Biathlon-Weltcup in Pokljuka Fourcade untermauert mit 50. Sieg seine Vormachtstellung

Pokljuka · Biathlet Simon Schempp (Uhingen) hat im slowenischen Pokljuka beim 50. Weltcup-Sieg des Franzosen Martin Fourcade sein bestes Saisonresultat verbucht. Im Sprint über 10 km blieb der 28-Jährige dank einer tadellosen Leistung ohne Schießfehler und belegte mit 29,5 Sekunden Rückstand den sechsten Rang.

 Martin Fourcade stand in Pokljuka einmal mehr auf dem Siegertreppchen.

Martin Fourcade stand in Pokljuka einmal mehr auf dem Siegertreppchen.

Foto: afp

"Ich bin auf alle Fälle sehr zufrieden, dass es wieder ein Stück nach vorne gegangen ist. Es wird immer besser, das freut mich", sagte Schempp, der durchwachsen in die Saison gestartet war, im ZDF.

Seine Vormachtstellung untermauerte einmal mehr Fourcade, der ebenfalls alle zehn Scheiben traf und sich vor dem Norweger Johannes Thingnes Bö (0/+13,7 Sekunden) und Anton Schipulin (0/+15,1) aus Russland durchsetzte. Es war im vierten Einzelrennen bereits der dritte Saisonsieg für Fourcade.

Bei nahezu perfekten Bedingungen lief neben Schempp auch der fehlerfreie Erik Lesser (Frankenhain) als Achter unter die Top 10. Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/1) als 19. und Benedikt Doll (Breitnau/3) als 21. verpassten vordere Ränge, auch Matthias Dorfer (Marzoll/0) auf Platz 37 und Florian Graf (Eppenschlag/2) als 57. beendeten das Rennen abgeschlagen.

100 Siege? Fourcade kann darüber nur lachen. "Ich beschäftige mich immer nur mit dem nächsten Rennen, alles andere ist nicht wichtig", sagt der Biathlon-Dominator aus Frankreich. Der 28-Jährige jagt weiter die Bestmarke von Ikone Ole Einar Björndalen.

94 Erfolge hat der Norweger in seiner Vita stehen. Wer, wenn nicht Fourcade, soll ihm diese Bestmarke abjagen? "Mir fehlen da wirklich die Worte. Alle trainieren 300 Tage im Jahr und am Ende gewinnt immer wieder derselbe. Das ist natürlich schon langweilig, so unfassbar überlegen wie der ist", sagte Michael Rösch, der für Belgien startet, über Fourcade.

Nach fünf Gesamtweltcupsiegen und zehn WM-Titeln ist der jedenfalls immer noch hungrig nach mehr. Zum Saisonauftakt schaffte er das Kunststück, gleich drei Rennen in Serie zu gewinnen. Erst dominierte er im Single-Mixed mit Marie Dorin-Habert, dann ließ er der Konkurrenz in Einzel und Sprint keine Chance.

"Ich denke nicht an meine Gegner"

Keinen Tag musste er sein Gelbes Trikot daher abgeben. Dass es ihm in diesem Winter noch jemand abjagt, scheint unwahrscheinlich. "Ich denke nicht an meine Gegner. Ich fokussiere mich nur auf mich", sagte Fourcade. Der Kampf gegen sich selbst sei am schwersten, meinte der Doppel-Olympiasieger von Sotschi. Am Freitag bestritt er ihn zum wiederholten Mal erfolgreich.

Nach dem Sprint der Frauen (14.15 Uhr) wird der zweite von insgesamt neun Weltcups am Samstag mit den Verfolgungsrennen (ab 11.45 Uhr) fortgesetzt. Zum Abschluss stehen am Sonntag dann die ersten Staffeln des WM-Winters an, bei denen die DSV-Teams ihre Durststrecke beenden und nach 21 Monaten wieder siegen wollen.

(sid)
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