Fehlstart in den NHL-Play-offs Edmonton verspielt mit blassem Draisatil den Heimvorteil

NHL-Star Leon Draisaitl blieb zum Auftakt der Play-offs blass, prompt verloren seine Edmonton Oilers gegen die San Jose Sharks. Und schon jetzt steht fest: Das Duell mit der erfahrenen Truppe aus Kalifornien wird für Draisaitl und Co. knifflig.

NHL: Edmonton verspielt mit blassem Leon Draisatil den Heimvorteil
Foto: afp, CM

Kein Treffer, kein Assist, noch nicht einmal ein Torschuss - als es zum ersten Mal so wirklich auf ihn ankam, tauchte Leon Draisaitl ab. Der Play-off-Fehlstart des deutschen NHL-Stars mit seinen Edmonton Oilers ließ die Alarmglocken schrillen, "wir müssen noch viel lernen und besser machen", forderte Coach Todd McLellan umgehend.

Denn die Kanadier, dank ihres kongenialen Sturmduos mit Nationalspieler Draisaitl und Kapitän Connor McDavid sogar als Geheimfavorit auf den Stanley Cup gehandelt, haben durch das 2:3 nach Verlängerung gegen die ausgebuffte Truppe der San Jose Sharks ihren Heimvorteil bereits verspielt. Am Freitag muss zumindest das zweite Heimspiel gewonnen werden, ansonsten droht das frühe Aus.

Auch Draisaitl muss dann wieder glänzen und das Spiel des fünfmaligen Champions gestalten, schließlich hat er mit herausragenden 77 Scorerpunkten in der regulären Saison seine immense Bedeutung für das Team untermauert. Was passiert, wenn der 21-Jährige mal weniger überzeugt, erlebten 18.347 konsternierte Fans hautnah.

"Sie hatten die meiste Zeit den Puck, sie spielten in unserer Zone. Kein Wunder, dass wir nur 19 Schüsse abgaben", kritisierte McDavid an einem "frustrierenden Abend" (Edmonton Journal), an dem die Oilers in ihrem ersten Play-off-Spiel seit elf Jahren "in der Overtime rasiert wurden" (Edmonton Sun).

Draisaitl und Scorerkönig McDavid (20), der immerhin die zwischenzeitliche 2:0-Führung aufgelegt hatte, trugen daran selbstverständlich nur eine Teilschuld. Die Strafzeiten der Teamkollegen, die den Sharks erst das Comeback ermöglichten, waren ebenso ausschlaggebend für die Niederlage wie die Erfahrung der Gäste aus Kalifornien.

"Sie waren hartnäckig und robust. Das hat unser Spiel gestört", sagte McLellan: "Sie wissen eben, wie es in den Play-offs geht." Den insgesamt 342 Begegnungen in der Meisterrunde, welche die Oilers-Spieler bislang insgesamt bestritten hatten, standen 1169 Partien bei den Sharks gegenüber. Routiniers wie Brent Burns oder Patrick Marleau drehen eben immer dann auf, wenn es verlangt wird.

Nach Anlaufschwierigkeiten kamen die Gäste daher besser ins Spiel, auch auf der Anzeigetafel war das Duell nach 46 Spielminuten wieder ausgeglichen. "Sie haben uns die Kontrolle entrissen", analysierte McLellan, "und wir haben uns diese nicht zurückgeholt." Die Folge: Nach 3:22 Minuten in der Verlängerung ereilte die Oilers durch den Treffer von Melker Karlsson der "Sudden Death", der "plötzliche Tod".

Ganz anders, weil erfolgreicher, verlief der Achtelfinal-Auftakt für Tom Kühnhackl. Zwar blieb auch der 25-Jährige wie Draisaitl ohne Scorerpunkt, seine Pittsburgh Penguins gewannen gegen die Columbus Blue Jackets aber dennoch mit 3:1 und machten somit den ersten Schritt auf dem Weg zur Titelverteidigung.

(sid)
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