Eiskunstläufer Vartmann/Blommaert Die einzig logischen Meister

Düsseldorf/Berlin · Mari Vartmann von der DEG wird mit ihrem Partner Deutsche Meisterin im Eiskunstlauf. Die Favoriten waren nicht am Start, die verbliebenen Gegner gaben auf.

Eiskunstlauf: Das ist Mari Vittmann
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Foto: afp, KIT

Dass die Paarlauf-Konkurrenz der Deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften keine Massenveranstaltung werden würde, stand schon weit im Vorfeld fest. Ganze drei Paare hatten für die Titelkämpfe in Berlin gemeldet. Dann musste zunächst Deutschlands Vorzeige-Duo Aljona Savchenko (32) und Bruno Massot (27) wegen einer Knöchelverletzung Savchenkos für den Wettkampf absagen. Blieben also zwei, die Berliner Minerva Fabienne Hase (17) und Nolan Seegert (24) sowie die für die Düsseldorfer EG startende Vari Vartmann (27) und ihr belgischer Partner Ruben Blommaert (24).

Vartmann/Blommaert gewannen schließlich nach Kurzprogramm und Kür die zweitägige Ausscheidung "Einer aus zwei" und wurden damit im Erika-Hess-Stadion der einzig logische Meister. Denn sie liefen die Kür konkurrenzlos, weil Hase nach dem Kurzprogramm wegen eines Blutergusses im Oberschenkel hatte passen müssen. Allerdings wären Vartmann/Blommaert auch der große Favorit auf den Titelgewinn gewesen, wenn die beiden Berliner Teil zwei des Wettbewerbs hätten absolvieren können. Ohne Druck und Konkurrenz brachten die EM-Siebten eine sehenswerte Kür mit insgesamt 180,90 Punkten aufs Eis.

Ganz zufrieden war Vartmann nach dem zweiten Deutschen Meistertitel ihrer Karriere trotzdem nicht. Blommaert hatte im Kurzprogramm den Toeloop zum doppelten aufgerissen. Twist und Wurfsalchow gelangen jedoch sauber dreifach. "Der Toeloop war im Training gut und im Einlaufen auch, nur jetzt ging er nicht. Die Beine waren etwas müde", sagte Blommaert und verwies auf die achtstündige Autofahrt von ihrem Trainingsort Oberstdorf nach Berlin. Die habe noch in den Knochen gesteckt, erklärte sie.

Auch ohne Meistertitel ging derweil der größte Applaus mal wieder an Savchenko/Massot, die in Berlin außer Konkurrenz antraten und mit einer "Kür light" das Publikum begeisterten. Wegen Savchenkos Verletzung verzichteten die WM-Dritten auf spektakuläre Würfe und Sprünge, tankten aber wertvolles Selbstvertrauen für den Rest des vorolympischen Winters. "Es war so gut, im Wettkampfgefühl zu bleiben. Der Beifall der Zuschauer hat uns sehr geholfen", sagte die fünfmalige Paarlauf-Weltmeisterin, deren rechter Fuß immer noch schmerzt. Die extrem ehrgeizige, aber verletzungsbedingt noch limitierte 32-Jährige muss sich und ihren Partner Massot daher zur Geduld zwingen. Denn die Heilung ihres vor fünf Wochen in Paris erlittenen Bänderanrisses geht weniger schnell voran als erhofft.

In jedem Fall führen die beiden das elfköpfige Aufgebot für die Europameisterschaften Ende Januar im tschechischen Ostrau an. Notfalls müsse man eben kurzfristig vor Ort entscheiden, ob ein EM-Start möglich sei, sagte Savchenko. Die weiteren Startplätze in der Paarlauf-Konkurrenz nehmen - das ist jetzt keine wirkliche Überraschung - Vartmann/Blommaert und Hase/Seegert ein. Paarlauf in Deutschland ist eben eine Veranstaltung im kleinen Kreis.

(klü)
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