Giants-Dynastie Bumgarner und die "Gruppe voller Krieger" holen die World Series

Die San Francisco Giants haben zum dritten Mal in den vergangenen fünf Jahren die World Series der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB gewonnen.

San Francisco Giants gewinnen World Series gegen Kansas City Royals
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Giants gewinnen MLB-Titel gegen Kansas City

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Der letzte und entscheidende Ball der Saison flog weit in den Nachthimmel von Kansas City. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, landete er - genau im Handschuh von Pablo Sandoval. Der Third Baseman der San Francisco Giants hatte gerade noch Zeit, seine ganze Freude herauszuschreien, ehe er unter seinen heranstürmenden Teamkollegen begraben wurde.

Das 3:2 der Giants bei den Kansas City Royals war eine Mischung aus Kampf, Geschick und Ausdauer, und brachte dem Team aus Kalifornien den dritten World-Series-Titel seit 2010 in der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB, auf den Ausschreitungen in San Francisco allerdings einen Schatten warfen.

Bei schweren Krawallen wurden zwei Personen mit Schussverletzungen ins Krankenhaus gebraucht, einem Fan wurde eine Stichwunde zugefügt. Zudem gab es mehrere Schlägereien und Festnahmen. Auch einige Polizisten erlitten "kleinere Verletzungen", schrieb der San Francisco Chronicle. Die Verletzten befänden sich außer Lebensgefahr.

"Wir haben gerade die World Series gewonnen, da ist es schwer, müde zu sein", sagte Star-Pitcher Madison Bumgarner. Der 25-Jährige hatte sein Team nach nur drei Tagen Pause zum Sieg und zum Titel geführt. "Ich bin sicher, morgen werde ich müde sein", sagte Bumgarner, der nach drei erfolgreichen Auftritten in sieben Spielen als wertvollster Spieler der Finalserie (MVP) ausgezeichnet wurde.

Die Giants begründen mit dem 4:3-Erfolg in der best-of-seven-Serie eine Dynastie: Die Commissioner's Trophy wandert nach 2010 und 2012 auch 2014 nach San Francisco. Insgesamt ist es sogar der achte Titel. Als New York Giants gewannen sie 1904, 1921, 1922, 1933 und 1954, ehe der Klub 1957 nach Nordkalifornien umgesiedelt wurde.

Die Mannschaft bekam am Mittwochabend von den Ausschreitungen in der Heimat nichts mit - auch nicht der Vater des jüngsten Erfolgs: Manager Bruce Bochy. Der 59-Jährige, der stets etwas kauzig wirkt, hat mit seiner Vorstellung von Baseball die Giants zu einem Erfolgsteam geformt und junge Leute wie Bumgarner oder Rookie Joe Panik zu Leistungsträgern aufgebaut. Nach seinem Amtsantritt 2007 erntet Bochy nun die Früchte seiner Arbeit.

"Alle Titel sind besonders, aber bei diesem war es besonders schwer. Uns haben einige Spieler gefehlt, aber meine Mannschaft ist eine Gruppe voller Krieger", sagte Bochy, der im Moment des Erfolgs auch an den Gegner dachte: "Ich möchte den Royals gratulieren, sie hatten ein tolles Jahr." Am Ende platze für die Royals dennoch der Traum vom zweiten Titel nach 1985.

"Ich muss meinen Hut ziehen vor Kansas City. Das war eine der besten Serien, und wir können stolz darauf sein, hier dabei gewesen zu sein", sagte Outfielder Hunter Pence. Für ihn und die Giants geht es nun zurück nach San Francisco, wo in den kommenden Tagen die Meister-Parade auf dem Programm steht. Dann hoffentlich mit friedlich feiernden Fans...

(sid)
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