Rodler verpatzen WM-Generalprobe Krachende Niederlage für Felix Loch

Lillehammer · Schnaufend und kopfschüttelnd stieg Felix Loch in Lillehammer von seinem Schlitten. "Ich kann gar nicht richtig fahren heute", klagte der Olympiasieger mit besorgter Miene, denn ausgerechnet bei der WM-Generalprobe plagten Loch Schwindelgefühle – und trugen ihren Teil bei zu einer krachenden Niederlage der deutschen Rodler zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften im lettischen Sigulda.

Felix Loch im Porträt
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Schnaufend und kopfschüttelnd stieg Felix Loch in Lillehammer von seinem Schlitten. "Ich kann gar nicht richtig fahren heute", klagte der Olympiasieger mit besorgter Miene, denn ausgerechnet bei der WM-Generalprobe plagten Loch Schwindelgefühle — und trugen ihren Teil bei zu einer krachenden Niederlage der deutschen Rodler zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften im lettischen Sigulda.

Als bester Deutscher landete Loch nur auf dem achten Platz. So schwach waren die Männer im ganzen WM-Winter noch nicht, auch die Frauen um die nur fünftplatzierte Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) hatten bereits am Samstag enttäuscht. Keinen deutschen Einzelsieg hatte es zuletzt vor einem Jahr in Sigulda gegeben.

Der 25-Jährige Loch aus Berchtesgaden macht sich mit Blick auf die Titelkämpfe durchaus Sorgen um seine Gesundheit. "Ich hoffe, dass nichts im Anflug ist mit Blick auf die WM", sagte Loch im Ersten: "Heute früh ging es mir schon nicht gut, und auf der Bahn konnte ich die Strecke nicht richtig sehen, ich bin nur nach Gefühl gefahren. Ich kann gar nicht sagen, wo es heute gefehlt hat, weil ich es gar nicht richtig mitgekriegt habe."

Felix Loch feiert Gold mit Freundin Lisa
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Felix Loch feiert Gold mit Freundin Lisa

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Vor allem im ersten Lauf hatte der Bayer Schwierigkeiten. "Unser Doc hat dann einen Funktionstest gemacht und grünes Licht gegeben", sagte Bundestrainer Norbert Loch über seinen Sohn: "Felix wollte unbedingt noch seinen Frieden mit der Bahn schließen."

Das gelang jedoch kaum. Am Ende fehlten mehr als sechs Zehntel auf Sieger Wolfgang Kindl, der als erster Österreicher seit mehr als zwölf Jahren ein Weltcup-Rennen gewann. Semen Pawlitschenko (Russland) und Dominik Fischnaller (Italien) komplettierten auf der Olympiabahn von 1994 das Podest.

Mit Blick auf Sigulda (14./15. Februar) war das ein kleines Alarmsignal für den Bundestrainer. Andi Langenhan (Zella-Mehlis) wurde nur Zehnter vor Johannes Ludwig (Oberhof), Julian von Schleinitz (Königssee) belegte den 13. Rang.

Rodler Felix Loch dominiert im Eiskanal
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Rodler Felix Loch dominiert im Eiskanal

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Taktische Spielchen der deutschen Männer so kurz vor der WM schloss Trainer Loch dabei klar aus. "Geblufft haben wir hier bestimmt nicht", sagte der 52-Jährige: "Das wird ein hartes Stück Arbeit für die nächsten zwei Wochen."

Sein Sohn hatte mit Rang acht auch den theoretisch möglichen vorzeitigen Triumph im Gesamtweltcup deutlich verpasst. Damit erging es ihm wie Geisenberger. Die 26 Jahre alte Seriensiegerin verpasste erstmals im WM-Winter das Podest, nachdem sie im zweiten Lauf einen Sturz nur knapp vermieden hatte. Den Sieg feierte die Russin Tatjana Iwanowa vor Alex Gough aus Kanada. Dajana Eitberger (Ilmenau) wurde überraschend Dritte.

Immerhin die Doppelsitzer und das Team boten das gewohnte Programm: Die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) setzten sich bei den "Dopplern" vor Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) durch und in der abschließenden Teamkonkurrenz siegte Deutschland mit Loch, Eitberger und Wendl/Arlt hauchdünn vor Russland und Österreich.

(sid)
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