Kinofilm über deutschen NBA-Star "Der perfekte Wurf": Dirk Nowitzki auf der großen Leinwand

Dallas · Am 18. September kommt der erste Kinofilm über Dirk Nowitzki in die Kinos. Wegbegleiter äußern sich im gelungenen Streifen zum einzigartigen Aufstieg des Basketball-Superstars aus Würzburg, vieles dreht sich um die Beziehung zu Mentor Holger Geschwindner.

Dirk Nowitzki ist dran. Wieder geht der Wurf daneben, es läuft einfach nicht - der Mann mit dem besonderen Gefühl in den Fingern wird beim Bowling zur Lachnummer. "Ruf Holger an", rät dem Superstar einer seiner Freunde. Nowitzki hat für den Kommentar nur ein müdes Lächeln übrig, bei seinem Privatvergnügen kann er gut auf die Ratschläge des Mentors verzichten. Holger Geschwindner ist für den Basketball verantwortlich.

Die kurze Szene aus dem ersten abendfüllenden Kinofilm über den deutschen Weltstar, den es vor 15 Jahren aus seiner beschaulichen fränkischen Heimat in die US-Metropole Dallas zog, spricht Bände. "Nowitzki. Der perfekte Wurf." zeigt an vielen Stellen, dass sich der Würzburger nicht zu ernst nimmt und nach wie vor ein bemerkenswerter Typ ist. Nowitzki hat den Streifen noch nicht gesehen, den ein oder anderen Spruch auf seine Kosten wird er sich bei der Premiere am 16. September in Köln anhören müssen.

Nowitzki und Dallas erreichen die Play-offs
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Regisseur Sebastian Dehnhardt hat Nowitzki zwei Jahre mit seinem Team begleitet. In Dallas wurde gedreht, in Berlin beim Gastspiel der Mavericks gegen Alba, in Frankfurt, in New York, natürlich in Würzburg und in der mittlerweile berühmten Turnhalle von Rattelsdorf, wo sich der Champion von 2011 regelmäßig auf die neue NBA-Saison vorbereitet. Überall kommen mal mehr, mal weniger berühmte Wegbegleiter zu Wort.

Der Film transportiert viele Aspekte die hinlänglich bekannt sind - vielleicht sogar ein paar zu viele, vor allem für gut informierte Nowitzki-Fans. Deshalb sind es vor allem die bislang nicht zu sehenden privaten Momente wie beim Bowling-Abend, oder der Besuch in der Turnhalle von Nowitzkis Schule (wo auch fast jeder Wurf daneben geht), die dem Zuschauer einen neuen Blickwinkel geben. Auch die alltäglichen Yoga-Verrenkungen sind sehenswert.

Die MVPs der NBA-Finals seit 1991
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Foto: AP

Abgesehen davon stehen die Interviews im Vordergrund. Don Nelson, sein erster Trainer bei den Mavericks, spricht, dessen Sohn Donnie, General Manager des Vereins, Klubbesitzer Mark Cuban, Superstar Kobe Bryant, Altkanzler Helmut Schmidt und und und. Die Liste der "Nebendarsteller" kann sich sehen lassen.

Besonders bemerkenswert sind die Gespräche mit Mutter Helga und Vater Jörg ("Ich bin stolz auf das, was er als Sohn ist"), mit Ehefrau Jessica, die über seine Tennisqualitäten redet ("Die Stopps kriegt er nie"), und natürlich mit Geschwinder. Das Verhältnis zum kauzigen Entdecker ist ein zentraler Punkt im Film.

Es geht dabei nicht nur um Höhen, auch die Tiefen werden thematisiert. Geschwindner äußert sich zur Steueraffäre um seine Person und dem damit verbundenen Gefängnisaufenthalt. Und auch Nowitzkis unglückselige Beziehung mit Cristal Taylor, die sich als Betrügerin entpuppte und in seinem Haus in Dallas festgenommen wurde, wird behandelt.

Am 18. September kommt der Film in die Kinos. Wer nur im Entferntesten ein Interesse an der Geschichte des bescheiden gebliebenen deutschen Idols ("Ich kann relativ gut einen Ball in ein Körbchen reinschmeißen") hat, sollte sich die 104 Minuten nicht entgehen lassen. Das Werk ist kein perfekter, aber ein gelungener Wurf.

(sid)
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