesmal war Rodriguez allein - und das war nicht der einzige Unterschied.

2009 hatte es seitens des Vereins eine offizielle Pressekonferenz gegeben - genau dies hatten die Yankees Rodriguez nun untersagt. Deshalb sprach er mit den mehr als 30 Reportern auf einem Bürgersteig. "Auf keinen meiner Fehler gibt es eine gute Antwort. Es ist unerklärbar. Ich habe mir selbst ein tiefes Loch gegraben und den Preis dafür bezahlt", meinte Rodriguez.

Er hatte sich in der Vorwoche mit einem Schreiben bei Fans, Liga und Spielergewerkschaft entschuldigt. Doch wofür? Nun, darauf wolle er nicht näher eingehen. "Ich fokussiere mich nur darauf, es ins Team zu schaffen. Es war ein schweres Jahr", so Rodriguez. Ja, er zucke schon zusammen, wenn er daran denke, was er getan habe. Aber er habe seine Strafe abgesessen. Das Wort "Doping" vermeidet der Profi bewusst. Und genau das macht ihn unglaubwürdig. "Rodriguez' Geschichte der Lügen lässt seine Worte leer klingen", urteilte die "New York Times".

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort