Eiskunstlauf-WM Savchenko/Massot noch mit Chancen auf Gold

Helsinki · Die Paarläufer Savchenko/Massot haben trotz der Rückenprobleme des Franzosen Chancen auf WM-Edelmetall. Nach dem Kurzprogramm liegt die fünfmalige Weltmeisterin mit ihrem Partner auf Platz zwei.

Aljona Savchenko / Bruno Massot laufen zweitbestes Kurzprogramm
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Savchenko/Massot laufen zweitbestes Kurzprogramm

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Foto: dpa, IAS

Mit dem dreifachen Wurfaxel auf Medaillenkurs: Aljona Savchenko/Bruno Massot riskierten den schwierigen Sprung und sind bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Helsinki ganz vorn dabei. Die fünfmalige Weltmeisterin und der Franzose zeigten am Mittwochabend ein gelungenes Kurzprogramm und liegen vor der Kür am Donnerstag auf Rang zwei. Wegen einer Rückenblockade bei dem Franzosen konnten die Vorjahres-Dritten erst seit zwei Wochen wieder voll trainieren.

Ihre 79,84 Punkte übertrumpften nur die Chinesen Sui Wenjing/Han Cong (81,23). Die von Robin Szolkowy trainierten russischen Europameister, Jewgenia Tarasowa/Wladimir Morozow (79,37), stürzten im Morgentraining und kamen gehandicapt auf Platz drei. Die Titelverteidiger Meagan Duhamel und Eric Radford (72,67) aus Kanada wurden nur Siebte.

Savchenko/Massot glänzten vor 8000 Zuschauern in der Hartwall Arena mit ihrem Auftritt zu Lindy-Hop-Tanzrythmen der 30er Jahre, ein dreifacher Salchow und der riskante Wurfaxel gelangen. Beim Axel gab es lediglich Abzüge, weil sie ihn auf zwei Füßen landete. "Die Taktik war, wenn alles vorher klappt, wollten sie den Sprung wagen", sagte der erleichterte Trainer Alexander König. Besonders beim Publikum kamen die Deutschen gut an.

Bei ihrer Premiere verpassten die jungen Minerva-Fabienne Hase/Nolan Seegert auf Platz 19 das Finale der besten 16 Paare. Zuvor war Nicole Schott mit einem Sturz schlecht gestartet. Am Ende ihres Tango-Vortrags fluchte sie kurz - der Patzer bei der Toeloop- Kombination kostete eine Top-Platzierung. Mit Rang 24 schaffte es die 20-Jährige gerade noch ins Finale am Freitag. "Ich war geschockt", erklärte die Essenerin. Für einen deutschen Quotenplatz bei den Winterspielen 2018 in Südkorea muss sie unter die besten 20 laufen.

54,83 Punkte waren viel zu wenig, um mit den Besten mithalten zu können. "Nicole hat zwischen den Toeloops abgebremst", analysierte Trainer Michael Huth. "Wir denken schon an Olympia, wir schaffen das", sagte Huth, der auch Carolina Kostner betreut. Das Comeback der Italienerin (66,33 Punkte) auf der Weltbühne nach zweijähriger Zwangspause war umjubelt.

Nach EM-Bronze leistete sich die 30-Jährige zwar Fehler bei der Waagepirouette, wurde aber in der künstlerischen Note von den Preisrichtern auf Rang acht aufgewertet. "Ich habe einige Fehler gemacht, und dabei habe ich so viel an den Pirouetten gearbeitet", meinte Kostner.

Die Olympia-Dritte von Sotschi trainiert hauptsächlich bei dem Russen Alexej Mischin in St. Petersburg, schickt ihrem langjährigen Coach aber wöchentlich die Trainingspläne. "Sie ist vorbildlich, das hat sie von uns Deutschen gelernt. Wir sprechen viel, auch das ist wichtig", erklärte Huth. Kostner musste zwei Jahre aussetzen, weil sie den Doping-Kontrolleuren nicht den wahren Aufenthaltsort ihres ehemaligen Freundes, des Gehers Alex Schwazer, genannt hatte.

In Führung ging die 17 Jahre alte Titelverteidigerin Jewgenija Medwedjewa (79,01) vor Kaetlyn Osmond (75,98) und Gabrielle Daleman (72,19) aus Kanada.

(dpa)
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