Curry gegen "King" Die NBA hat ihr Traumfinale

Die Golden State Warriors haben zum ersten Mal seit 40 Jahren das NBA-Finale erreicht. Ab Donnerstag treffen die Kalifornier auf die Cleveland Cavaliers. Die Superstars beider Teams kommen aus derselben Stadt.

Golden State Warriors feiern ihren Finaleinzug in der NBA
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Golden State Warriors feiern Finaleinzug

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Alles fing an im Akron General, in Ohio. 1984 erblickte LeBron James in der Klinik das Licht der Welt, etwas mehr als drei Jahre später wurde Stephen Curry dort geboren. Heute sind die beiden Basketball-Weltstars und Helden in ihrer Heimatstadt, ab Donnerstag stehen sie sich im NBA-Finale gegenüber.

Der gegenseitige Respekt ist riesig. Man schätzt sich. James, der den deutschen Nationalspieler Dennis Schröder und die Atlanta Hawks mit seinen Cleveland Cavaliers im Halbfinale weggefegt hatte (4:0), gratulierte Curry sofort nach dessen Auszeichnung zum wertvollsten Spieler (MVP) der Hauptrunde. "Absolut verdient" sei die Wahl, sagte James, "er ist das Triebwerk des ganzen Schiffs".

Curry ist Schlüsselspieler der Golden State Warriors aus Oakland, Kalifornien. Erstmals seit dem bislang letzten Titelgewinn vor 40 Jahren steht das Team wieder im NBA-Finale, auch der dreimalige Meister (1947, 1956, 1975) hatte in seiner Serie gegen die Houston Rockets kaum Probleme. Mit einem 104:90-Sieg sorgte das beste Team der Hauptrunde am Mittwoch für das entscheidende 4:1.

Auf Curry war wieder Verlass. 26 Punkte, sechs Assists und acht Rebounds gelangen dem 27-Jährigen, dabei war er im vierten Spiel, als es die einzige Niederlage setzte (115:128), kopfüber auf den Boden gekracht. Curry konnte der gruselige Sturz nicht erschüttern, auch "King" LeBron James soll dies nicht schaffen.

"Ich denke, es ist Zeit"

"Die Bay Area wartet seit 40 Jahren auf den Titel. Ich denke, es ist Zeit", sagte Scharfschütze Curry. In Spiel fünf landeten ausnahmsweise nur drei seiner elf Dreierwürfe im Korb, damit schraubte er seinen eigenen Rekord weiter in die Höhe. 73-mal hat er in den laufenden Play-offs von jenseits der 7,24-Meter-Linie getroffen, die bisherige Bestmarke von Reggie Miller aus dem Jahr 2000 ist längst Geschichte (58).

Seine Qualitäten aus der Distanz sind auch gegen Cleveland wichtig. Ein Nachteil dürfte aber die Unerfahrenheit sein, das weiß Curry. "Er war schon viele Male dabei", sagte der Spielmacher über James, dieser habe es ja "zum fünften Mal nacheinander" geschafft. 2011 war dieser mit den Miami Heat an Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks gescheitert, nach den zwei Titelgewinnen 2012 und 2013 folgte im Vorjahr die Niederlage gegen die San Antonio Spurs.

Seit dem vergangenen Sommer spielt James wieder für seinen Heimatklub in Cleveland, 60 Kilometer von Akron entfernt. 2007 verlor er mit dem Team das Finale gegen die Spurs klar (0:4), nun soll endlich der Titel her.

Die Cavaliers haben noch nie die Meistertrophäe geholt, auch nicht, als Currys Vater Dell (50) noch für die Franchise spielte. Das Debüt hat Sohnemann Stephen verfolgt - mehr oder weniger. "Als ich mein erstes Spiel in Cleveland gemacht habe, war er zwei Wochen alt. Meine Frau hat gesagt, er habe seine Augen geöffnet und sei die ganze Zeit wach gewesen. Erst nach dem Spielende ist er wieder eingeschlafen", erzählte Dell Curry. Die Eltern werden in den Finals ganz sicher keine Sekunde verpassen.

(sid)
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