Doping-Prozess Biathlon-Funktionär Taschler und Sohn Daniel schuldig

Rom · Im Prozess um Doping-Vorwürfe sind der Südtiroler Biathlon-Funktionär Gottlieb Taschler, dessen Sohn Daniel und der Arzt Michele Ferrari verurteilt worden. Das Landgericht in Bozen verhängte am Montag eine Freiheitsstrafe von einem Jahr gegen Gottlieb Taschler.

Sein Sohn Daniel wurde zu einer Haftstrafe von neun Monaten verurteilt. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Gottlieb und Daniel Taschler müssen außerdem Geldstrafen zahlen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Biathlet Daniel Taschler wiederholt gedopt hat, sein Vater wurde wegen der Beihilfe zum Doping schuldig gesprochen. "Von Juli 2010 bis zum 14. Januar 2011, das ist der Zeitraum in dem wir als Staatsanwaltschaft behauptet haben, dass (Daniel) gedopt hat, und das ist auch aufgrund des heutigen Urteils bestätigt worden", sagte der leitende Staatsanwalt am Landgericht, Giancarlo Bramante, nach dem Urteilsspruch. "Ich glaube, dass die Strafe an die Tat angemessen ist." Gottlieb Taschler darf künftig keine Ämter mehr im italienischen Wintersportverband und im italienischen Olympischen Komitee CONI besetzen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ferrari wurde zwar vom Vorwurf des Dopinghandels freigesprochen, aber wegen Beihilfe zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung und zu einer Geldstrafe verurteilt. Ferrari dürfe in dieser Zeit nicht mehr als Arzt arbeiten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Doping-Vorwürfe waren Ende 2014 aufgekommen, nachdem die "Gazzetta dello Sport" Abhörprotokolle der Staatsanwaltschaft Padua zwischen Daniel Taschler und dem lebenslang gesperrten Ferrari veröffentlicht hatte. Das Gericht in Bozen hatte die Abhörprotokolle in dem Verfahren als Beweismittel zugelassen.

(dpa)
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