Nach teaminterner Kritik Biathletin Henkel überzeugt in der Verfolgung

Pokljuka · Nach der harschen Kritik aus der Heimat hat Altmeisterin Andrea Henkel beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka eine ganz starke Vorstellung abgeliefert und die Ehre der deutschen Skijägerinnen zumindest teilweise gerettet.

Henkel gewinnt Verfolgung in Antholz
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Im Verfolgungsrennen stürmte die 36-Jährige nach einer tollen Aufholjagd auf den sechsten Rang - bei den Männern hatte Arnd Peiffer zuvor ein ähnlich gutes Resultat am Schießstand vergeben.

Henkel indes überzeugte mit dem Gewehr. Von 20 Schüssen ging nur einer daneben - der aber ausgerechnet ganz am Ende. "Ich wollte ihn sicher anbringen, aber mir hat ein bisschen die Geduld gefehlt. Mit einem Fehler kann ich aber zufrieden sein. Es war ganz okay", sagte Henkel dem ZDF.

Nach dem Sprint war die Thüringerin nur als 25. in die Loipe gegangen - und das wurmte sie auch am Samstag noch. "Es ist einfach ärgerlich, wenn ein unfaires Rennen dann so entscheidend wird. Im Sprint hatten nicht alle die gleichen Bedingungen vorgefunden", sagte Henkel.

Im Kurzrennen hatten die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) den Sprung unter die besten 20 verpasst und nach dem schwachen Abschneiden bei den Olympischen Spielen somit der zweiten Garde die Angriffsfläche für deren Kritik geboten. Kathrin Lang und Nadine Horchler ließen ihrem Unmut via Facebook freien Lauf und forderten von den Bundestrainern indirekt einen Startplatz ein.

Frauen enttäuschen

Unter Umständen könnten sie die Bewährungsprobe schon beim nächsten Weltcup in der kommenden Woche im finnischen Kontiolahti erhalten. Denn abgesehen von Henkel enttäuschten die Frauen auch am Samstag auf ganzer Linie und verpassten beim Sieg der Finnin Kaisa Mäkäräinen sogar die Punkteränge.

Zuvor hatten eklatante Schwächen am Schießstand den früheren Sprintweltmeister Arnd Peiffer aus der Erfolgsspur gebracht. Der 26-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld leistete sich insgesamt sechs Fahrkarten - mehr als ein enttäuschender 20. Rang war beim Sieg des russischen Staffel-Olympiasiegers Anton Schipulin daher nicht möglich.

"Ich habe den Wind nicht ganz einschätzen können. Als ich nicht getroffen habe, war ich etwas verwirrt. Mit so einem Dreier-Klops rutscht man natürlich weit nach hinten", beschrieb Peiffer seine zweite Schießeinlage. Nach der ersten Serie hatte er noch komfortabel in Führung gelegen und sogar beste Aussichten auf seinen zehnten Weltcupsieg besessen. Dann versagten ihm die Nerven.

"Das war insgesamt ein ziemlich schlechtes Schießen, damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Irgendwie war heute der Wurm drin", sagte Peiffer. So war es dem 27-jährigen Daniel Böhm vergönnt, als 16. das beste deutsche Resultat zu liefern. Die weiteren DSV-Athleten hatten sich durch schwache Leistungen bereits im Sprint ihre Chancen auf eine vordere Platzierung verbaut.

Am Sonntag beenden die Massenstarts (ab 11.15 Uhr) den drittletzten Weltcup des Olympia-Winters. Nach dem Weltcup in Kontiolahti bilden die Rennen am legendären Holmenkollen in Oslo den Abschluss der langen Saison.

(sid)
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