Stuttgart nur 1:1 in Mainz Knurrer Stevens wird zahm

Mainz · Der VfB Stuttgart fährt beim 1:1 in Mainz einen glücklichen Punkt ein.

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Die Zuhörer erwarteten den gewohnten Auftritt des Knurrers von Kerkrade. Doch von wegen. Witzig, schlagfertig und sogar charmant sprach Huub Stevens, der Trainer des VfB Stuttgart, im Anschluss an das 1:1 (0:1) beim FSV Mainz 05 über die prekäre Lage des Bundesliga-Schlusslichts. Die Strategie dahinter ist klar: Nach dem Chaos zuvor soll unter Stevens Ruhe beim fünfmaligen Meister zur ersten Bürgerpflicht werden.

"Niemand darf denken, dass schaffen wir mit dem neuen Trainer schon. Wir stehen immer noch ganz unten", sagte der 61-Jährige nach der dritten Partie (ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage) unter seiner Regie: "Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns."

Und gearbeitet wurde beim VfB, der nur einen Sieg aus den zurückliegenden sechs Partien holte (vier Niederlagen, ein Remis), auch am Sonntag. "Nein", antwortete Stevens kurz und knapp auf die Frage, ob der Tag nach dem Spiel denn frei wäre: "Wenn ich nicht irre, spielen wir am Dienstag schon wieder beim Hamburger SV. Da wartet die nächste Herausforderung."

Doch selbst diese Ansage machte Stevens, der spürbar um gute Laune in der Krise bemüht war, mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Niederländer hatte derart viel Spaß an der Unterhaltung mit den Fragestellern, dass er von seinem Pressechef fast schon zum Ende des Gesprächs gedrängt werden musste.

Die Lockerheit hat sich der Vorgänger und Nachfolger von Armin Veh nach eigenen Angaben in der Zeit vor seinem erneuten Engagement bei den Schwaben geholt. "Nach der letzten Saison hatte ich eine Auszeit nötig, das hat mir gut getan", erklärte Stevens, "wenn ich geblieben wäre, wäre ich gegen die Wand gefahren."

Damit der VfB nicht gegen die Wand fährt, hatte Stevens bei den seit nunmehr sieben Partien sieglosen Mainzern auf seine bewährte Defensivstrategie zurückgegriffen. Die Folge war ein Spiel ohne großen Unterhaltungswert. Stevens verteidigte dennoch sein Konzept, das nach dem Rückstand durch Johannes Geis nur mit viel Glück halbwegs aufging. "Wir hatten vorher schon 31 Tore kassiert. Wir brauchten mehr Stabilität", sagte der Coach. Immerhin gestand Stevens ein, dass das erste Bundesligator des eingewechselten Filip Kostic ein Zufallsprodukt war: "Ich denke, er wollte flanken." Beschwert hat er sich über den Treffer aber nicht.

(sid)
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