Kommentar Wenig Zeit für Spielereien

Potzblitz. Der Bundestrainer hatte eine grandiose Idee. Man könnte doch mal etwas Neues ausprobieren. In einem Testspiel. Verrückt. Für viele Fußballsachverständige der Republik ist die bloße Ankündigung von Veränderungen bei der Nationalmannschaft gleichbedeutend mit einer Staatskrise. So gesehen dürften sich viele nach der Begegnung der DFB-Elf gegen Australien bestätigt fühlen. Bundestrainer Joachim Löw hat viel umgestellt und das Meiste ging daneben. Besonders der Wechsel von Vierer- auf Dreierkette entpuppte sich vor allem als eines: eine große Fehlerkette

Löw hat das auch erkannt und eben wieder umgestellt. Experiment vertagt. Nicht beendet. Und das ist auch richtig so. Löw ist in der starken Position, neue Wege zu gehen. Niemand zählt ihn an, sofern er die Pflichtaufgaben in der EM-Qualifikation unbeschadet übersteht. Damit inbegriffen sind ausdrücklich Fehler und Rückschläge im Rahmen des Umbruchprozesses. Der Bundestrainer mit der Maxime auf die "högschde Disziplin" wird vor allem Geduld brauchen, um ein neues System im laufenden Betrieb einzustudieren. Es gibt nur viel zu wenig Zeit für Spielereien.

GIANNI COSTA

(RP)
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