Dallas gleicht gegen San Antonio aus Nowitzkis Angst vor dem Heimvorteil

San Antonio · Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben sich in den NBA-Play-offs zurückgemeldet. Mit einem überraschend klaren 113:92 bei den San Antonio Spurs glich der Meister von 2011 die Achtelfinalserie aus.

NBA: Dirk Nowitzki zittert vor dem Heimvorteil
Foto: afp, cc/ma

Am liebsten wäre Dirk Nowitzki geblieben. "Es ist etwas gefährlich, nach Hause zu fahren. Das macht mir Sorgen", sagte der Basketball-Superstar nach dem eindrucksvollen Comeback mit den Dallas Mavericks in den NBA-Play-offs. Den 35-Jährigen beschäftigten im Bauch des ATundT Centers von San Antonio aber nicht etwa zu erwartende Turbulenzen auf dem kurzen Rückflug über Texas, Nowitzki dachte vielmehr laut über die Heimschwäche seiner Mannschaft nach.

Mit einem überraschend klaren 113:92 im zweiten Achtelfinale bei den Spurs, dem Ausgleich in der best-of-seven-Serie, hat Dallas die Verhältnisse gedreht. Der Heimvorteil liegt nun bei den Mavericks — wenigstens auf dem Papier. Für Nowitzki ist der Ortswechsel mehr Gefahr als Chance. "Auswärts haben wir uns über die ganze Saison ordentlich präsentiert. Zu Hause haben wir unseren Weg nicht so recht gefunden", führte der Würzburger aus.

Nowitzkis Bedenken lassen sich in Zahlen messen. Im American Airlines Center standen nach der Hauptrunde 26 Siege 15 Niederlagen gegenüber. Eine Heimmacht ist der Champion von 2011 nicht gerade. Schwäche hin oder her, der Außenseiter ist nach dem gestohlenen Spiel beim Vizemeister wieder im Geschäft. Das unnötige 85:90 vom vergangenen Sonntag wurde schnell wettgemacht.

"Es war eine großartige Teamleistung"

"Wir haben uns diesen Sieg verdient. Es war eine großartige Teamleistung. Spiel eins hat uns nicht runtergezogen", sagte Nowitzki, der allerdings erneut unter seinen Möglichkeiten blieb. Der Würzburger kam auf 16 Punkte sowie fünf Rebounds und traf aber nur sieben von 19 Würfen aus dem Feld. Die ersten sechs Versuche gingen allesamt daneben. Erfolgreicher waren beim ersten Sieg gegen die Spurs nach zehn aufeinanderfolgenden Pleiten Monta Ellis (21) und Vince Carter (20).

Unmittelbar vor Spielbeginn war Gregg Popovich zum dritten Mal als NBA-Trainer des Jahres ausgezeichnet worden, doch der Headcoach der Spurs schaffte es trotz aller Erfahrung nicht, seine Spieler aufzuwecken. Das Team um die Altstars Tim Duncan (11 Punkte), Tony Parker (12) und Manu Ginobili (27) produzierte 22 Ballverluste, Negativrekord für den Ligaprimus in der laufenden Saison.

"Eine solch schwache Vorstellung in den Play-offs beunruhigt mich", sagte Topscorer Ginobili: "Wir müssen viel, viel besser spielen, um eine Chance in Dallas zu haben." Schon zum Auftakt hatte das beste Hauptrundenteam der NBA seine Schwächephasen gehabt und erst spät einen Rückstand aufgeholt. Diesmal dauerte die Schwächephase fast 48 Minuten.

Die Mavericks haben offenbar erkannt, wie San Antonio zu knacken ist. "Wir haben sie aus der Komfortzone geholt", meinte der spanische Spielmacher Jose Calderon: "Wir haben ihnen ihren Rhythmus genommen und gut auf den Ball aufgepasst." Auch für Nowitzki war die geringe Anzahl der Turnover ein Schlüssel zum Erfolg: "Wir hatten heute nur sieben oder acht. Das ist phänomenal."

Und genau so soll, ja muss es am Samstag (20.30 Uhr MESZ) weitergehen. "Wir dürfen jetzt nicht den Fuß vom Gas nehmen. Wenn wir so auftreten, haben wir eine Chance", sagte Nowitzki mit Blick auf Spiel drei. Weg wollte er immer noch nicht: "Ich würde lieber hier spielen."

(sid)
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