Zickenkrieg Claudia Pechsteins Rivalinnen
Claudia Pechstein ist für etliche deutsche Eisschnellläuferinnen ein rotes Tuch. Beseelt von einem unbändigen Ehrgeiz nach sportlichem Erfolg nimmt die zwischen 2009 und 2011 für zwei Jahre wegen auffälliger Blutwerte gesperrte Berlinerin oftmals kein Blatt vor den Mund und greift ihre Rivalinnen auch einmal mit ungehörigen Worten an, die bei Teamgefährten oft Kopfschütteln auslösen. Wir zeigen Ihnen die größten verbalen Rivalinnen.
Anni Friesinger (Inzell): Die 16-malige Weltmeisterin aus Inzell galt lange als Erzfeindin der Berlinerin. Bei der EM in Erfurt löste Friesinger selbst den ersten großen Streit aus, der später als "Zickenzoff" in die Eisschnelllauf-Geschichte einging. Als frischgebackene Europameisterin warf sie der hüstelnden Pechstein nach deren 5000-Meter-Erfolg vor: "So krank kannst Du ja nicht gewesen sein." Dieser Satz löste einen jahrelang anhaltenden Dauerstreit zwischen den Diven aus.
Franziska Schenk (Erfurt): Die heutige ARD-Moderatorin bekommt bis heute kein Interview von Pechstein. Hintergrund ist, dass sich Schenk konsequent weigerte, während Pechsteins Sperre eine Resolution an IOC-Vizepräsident Thomas Bach zur Wiederaufnahme des Verfahrens zu unterschreiben, nachdem bei Pechstein eine Blutanomalie nachgewiesen wurde. Obwohl die "Eis-Franzi" auf den Sprint-Distanzen zu Hause war, bekam sie in Pechsteins Buch ihr Fett weg. Als "Kurnikowa des Eisschnelllaufens" bezeichnete Pechstein sie und warf Schenk Überheblichkeit und glamouröses Gehabe vor.
Stephanie Beckert (Erfurt): Der jetzt wieder eskalierte Streit geht auf die Zeit von Pechsteins Sperre zurück, als beide im Trainingslager in Font-Romeu waren. Im September 2009 war Pechstein entsprechend der gültigen Doping-Bestimmungen mit dem Verbot belegt, im Team zu trainieren. Als sich die Berlinerin dennoch ein paar Meter im Windschatten Beckerts bewegte, habe sich die Erfurterin über ihren Vater deswegen beim Teamchef beklagt, so Pechstein. "Hast Du eigentlich eine Ahnung, was ich zuletzt ertragen musste?, schießt es mit durch den Kopf. Und meine Faust möchte unbedingt in ihr Gesicht", schreibt Pechstein in ihrem Buch.