Biathlon auf Schalke Lesser sucht nach Schieß-Debakel Gespräch mit Waffenmeister

Gelsenkirchen · Abhaken und nach vorne schauen: Nach dem Schieß-Debakel und unbefriedigenden sechsten Platz beim Schalke-Biathlon will Erik Lesser bei den anstehenden Weltcups wieder auftrumpfen. Los geht es am 4. Januar in Oberhof.

Biathlon: Erik Lesser und Franziska Hildebrand nur auf Rang sechs
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Lesser und Hildebrand nur auf Rang sechs

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Foto: dpa, frg

Erik Lesser will seinen Frust über den verpatzten Jahresabschluss bei der Biathlon-Show auf Schalke möglichst rasch verarbeiten und die nächsten Aufgaben in Angriff nehmen. "Jetzt heißt es, schnell zu regenerieren, damit im Januar alles passt. Im Gesamt-Weltcup bin ich ja ganz gut im Soll", sagte Lesser, der direkt beim anstehenden Heim-Weltcup in Oberhof (4. bis 7. Januar 2018) wieder überzeugen will.

Dann soll es viel besser laufen als bei der World Team Challenge in Gelsenkirchen, bei der sich Lesser und seine Mixed-Partnerin Franziska Hildebrand weit abgeschlagen hinter dem russischen Siegerteam Alexej Wolkow und Jekaterina Jurlowa mit dem sechsten Platz begnügen musste. In Gelsenkirchen wurden beim Start von insgesamt zehn Mannschaften keine Weltcup-Punkte vergeben.

"Keinen Bock mehr, wenn das Material nicht richtig funktioniert"

Die Gründe für das Debakel hatte das deutsche Duo am Donnerstagabend schnell ausgemacht. "Wir haben am Schießstand zu viele Fehler gemacht", sagte Hildebrand. Auf den 18 Runden leisteten sich Lesser und Hildebrand insgesamt 21 Fehlschüsse. Lesser haderte vor allem mit seinem Gewehr, das beim zweiten Schuss nicht richtig ausgelöst und ihn aus dem Konzept gebracht habe. "Das ist schon zum vierten Mal in diesem Jahr passiert. Irgendwann hat man keinen Bock mehr, wenn das Material nicht richtig funktioniert. Ich muss zu meinem Waffenmeister fahren und mit ihm reden", meinte der Athlet aus Frankenhain.

Stattdessen strich das erfolgreiche russische Paar die Siegprämie von 28 000 Euro ein und nutzte die Abwesenheit der internationalen Biathlon-Elite. Bei der 16. Auflage des Show-Events, das sechs Wochen vor dem Start der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar 2018) stattfand, mussten die Veranstalter auf einige olympische Medaillenanwärter verzichten.

Laura Dahlmeier, Deutschlands Sportlerin des Jahres 2017, hatte kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Die Weltcup-Führenden Martin Fourcade und Justine Braisaz aus Frankreich waren ebenso wenig gemeldet wie Athleten aus Norwegen oder das deutsche Duo Simon Schempp und Vanessa Hinz, das 2016 auf Schalke triumphierte. Stattdessen bildeten Benedikt Doll (Breitnau) und Nadine Horchler (Willingen) ein zweites deutsches Team und landeten auf dem achten Platz.

Trotz der fehlenden Prominenz sorgten die 45 296 Zuschauer für Volksfeststimmung. "Ich mag die Atmosphäre. Der Schalke-Biathlon ist eine gute Sache, um zwischen dem dritten und vierten Weltcup nicht die Spannung zu verlieren", meinte Lesser. In der Weltcup-Gesamtwertung geht er auf Platz sieben ins nächste Jahr - und will im Olympia-Winter mehr: "Ich bin in der Top Ten, jetzt möchte ich mich verbessern und hier und da eine Scheibe mehr treffen." Vor Olympia stehen noch die Weltcups in Oberhof, Ruhpolding (10. bis 14.
Januar) und Antholz (18. bis 21. Januar) auf dem Programm.

(lnw)
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