DOSB-Vorsitzender Jelkmann "Pechstein ist ganz klar Opfer gewesen"

Berlin · Der Vorsitzende Wolfgang Jelkmann ist schon vor dem offiziellen Abschlussbericht der DOSB-Experten-Kommission zu dem Schluss gekommen, dass die Sportgerichtsbarkeit im Fall Claudia Pechstein aus medizinischer Sicht ein Fehlurteil gefällt hat.

Pechstein freut sich über Etappensieg vor Gericht
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Foto: dpa, geb lof

"Für mich ist sie ganz klar Opfer gewesen. Die Experten sind sich sicher, dass es sich hier um ein Fehlurteil handelt", erklärte der Direktor des Instituts für Physiologie an der Universität Lübeck in der Reportage "Der Fall Pechstein", die am Donnerstag im MDR ausgestrahlt worden war.

Jelkmann war im Oktober 2014 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zum Vorsitzenden einer fünfköpfigen Kommission berufen worden, die sich mit der Bewertung der Causa Pechstein beschäftigt. Die Experten sollen alle bisher vorgelegten medizinischen Fachgutachten und Diagnosen beurteilen.

"Es wird nicht schaden, wenn auch mal eingestanden wird: Ja, die Sportgerichtsbarkeit hat sich hier geirrt. Es würde die Glaubwürdigkeit des Anti-Doping-Kampfes stützen, wenn man zugesteht, dass man einen Fehler gemacht hat", sagte der Professor.

Das Münchner Oberlandesgericht hatte am Donnerstag die 2009 von Pechstein mit der ISU getroffene Schiedsvereinbarung für unwirksam erklärt und erkennt die Entscheidung des CAS zur ihrer zweijährigen Sperre wegen erhöhter Blutwerte nicht an.

(dpa)
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