Eisschnelllauf-WM Ihle holt Silber im Sprint

Gangneung · Sprinter Nico Ihle hat den deutschen Eisschnellläufern bei der Einzelstrecken-WM auf der Olympiabahn in Gangneung/Südkorea die erste Medaille beschert. Der 31-Jährige aus Chemnitz lief am Freitag über 500 m in 34,66 Sekunden zu Silber und musste sich nur dem Niederländer Jan Smeekens (34,58) geschlagen geben. Bronze ging an Ruslan Muraschow (Russland/34,76).

 Nico Ihle hat sich bei der WM die Silbermedaille gesichert.

Nico Ihle hat sich bei der WM die Silbermedaille gesichert.

Foto: dpa, soe

"Das ist ein so schönes Gefühl, ich bin so happy", sagte Ihle freudestrahlend: "Ich habe so gezittert, so gehofft."

Ihle feierte damit seinen bislang größten Karriereerfolg und sorgte zugleich für die erste Medaille eines deutschen Sprinters bei den seit 1996 ausgetragenen Einzelstrecken-Weltmeisterschaften. Die bislang letzte WM-Medaille eines deutschen Sprinters hatte Uwe-Jens Mey 1991 im Vierkampf in Inzell gewonnen.

Ihle krönte mit seinem starken Lauf auf dem schnellen Eis in Südkorea seine bislang herausragende Saison. In Nagano und Berlin hatte er bereits die Weltcups über die kurze Sprintdistanz gewonnen, zudem wurde er im Januar EM-Dritter in Heerenveen. In Gangneung gelang ihm nun nicht nur die Saisonbestleistung, er stellte auch einen persönlichen Flachland-Rekord für die Bahnen außerhalb von Nordamerika (Calgary, Salt Lake City) auf.

Am Freitag verdiente sich Ihle Silber vor allem dank einer starken 400-m-Runde (25,9 Sekunden). Nach einem guten Start auf der Innenbahn schaffte es Ihle wie bereits häufig im vorolympischen Winter, seine Kraft mit technisch sauberen Schritten auf das Eis zu bringen. Das Ziel erreichte Ihle mit der zwischenzeitlichen Bestzeit, jubelnd riss er die Arme in die Höhe. Anschließend verfolgte Ihle den Wettkampf angespannt im Innenraum, doch letztlich schob sich nur Smeekens, der erstmals Weltmeister wurde, an Ihle vorbei.

Der russische Sprint-Star Pawel Kulischnikow hatte auf die Titelverteidigung verzichtet, Trainer Dimitri Dorofejew begründete die Absage mit einer Leistenverletzung des 22-Jährigen.

Bei den Frauen blieb Judith Dannhauer wie erwartet chancenlos. Die 34 Jahre alte Erfurterin, die zu Beginn der vorolympischen Saison nach einer Babypause auf das Eis zurückgekehrt war, belegte über 500 m am Freitag in 38,85 Sekunden den 24. und letzten Platz.

Gold ging an die im Weltcup 2016/17 noch ungeschlagene Japanerin Nao Kodaira, die in 37,13 Sekunden Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa (Südkorea/37,48) und Yu Jing (China/37,57) auf die Plätze verwies.

(sid)
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