Play-offs in der NBA Nowitzkis Aus macht Deutschland Hoffnung auf EM-Teilnahme

Houston · Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks sind wie im Vorjahr direkt in der ersten Runde der NBA-Play-offs gescheitert. Die gute Nachricht: Nun spricht nichts mehr gegen eine EM-Teilnahme.

Dirk Nowitzki: Dallas Mavericks scheiden in Play-offs gegen Houston aus
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Mavericks scheiden in den Play-offs gegen Houston aus

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Als letzter Spieler verließ Dirk Nowitzki die Kabine. Ein paar Worte wechselte der Würzburger noch mit Trainer Rick Carlisle, dann ging es für den Tross der Dallas Mavericks auf die letzte gemeinsame Reise der Saison. Wieder ist das ambitionierte Team in der ersten Runde der NBA-Play-offs gescheitert, wieder wurden die großen Erwartungen nicht erfüllt.

"Es war ein wilder Ritt, ein Auf und Ab. Dazu kamen einige Verletzungsprobleme", blickte Nowitzki auf die vergangenen Monate zurück. Mit 1:4 mussten sich die Mavericks den Houston Rockets in der Best-of-seven-Serie beugen, ein 94:103 beim texanischen Nachbarn bedeutete das Ende aller Träume.

EM-Teilnahme nach frühem Aus wahrscheinlicher

Das frühe Scheitern tut Nowitzki und dem stolzen Klub weh. Wie im Vorjahr beginnt die Sommerpause für den 36-Jährigen viel zu früh, doch das schnelle Aus hat diesmal auch sein Gutes: Der erhofften EM-Teilnahme des Basketball-Idols steht eigentlich nichts mehr im Wege.

Erst im Juli beginnt die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die EuroBasket (5. bis 20. September) mit Vorrundenspielen in Berlin. Es ist geplant, dass Nowitzki im August zur Mannschaft stößt, wenn er denn seine Zusage gibt. Der Superstar hat also mehr als drei Monate Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen und Kraft zu tanken.

Schon bald soll es Gespräche mit dem Deutschen Basketball Bund (DBB) geben. Nach dem Ende der NBA-Saison werde man reden, haben Bundestrainer Chris Fleming und Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt zuletzt immer wieder betont. Die Zeichen für ein Ja-Wort könnten kaum besser stehen.

Nowitzki ist gut durch das Jahr gekommen, abgesehen von Magenproblemen und der ein oder anderen Bänderdehnung im Knöchel — so wie immer — blieb der NBA-Champion von 2011 gesund. Nowitzki hat stets betont, dass er Lust auf die EM hat. Und die Zuverlässigkeit in Person steht normalerweise zu seinem Wort.

Der 141-malige Nationalspieler wird etwas brauchen, um die Enttäuschung zu verdauen. Auch, weil er in Houston große Schwierigkeiten hatte. "Nowitzki, ein Held so vieler Play-off-Spiele, hätte in der ersten Hälfte nicht einmal mit GPS den Korb gefunden", stellten die "Dallas Morning News" fest.

Double-Double von Nowitzki zu wenig für die Mavericks

Sechs Fehlwürfe bei sechs Versuchen von der Dreierlinie, schlechter war Nowitzki in einem Spiel der Meisterrunde nie. Am Ende gelang ihm mit 22 Punkten und 14 Rebounds ein sogenanntes Double-Double, unter dem Strich war es zu wenig. Und die schwachen Mavs blieben nur lange im Spiel, weil auch die Rockets nicht überzeugten.

"Ich hatte heute nie das Gefühl, dass es für uns läuft. Wir haben gekämpft, alle Jungs, die uns zur Verfügung standen, haben alles gegeben", sagte Nowitzki und sprach erneut die personellen Sorgen an.

Vor allem der Ausfall des teuren Zugangs Chandler Parsons habe dem Team geschadet. "Einen Spieler wie ihn hätten wir gebraucht", so Nowitzki, "an der Dreierlinie, für Spielzüge, als Scorer. Aber hey, es ist einfach unglücklich gelaufen."

Zum vierten Mal seit dem Titelgewinn ist Nowitzki auf dem Weg zum zweiten Meisterring früh gescheitert. Bis 2017 läuft sein Vertrag noch, und die Zeit gegen ihn. In Dallas wird es wieder einen Umbruch geben. Kaum etwas deutet darauf hin, dass Nowitzki die Larry O'Brien Trophy noch einmal in die Hände bekommt.

(sid)
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