Mavericks droht der schnelle Abgang Nowitzki: "Habe nie meinen Rhythmus gefunden"

Houston · Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben in der NBA auch das zweite Play-off-Spiel bei den Houston Rockets verloren. Viel Hoffnung haben die Mavs nun nicht mehr, auch weil der Würzburger ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt ist.

Dirk Nowitzki erlebt einen schwarzen Abend gegen Houston Rockets
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Nowitzki erlebt schwarzen Abend gegen Houston

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Nowitzki wirkte ratlos. "Ich habe nie meinen Rhythmus gefunden. Ich weiß nicht, warum", sagte der Superstar. Die Sorge vor dem frühen Aus in den Play-offs war ihm deutlich anzusehen.

Das 99:111 bei den Houston Rockets bedeutete für die Dallas Mavericks die zweite Niederlage in der best-of-seven-Serie des NBA-Achtelfinals. Mit Blick auf Spiel drei am Freitag in eigener Halle steht das Team vor einem Berg von Problemen.

Kaum etwas macht Hoffnung auf eine Wende in der bislang einseitigen Serie. Dallas hielt das Spiel zwar lange spannend, ging am Ende aber doch krachend unter - im wahrsten Sinne des Wortes. 14 (!) Dunkings gelangen den Rockets, damit stellte das Team den Rekord für ein Play-off-Spiel ein, der den Los Angeles Lakers im Jahr 2001 gelungen war.

Das Bild war immer das gleiche. Josh Smith spielte den Basketball hoch an den Korb, Center Dwight Howard griff zu und stopfte ihn hinein - wieder und wieder passierte das, besonders im letzten Viertel. Nowitzki und die übrigen Mavericks schauten zu, der Würzburger fordert für den Auftakt vor den eigenen Fans ein Umdenken: "Wir dürfen keine acht Lob-Pässe zulassen. Das würde helfen."

Dallas muss besser verteidigen, und Dallas muss besser angreifen. Das gilt auch für Nowitzki. Zwar holte der 36-Jährige 13 Rebounds, doch die Wurfquote war lausig: Nowitzki traf 3 von 14 Würfen aus dem Feld, beide Dreierversuche gingen daneben. Am Ende standen zehn Punkte zu Buche. "Ich hatte kein Händchen", sagte er.

Monta Ellis (24) war bester Werfer beim Meister von 2011, Chandler Parsons fehlte wegen seiner anhaltenden Knieprobleme auch im zweiten Spiel bei seinem Ex-Klub. Es ist unklar, ob der solide Scorer überhaupt gegen Houston eingesetzt werden kann. Etwas besser sieht es bei Devin Harris (Zehenverletzung) aus.

Dabei war Rajon Rondo, irgendwie aber auch nicht. Keine zehn Minuten ließ Trainer Rick Carlisle den erneut maßlos enttäuschenden Spielmacher ran, dann war Schluss. "Fragt ihn doch", antwortete der Headcoach den Journalisten auf die Frage nach der Leistung des Schlüsselspielers. Doch der Point Guard (4 Punkte, 1 Assist)
versteckte sich unter seinen Kopfhörern und schwieg.

Ein viermaliger Allstar mit indiskutabler Vorstellung, ein schwächelnder Nowitzki und ein Team, das in der Schlussphase immer wieder Schwierigkeiten hat. Es steht schlecht um Dallas, auch was die Statistik angeht. In der NBA-Geschichte sind Teams nach einer 2:0-Führung zu 93,9 Prozent weitergekommen. Die Mavericks haben nur in einem von acht Fällen einen solchen Rückstand gedreht, 2005, im Achtelfinale gegen die Rockets.

Damit das erneut gelingen kann, ist mehr Konstanz gefordert. "Sie haben im vierten Viertel auf einem höheren Level gespielt. Wir brauchen 48 gute Minuten", sagte Carlisle. Nowitzki sieht es genauso: "Aus irgendeinem Grund sind sie hintenraus besser. Deshalb haben sie drei von vier Spielen gegen uns in der Hauptrunde gewonnen und führen 2:0."

In der heißen Phase läuft wenig zusammen. So war es auch in Spiel eins, das mit 118:108 an Houston ging. "Unglücklicherweise hatten wir in der Saison mehrfach harte vierte Viertel, in denen vorne nichts ging. Wir müssen solider spielen", sagte Nowitzki. Sorgen um seine eigene Verfassung macht er sich nicht: "Ich habe mich ganz ordentlich gefühlt."

(sid)
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