Nowitzki und Mavs in den Play-offs "Das haben uns nicht viele zugetraut"

Salt Lake City/Köln · Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks zum 15. Mal die NBA-Play-offs erreicht. Im Achtelfinale kommt es zu einer schwierigen Aufgabe, auch wenn der Gegner noch nicht feststeht.

Dirk Nowitzki und Dallas Mavericks machen Play-off-Teilnahme perfekt
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Nowitzkis Mavericks machen Play-off-Teilnahme perfekt

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Foto: ap, RB

Sechs sündhaft teure Flaschen Champagner lagen eisgekühlt bereit. Nach dem Sprung in die Play-offs der NBA wartete in der Kabine der Dallas Mavericks auf Dirk Nowitzki und seine Teamkollegen der Tropfen, mit dem die Basketballer vor fünf Jahren ihren Meistertitel begossen hatten. Es dürfte allerdings die einzige Feier der Saison mit dem edlen Armand de Brignac gewesen sein.

Mavericks mindestes Siebter

Mit einem 101:92-Sieg bei Utah Jazz sicherten sich die Mavericks im vorletzten Hauptrundenspiel ihr Ticket für die Meisterrunde, das Zwischenziel ist erreicht. Mindestens auf Rang sieben wird der Champion von 2011 nach 82 Spielen mit vielen Aufs und Abs im Westen landen, bestenfalls auf Rang fünf. Viel mehr war nicht zu erwarten.

"Wir haben es im harten Westen in die Play-offs geschafft. Das ist gut", sagte Nowitzki eher nüchtern. Bereits zum 15. Mal ist der 37-Jährige mit Dallas in der K.o.-Phase dabei, lediglich in seinen beiden ersten Spielzeiten und in der Saison 2012/13 hatte es nicht gereicht.

Der entscheidende Erfolg in Salt Lake City sorgte beim Würzburger für Erleichterung, Nowitzki verspürte aber auch eine gute Portion Genugtuung: "Das haben uns vor der Saison beim Blick auf den Kader nicht viele zugetraut", sagte der Superstar, dem mit 22 Punkten und elf Rebounds ein Double-Double gelang. Auch Topscorer Deron Williams (23) und Wesley Matthews (20) spielten stark.

Am Mittwoch gibt es für Dallas einen Vorgeschmack auf die Play-offs. Das letzte Spiel der regulären Saison findet bei den San Antonio Spurs statt, Zweiter im Westen und nach derzeitigem Stand Achtelfinalgegner. Die anderen möglichen Kontrahenten sind Oklahoma City Thunder (3.) und die Los Angeles Clippers (4.).

Droht wieder das Erstrunden-Aus?

Wenigstens dem übermächtigen Meister Golden State Warriors (1.) gehen die Mavericks aus dem Weg. Nowitzki gibt sich mit dem Erreichen der Play-offs nicht zufrieden und will, dass es weiter geht als zuletzt: "Seit dem Gewinn der Meisterschaft sind wir immer in der ersten Runde ausgeschieden. Hoffentlich können wir unser Momentum mitnehmen."

Viel wird bei den verletzungsgeplagten Mavericks von Nowitzki abhängen. Chandler Parsons steht nach einer Knie-OP nicht mehr zur Verfügung, Williams plagen Rückenprobleme. Nur wenn Nowitzki, mit einem Schnitt von 18,3 Punkten bester Werfer der Mannschaft, seine Form hält, könnte etwas gehen.

Es ist riskant, Geld auf Dallas zu setzen. Egal, gegen wen es geht, die Mavs sind klarer Außenseiter, allein wegen der Hauptrundenbilanz. Gegen San Antonio gingen die drei bisherigen Spiele verloren, gegen Oklahoma alle vier. Gegen die Clippers gab es einen Erfolg, aber eben auch drei Niederlagen - die letzte am vergangenen Sonntag.

Das Wichtigste ist aber, dass Dallas überhaupt dabei ist. "Es war eine Menge Arbeit", sagte Trainer Rick Carlisle und lobte sein Team für den Endspurt mit sieben Siegen aus den vergangenen acht Spielen: "Es waren zwei unglaubliche Wochen für unsere Jungs. Wir waren am Boden, haben aber noch mal alles reingeworfen."

Am Samstag beginnen die Play-offs. Die härteste, aber auch die schönste Zeit des Jahres. Nowitzki ist auch in seiner voraussichtlich vorvorletzten NBA-Saison dabei, wenn das Titelrennen startet. Jedes Weiterkommen wäre ein Geschenk.

(sid)
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