Düsseldorf/Schanghai Vettel fährt auch in Schanghai hinterher

Düsseldorf/Schanghai · Im Training ist sogar sein Teamkollege Ricciardo schneller als der Formel-1-Weltmeister.

Seit 2009 gehört Sebastian Vettel zum Formel-1-Team von Red Bull. Spätestens im vierten Rennen einer Saison schaffte der Heppenheimer den ersten Sieg. Die Serie wird morgen beim Großen Preis von China in Schanghai (9 Uhr MESZ/RTL) wohl enden. Zu überlegen sind die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg, zu groß ist der Leistungsunterschied der Autos. Eine Chance sieht der viermalige Weltmeister dennoch: "Wenn es regnet, wird alles noch einmal durcheinandergewirbelt."

Gestern trennten Vettel am Morgen satte 1,4, am Nachmittag dann 0,7 Sekunden vom schnellsten Silberpfeil. "Im Moment gibt es eine große Lücke. Es wäre eine massive Überraschung, wenn wir die hier schließen könnten", sagte der Titelverteidiger. Mit seiner "Suzie" war der 26-Jährige zudem zweimal langsamer als sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo unterwegs.

Doch dies ist derzeit nur ein Nebenschauplatz. Die Dominanz der Silberpfeile soll schnell beendet werden. Rosberg, Auftaktsieger in Melbourne, und Hamilton, der in Malaysia und Bahrain gewann, geben sich aber sehr selbstbewusst. "Noch nehmen wir das nicht ernst. Mein Konkurrent ist hier wieder mein Teamkollege", sagte Rosberg, "ich weiß, dass ich gewinnen kann. Das ist ein wahnsinniges Gefühl." Der Kommentar des WM-Spitzenreiters zur 1140-m-Geraden in Schanghai, der längsten aller 19 WM-Strecken, unterstreicht das Gefühl der Überlegenheit. "Man hat viel Zeit zum Nachdenken: an Zuhause, an meinen Garten, an die Pizzen, die ich zubereiten werde", erzählt Rosberg.

Während bei Mercedes die Stimmung kaum besser sein könnte, herrscht bei Ferrari noch immer Frust. "Es ist noch zu früh, zu sagen, ob der Wechsel sehr gut oder sehr schlecht war", sagte Fernando Alonso (Spanien). Nach dem mehr oder weniger freiwilligen Rücktritt von Stefano Domenicali vor vier Tagen gab Marco Mattiaci, Marketingfachmann ohne Rennerfahrung, seinen Einstand als Teamchef. "Er wird auch kein Wunder schaffen", betonte Kimi Räikkönen (Finnland), der zweite ehemalige Weltmeister im Ferrari-Cockpit.

Fernando Alonso gehörte gestern zu den Schnellsten. Doch dies war im Training, und vielleicht war man sehr leicht unterwegs, weil das Team mal positive Schlagzeilen liefern wollte. "Wir werden jetzt nicht plötzlich eine Sekunde schneller sein", betonte Alonso. Räikkönen ergänzte: "Motorleistung, Aerodynamik, wir müssen überall besser werden." Mattiaci ist gerade erst angekommen, da werden schon mögliche Nachfolger gehandelt: Ross Brawn, Bob Bell und Gerhard Berger.

(RP)
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