Klatsche gegen San Antonio Golden State schämt sich für "Ohrfeige"

Oakland · Nach der Verpflichtung von Kevin Durant galten die Golden State Warriors in der NBA als nahezu unschlagbar. Doch schon im ersten Saisonspiel setzte es für das Superstar-Kollektiv eine krachende Heimpleite.

NBA: San Antonio Spurs siegen deutlich bei Golden State Warriors
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Spurs demontieren Warriors zum Auftakt

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Kevin Durant saß mit versteinerter Miene auf der Ersatzbank, als der letzte krachende Dunk im Korb der Golden State Warriors einschlug. Der Basketball-Superstar war am Ende nur noch Zuschauer, während die San Antonio Spurs sein neues NBA-Team endgültig auseinander nahmen. Völlig überraschend landeten die Texaner zum Saisonauftakt einen 129:100-Kantersieg beim haushohen Meisterschaftsfavoriten — und führten das als beinahe unschlagbar geltende Starensemble um Durant, Stephen Curry und Klay Thompson dabei phasenweise vor.

Curry fordert Reaktion

"Ich glaube, unsere Spieler schämen sich für heute. Ich zumindest tue das", sagte Warriors-Coach Steve Kerr nach der vor allem unerwartet deutlichen Heimniederlage. Vorjahres-MVP Curry sprach derweil von einer "guten, kleinen Ohrfeige" und forderte eine umgehende Reaktion: "Ich will es nicht überbewerten, aber wir müssen jetzt zurückschlagen. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns."

Denn obwohl die Auftaktpleite in einer Hauptrunde mit 82 Spielen fraglos verschmerzbar ist, könnte der Sieg der Spurs durchaus Signalwirkung haben. Schließlich zeigte San Antonio genau jene Schwächen bei den Warriors auf, vor denen Kritiker gewarnt hatten. Für die Verpflichtung von Durant hat der Vizemeister in der Breite viel Qualität geopfert.

Spurs legen Probleme der Warriors offen

Gegen San Antonio steuerten Golden States Bankspieler gerade einmal 16 Punkte bei, die Reservisten beim Gegner kamen auf 54 Zähler. Zudem waren die überwiegend kleingewachsenen Warriors bei den Rebounds mit 35:55 klar unterlegen. Da fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass vor allem Durant (27 Punkte) und Curry (26 Punkte) durchaus überzeugten. Und was passiert eigentlich, wenn sich einer der Stars einmal verletzt?

Nach dem Bekanntwerden des Durant-Transfers im Sommer hatte der Hype zunächst keine Grenzen gekannt. "Das ist verrückt. Sie machen 200 Punkte pro Spiel", twitterte beispielsweise Marcin Gortat vom Ligakonkurrenten Washington Wizards und auch Dirk Nowitzki meinte noch am Tag vor dem Saisonstart: "Das Potenzial ist doch Wahnsinn. Wenn die den Ball laufen lassen, kann es erschreckend werden."

Ein Selbstläufer wird die Saison für Durant & Co allerdings nicht. Ein weiteres Rekordjahr, so viel steht spätestens jetzt fest, ist nach den 73 Siegen der vergangenen Saison keineswegs garantiert. 2015/16 hatte Golden State mit 24 Siegen in Serie einen NBA-Startrekord aufgestellt und zudem erst im 37. Heimspiel die erste Niederlage kassiert. Zumindest diese beiden Bestmarken haben nun erst einmal Bestand.

(sid)
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