"Gegen Dirk, da bin ich motiviert" Schröder stellt Nowitzki in den Schatten

Dallas · Der Kleine stahl dem Großen mal wieder die Show. Dirk Nowitzki ist für Dennis Schröder zu einer Art Lieblingsgegner geworden. "Gegen Dirk, klar, da bin ich motiviert. Man will den anderen Deutschen doch zeigen, dass man das Spiel auf hohem Niveau beherrscht", sagte der NBA-Aufsteiger.

Dirk Nowitzki unterliegt Dennis Schröder auch im zweiten Saisonduell
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Schröder und Hawks besiegen Nowitzki und Mavericks

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Schröder glänzte beim 104:87 seiner Atlanta Hawks über die Dallas Mavericks, Nowitzki gelang so gut wie nichts.

"Gegen uns blüht er total auf. Er hat die Dinger reingehauen, hat das Tempo verändert, hat gut verteidigt. Es war ein super Spiel von ihm von der Bank", sagte Nowitzki im Kabinengespräch bei DBB-TV: "Er war ein großer Schlüssel, warum sie heute gewonnen haben."

Stunden zuvor hatten sich die beiden Nationalspieler herzlich in Atlanta begrüßt. Nowitzki (36) nahm Schröder (21) im Mittelkreis in den Arm, nach ein paar Worten und dem Shakehands trennten sich die Wege wieder. Und auch anschließend ging es in verschiedene Richtungen.

Nowitzki fand nie ins Spiel und stand klar im Schatten von Schröder. Während der NBA-Champion von 2011 mit vier Punkten und fünf Rebounds eine der schlechtesten Leistungen seiner Karriere zeigte, war der 15 Jahre jüngere Braunschweiger mit 17 Zählern bester Werfer der Gastgeber. Zwischendurch traf er mit einem sogenannten "Floater" im hohen Bogen über Nowitzki hinweg zum 74:64.

"Es ist diese deutsche Sache", sagte Schröders Mitspieler Kyle Korver. Das Aufeinandertreffen mit Nowitzki sei einer der Gründe, "warum Dennis so gerne gegen Dallas spielt". Im ersten Saisonduell gegen die Mavericks, das kurz vor Weihnachten ebenfalls an Atlanta ging, hatte Schröder mit 22 Punkten die beste Ausbeute seiner noch jungen NBA-Laufbahn geholt.

NBA: Die besten Scorer aller Zeiten - Nowitzki auf Rang sechs
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Die besten Scorer aller Zeiten

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Foto: AP/Ashley Landis

Damals hatte Dallas alle Spieler an Bord, diesmal waren gleich vier Stammkräfte nicht dabei. Tyson Chandler und Chandler Parsons sind verletzt, Neuzugang Amar'e Stoudemire bekam eine Pause, Rajon Rondo war suspendiert. Der Point Guard, Schröders Lieblingsspieler, hatte sich tags zuvor gegen Toronto (99:92) ein hitziges Wortgefecht mit seinem Trainer Rick Carlisle geliefert.

Es war durchaus ein Thema, auch Nowitzki draußen zu lassen. "Wir haben darüber gesprochen", sagte Carlisle: "Aber er war der Meinung, dass es nicht das Richtige ist. Wir haben ja jetzt zwei Tage frei." Der Tabellenfünfte der Western Conference kann die kurze Pause gut gebrauchen.

Die Mavericks führten zur Halbzeit 53:47, verloren danach aber völlig den Faden. "Wir hatten nicht gerade eine gute zweite Hälfte. Wir hätten besser von draußen treffen müssen", so Nowitzki: "Heute war es leider nicht so toll."

Nichts zu kritisieren gab es beim Spitzenreiter des Ostens, vor allem wegen Schröder. "Am Anfang, in der Mitte und zum Ende des Spiels war Dennis ein wichtiger Faktor", lobte sein Headcoach Mike Budenholzer: "Er hat heute viele Dinge richtig gemacht. Wir brauchten ihn."

Beinahe wäre es gar nicht zum großen Auftritt gekommen. Das Spiel stand kurz vor der Absage. Ein Wintersturm hatte weite Teile des öffentlichen Lebens im Bundesstaat Georgia lahmgelegt, der Ausnahmezustand wurde ausgerufen. Der Schnee sorgte dafür, dass Wasser durch ein Loch im Dach der Arena auf das Spielfeld tropfte. Einen Ausrutscher leisteten sich die Hawks nicht.

(sid)
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