Berlin Whistleblower belastet Russlands Leichtathleten

Berlin · Ein doping-belasteter russischer Trainer arbeitet trotz seiner Suspendierung offenbar weiter aktiv mit Leichtathleten. Dies hat Whistleblower Andrej Dmitrijew in einem Interview der ARD-Dopingredaktion enthüllt. "Er tut, was er immer getan hat. Er trainiert weiter", sagte der Augenzeuge. Dmitrijew filmte mit versteckter Kamera, auf einem Video vom 12. Januar dieses Jahres taucht dabei Wladimir Kasarin auf. In einer Sporthalle in Tscheljabinsk ist der erfolgreiche Coach beim Training mit einem 400-Meter-Spitzensprinter zu sehen. Kasarin - einer der erfolgreichsten 800-Meter-Trainer der Welt - ist wegen seiner Dopingpraktiken international gesperrt.

"Wenn man behauptet, dass wir uns ändern, dann aber diese Leute einfach weitermachen - das ist doch Heuchelei, das sind Lügen", betonte der Whistleblower, selbst ein guter Mittelstreckenläufer. DOSB-Präsident Alfons Hörmann glaubt derweil nicht, dass Staatspräsident Wladimir Putin nichts vom Dopingplan gewusst habe. "In einem System wie Russland scheint das nur schwer vorstellbar", sagte Hörmann der Welt am Sonntag.

(dpa)
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