"Kein Beruf bis zum Renteneintritt" Eissprinter Schwarz erklärt Rücktritt

Berlin · Der Berliner Eissprinter Samuel Schwarz hängt seine Schlittschuhe an den Nagel. "Ich habe in mich selbst hinein gehorcht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht mehr bereit bin, den kompletten Aufwand auf mich zu nehmen und alle Entbehrungen zu tragen", erklärte der 32 Jahre alte Eisschnellläufer am Freitag.

Sein größter Erfolg - der fünfte Platz bei den Spielen in Sotschi über 1000 Meter - war zugleich seine größte Enttäuschung: Schwarz hatte sich 2014 eine Olympia-Medaille zum Ziel gesetzt. Schon vier Jahre zuvor hatte er im japanischen Obihiro eine lange Durststrecke der deutschen Männer beendet und erstmals seit neun Jahren einen Weltcupsieg erkämpft. Zwei Jahre später ließ er in Harbin einen zweiten Erfolg auf seiner Spezialdistanz folgen. Den Rücktritt des Berliners kann sein Teamgefährte und zugleich Rivale Nico Ihle aus Chemnitz kaum fassen: "Ein großer Verlust, das ist so schade, er hat mir viel geholfen. Wir haben zusammen eine Entwicklung von 0 auf 100 erlebt." Zuletzt hatte Schwarz mit Verletzungen und einer Hüft-Operation zu kämpfen. "Die Entscheidung ist nicht aus dem Bauch heraus getroffen, sondern nach reiflicher Überlegung. Leistungssport ist kein Beruf bis zum Renteneintritt", erklärte Schwarz und fügte hinzu: "Ich bin vollständig gesund und habe keine Nachwehen oder Einschränkungen. Ich bin körperlich in der Lage, den Leistungssport wieder aufzunehmen. Ich habe aber auch die Chance, gesund aus dem Leistungssport auszusteigen."

(dpa)
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