Superstar besiegt Bulls im Alleingang Zur Crunch-Time wird Dirk Nowitzki wach

Dallas · Ein Dirk Nowitzki in Bestform hat die Dallas Mavericks zum Sieg gegen die Chicago Bulls geführt. Der Basketball-Superstar trumpfte in der Schlussphase groß auf und lässt sein Team weiter von den Play-offs träumen.

NBA 12/13: Dallas - Chicago 100:98
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Zur Crunch-Time war Dirk Nowitzki hellwach. Ein Sprung, ein Wurf, drei Punkte — die Entscheidung. In der heißen Phase hatte der Basketball-Superstar der Dallas Mavericks nur 2,9 Sekunden vor dem Spielende getroffen, den 100:98-Endstand gegen die Chicago Bulls markiert und seine Mannschaft so vor einem herben Rückschlag im Play-off-Rennen bewahrt. Mit weit aufgerissenem Mund ließ sich der vollbärtige Würzburger nach dem finalen Akt seiner Galavorstellung dann von 20.473 euphorischen Fans bejubeln. Das "German Wunderkind", mit insgesamt 35 Punkten so gut wie nie in dieser Saison, war endlich wiedergeboren.

Alleine gegen die Bulls

"Das Spiel war irgendwie ein Abbild unserer bisherigen Saison. Immer, wenn uns jemand abschreibt, finden wir einen Weg zurück", sagte der frenetisch gefeierte Matchwinner. Denn bei allem Respekt für seine Teamkollegen war es einzig der 34-jährige Würzburger, der sich in der Schlussphase der spannenden Partie gegen die drohende Niederlage stemmte und mit seinen Punkten einen vorzeitigen K.o. im Kampf um die begehrten Play-off-Tickets verhinderte.

Dort ist der Meister von 2011 dank Nowitzki den direkten Konkurrenten weiter dicht auf den Fersen. Als Zehnter der Western Conference weisen die Mavs eine Bilanz von 36 Siegen und 37 Niederlagen auf. Die Utah Jazz auf dem achten Rang haben ebenso wie die Los Angeles Lakers dahinter nur zwei Erfolge mehr zu Buche stehen. Beide Teams haben allerdings eine Partie mehr als Dallas absolviert. Beste Aussichten für Nowitzki und Co. also, sich in der entscheidenden Phase der Saison doch noch die 13. Play-off-Teilnahme in Serie zu sichern.

Schon am Dienstag kommt es nach den Ostertagen zum direkten Duell mit den Lakers. Ein Erfolg in Kalifornien, und die Mavericks hätten nach dem elften Sieg in den vergangenen 15 Partien das Momentum endgültig auf ihrer Seite. Ganz nebenbei wäre dann auch die Bilanz wieder ausgeglichen und Nowitzki von seiner lästigen Gesichtsbehaarung befreit - das hatten die Mavs im Februar so ausgemacht.

Die letzten acht Punkte im Alleingang

Wie entfesselt trumpfte der werdende Vater auch auf dem Parkett im American Airlines Center von Dallas auf. Dabei fand in der ersten Halbzeit zunächst jeder Wurf sein Ziel, vier Minuten vor dem Ende blies "Dirkules" angesichts des 85:97-Rückstandes dann höchstpersönlich zur Schlussoffensive und erzielte die letzten acht Mavericks-Punkte im Alleingang. Die Nummer 41 erinnerte in diesen Minuten an jenen Dirk Nowitzki, der Dallas 2011 zum Titel geführt hatte.

"Die Jungs haben den Ball am Ende dann schon zum richtigen Kerl gebracht", merkte Dallas-Coach Rick Carlisle nach der furiosen Aufholjagd eher verhalten an. Ähnlich nüchtern kommentierte Chicagos in Aschaffenburg geborener Forward Carlos Boozer Nowitzkis Glanzleistung: "Er hat einfach nur seinen Job gemacht. Aber nennt mir bitte einen Spieler, der besser schießt."

Nach dem schwachen Saisonauftakt dreht Dallas nun also mächtig auf — und agiert endlich wieder als Einheit. Vor der Saison war die Mannschaft neu zusammengestellt worden, nachdem Leistungsträger wie Jason Terry oder Jason Kidd dem Verein den Rücken gekehrt hatten. Auch über einen möglichen Abgang von "Lebensversicherung" Nowitzki hatte es nach dem missglückten Saisonstart immer wieder Gerüchte gegeben. Pünktlich zur Crunch-Time scheint dieser aber wieder zu seiner Bestform zu finden.

(sid/can)
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