Teil eins der NBA-Halbzeitbilanz Dennis "The Umlaut" Schröder trumpft mit den Hawks groß auf

Bergfest in der NBA: In der besten Basketball-Liga der Welt ist die Hälfte der Spielzeit 2014/2015 Geschichte. Nicht nur die alten Bekannten sorgen seit dem Saisonstart für Furore. Der erste Teil der Zwischenbilanz widmet sich auch einem deutschen Spieler, der nicht Dirk Nowitzki heißt.

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Gestatten, Stephen Curry, 1,91 Meter groß, 86 kg schwer, zwischen all den 2,10-Meter-Riesen wirkt er wie ein kleiner Schuljunge. Curry ist die lebende Antithese zum klischeehaften NBA-Hünen, der mit Muskeln aufgepumpt ist. Der Point Guard der Golden State Warriors kann, nunja, so gut wie alles: dribbeln, passen, werfen aus allen Lagen. Seine Spielweise ist elegant, einzigartig und kaum zu stoppen. Beispiele gefällig?

Nebenbei hat Curry die Warriors zum Team mit der besten NBA-Bilanz (aktuell: 36:7) geführt und das in der unglaublich starken und ausgeglichenen Western Conference, in der es fast in jeder Partie gegen ein Topteam geht. Curry (22,8 Punkte, 8,2 Assists, 2,1 Steals) gehört inzwischen endgültig zur absoluten Superstar-Kaste der NBA. Das belegen auch sein zweiter Platz bei den Trikotverkäufen und der erste Platz bei den Votes für das All-Star-Game. Auch James Harden (Houston Rockets) spielt eine MVP-würdige Saison und führt die NBA im Scoring (27,6 Punkte pro Spiel) und Bartwuchs an.

Eben jene Warriors von Stephen Curry. Das Team aus Oakland lebt allerdings nicht nur von seinem Aufbauspieler und der grandiosen Offensive. Golden State stellt derzeit die beste Verteidigung der Liga. Unter dem Korb sorgt der Australier Andrew Bogut dafür, dass die Warriors weiterhin ein Top-Defensivteam sind. Daneben entwickelte sich Draymond Green zum Kandidaten für den besten Defensiv-Spieler des Jahres.

Von der Bank bringt das Team Großkaliber wie Andre Iguodala und David Lee, die wohl bei den meisten anderen Mannschaften starten würden. Neben Curry sorgt sein "Splash-Brother"-Kollege Klay Thomspon ligaweit für Albträume bei Defensiv-Trainern. Die Warriors sind momentan das heißeste Team der Liga.

Auch hier sind Golden State Warriors vertreten und machen den Award-Hattrick perfekt. Klay Thompson zeigte am 23. Januar eine historische Leistung gegen die Sacramento Kings. Im dritten Viertel der Partie verabschiedete er sich in ein Paralleluniversum, ein Universum, in dem man nicht verwerfen kann.

Thompson ließ hemmungslos Dreier fliegen. Am Ende traf er neun von neun Dreiern (!), insgesamt fanden 13 von 13 Würfen ihr Ziel. In nur neun Minuten des dritten Viertels erzielte er somit 37 Punkte: NBA-Rekord. Die Oracle Arena stand Kopf. Dies war zuvor noch keinem Spieler gelungen, auch nicht Michael Jordan. Der Shooting Guard der Warriors beendete seinen Arbeitstag mit 52 Punkten.

Dass die Atlanta Hawks ein Play-off-Team sind, war abzusehen. Dass sie sich verbessern würden? Geschenkt! Aber dass sie das absolute Top-Team im Osten (Aktuelle Bilanz: 37:8) werden, 16 Spiele in Folge gewinnen (Klubrekord!), reihenweise Spitzenteams auseinandernehmen? Niemals!

Experten und Fans reiben sich die Augen: Die Atlanta Hawks winken von der Spitze im Osten und machen ihrem neuen Spitznamen als "San Antonio Spurs des Ostens" alle Ehre. Eine Mannschaft, die als Einheit auftritt, viele gute Schützen in ihren Reihen weiß und den Ball gerne teilt. Kein Wunder, denn Coach Mike Budenholzer arbeitete jahrelang als Assistenztrainer beim aktuellen NBA-Champion aus San Antonio.

Verdientermaßen könnten die Hawks gleich vier Spieler (Paul Millsap, Al Horford, Jeff Teague, Kyle Korver) zum All-Star Game nach New York schicken. Die Hawks lassen ihre Egos beiseite und spielen als Team, klingt wie eine Plattitüde, ist aber das simple Erfolgsrezept der Hawks. Sie sind das Team im Osten, das es zu schlagen gilt.

Apropos Atlanta: Dennis Schröder spielt dort eine gute Saison (8,1 Punkte, 3,3 Assists) und das auf der schwierigsten Position im Basketball, der Aufbauposition. In seinem zweiten NBA-Jahr hat sich der junge Deutsche viel Spielzeit (17,7 Minuten pro Partie) erarbeitet und sich als Back-up für Jeff Teague etablieren können. Auch den US-Amerikanern inklusive Tim Duncan ist der für sie sperrige Name Schröder nun ein Begriff. Beleg:

Der Braunschweiger hat in dieser Spielzeit einen Schritt nach vorne gemacht, sein Selbstbewusstsein geht dem eigenen Bekunden nach derzeit "durch die Decke". Auch hierfür finden sich Belege:

Wie gesagt, der Name "Schröder" ist nicht das Ding der US-Sportfans. Basketball-Experte Bill Simmons verrenkt sich beinahe die Zunge, wenn er den Namen ausspricht ("Schriiiider, Schraaaader, Schruuder"). Daher gab ihm dessen Sport-und-Popkultur-Portal Grantland kurzerhand den Spitznamen "The Umlaut", eine Hommage an das "ö". Akzeptiert wird auch "Baby-Rondo" in Anspielung auf Point Guard Rajon Rondo.

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