"So ein Sieg tut uns allen gut" Deutsche Staffel untermauert Gold-Ambitionen

Ruhpolding · Das Lachen bei Laura Dahlmeier war zurück. Nach der herben Enttäuschung im Einzel gelang der Biathlon-Königin beim umjubelten Heimsieg mit der Staffel das erhoffte Erfolgserlebnis.

Damen-Staffel der Damen gewinnt Olympia-Generalprobe
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Foto: ap, MS

"Das war ein wichtiges Rennen für uns und cool. So ein Sieg tut uns allen gut. Wir haben gezeigt, dass wir ein starkes Team haben und mit uns zu rechnen ist", sagte die 24-Jährige, nachdem das DSV-Quartett seine Gold-Ambitionen bei der Olympia-Generalprobe untermauert hatte.

Dahlmeier stürmte beim Weltcup in Ruhpolding als Schlussläuferin von Rang vier noch an die Spitze und führte das deutsche Quartett im letzten Staffelrennen vor den Winterspielen in Pyeongchang über 4x6 km in die Erfolgsspur zurück. Dahlmeier (Partenkirchen), Franziska Preuß (Haag), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) gewannen nach neun Nachladern mit 2,9 Sekunden vor Italien (drei Nachlader) und 17,2 Sekunden vor Schweden (5).

"Der Sieg war schwer verdient, auch wenn uns nicht alles gelungen ist. Bei Laura merkt man, dass es Schritt für Schritt nach vorne geht. Der Sieg wird gut für das Gemüt sein", betonte Bundestrainer Gerald Hönig im ZDF, fügte aber auch an: "Bis Olympia ist noch einiges zu tun."

In der Favoritenrolle für Pyeongchang sind die deutschen Frauen aber allemal. In diesem Winter war es nach Hochfilzen der zweite Sieg. In der vergangenen Saison hatte das DSV-Team alle fünf Staffeln, inklusive der Weltmeisterschaft, gewonnen. Lediglich in Oberhof in der vergangenen Woche hatten sich die erfolgsverwöhnten deutschen Biathletinnen mit Rang zwei begnügen müssen, allerdings ohne Dahlmeier.

Als Startläuferin lieferte Preuß vor knapp 25.000 Zuschauern in Ruhpolding eine fehlerfreie Vorstellung ab. "Das hat gut getan. Das gibt Sicherheit und ist gut für den Kopf, jetzt muss ich es ins Einzel mitnehmen", sagte Preuß, die sich nicht für den Massenstart am Sonntag qualifizieren konnte.

Für Olympia fehlt ihr noch ein Top-15-Resultat: "Ich merke schon den Olympiadruck. Ich versuche jetzt, in Antholz wieder gute Rennen zu machen." Doch Hönig stellte trotz noch fehlender Norm bereits klar: "Ohne so eine Athletin fahre ich ungern nach Pyeongchang."

Herrmann benötigte als zweite Läuferin zwar zwei Nachlader, demonstrierte auf der Strecke aber ihre ganze Klasse. "Es ist schön, Teil eines so starken Teams zu sein", sagte sie.

Hildebrand, normalerweise eine sichere Schützin, handelte sich nach vier Nachladern auf Position drei einen Rückstand von knapp 25 Sekunden ein. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch ihren Stock wechseln müssen. Doch Dahlmeier rettete trotz dreier Nachlader den Sieg.

Hönig hatte auf Vanessa Hinz (Schliersee) und Maren Hammerschmidt (Winterberg) verzichtet, die normalerweise in der Staffel erste Wahl sind. Sie gehörten auch dem Team an, das bei der WM den Titel geholt hatte.

Am Sonntag (ab 12.15 Uhr) schließen die Massenstart-Rennen der Männer und Frauen den zweiten Heim-Weltcup ab. In der kommenden Woche findet dann in Antholz/Italien die Generalprobe für die Olympischen Spiele statt, ein Staffelrennen wird es dort aber nicht mehr geben.

(sid)
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