Biathlon-WM Schempp macht goldene Titelkämpfe für Deutschland perfekt

Hochfilzen · Nach Laura Dahlmeier hat auch Simon Schempp zum Abschluss der Biathlon-WM in Hochfilzen Gold geholt. Schempp gewann am Sonntag den Massenstart. Es war die siebte Goldmedaille für das deutsche Team bei den Titelkämpfen in Österreich.

Biathlon-WM: Schempp holt Gold im Massenstart
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Schempp holt Gold im Massenstart

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Foto: rtr, DE/

Simon Schempp jubelte auf den Schultern seiner Teamkollegen und schrie immer wieder seine grenzenlose Freude heraus: Mit seinem furiosen Sieg im WM-Massenstart von Hochfilzen hat der 28-Jährige seinen Medaillenfluch mit einem großen Knall beendet. Der "Schemppion" siegte am Sonntag über 15 km vor dem Norweger Johannes Thingnes Bö und dem Österreicher Simon Eder - es war die Krönung der besten deutschen WM aller Zeiten.

"Ich bin einfach nur happy, dass es endlich mal für ganz oben gereicht hat. Es war ein unglaublich tolles Rennen. Ich bin das Rennen taktisch angegangen und habe mir viele Körner gespart, weil ich bis zur letzten Runde viel im Windschatten gelaufen bin", sagte Schempp in der ARD: "Das hat dann für den letzten Aufstieg gereicht. Das ist eine große Erlösung. Ich musste mich beim Gang durch die Mixed-Zone in den vergangenen Tagen immer rechtfertigen. Ich bin enorm stolz auf mich."

Schempp hatte bis zum Sonntag bei einer großen Veranstaltung noch keine Einzelmedaille gewonnen. Siebenmal hatte er in seiner erfolgreichen Karriere zwar das WM-Podest erobert, zudem Silber bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi gewonnen. Stets tat er das aber mit der Unterstützung seiner Teamkollegen in Staffel-Wettbewerben.

Beste WM-Bilanz aller Zeiten

Durch seinen Triumph am Sonntag trat Schempp in die Fußstapfen von Michael Greis, der 2007 in Antholz zu Gold gestürmt war. Für die deutschen Männer hatte in Hochfilzen zudem Benedikt Doll (Breitnau) Sprint-Gold gewonnen. Mit sieben Goldmedaillen und einmal Silber verbuchten die deutschen Skijäger um Fünffach-Weltmeisterin Laura Dahlmeier ihre beste WM-Bilanz aller Zeiten.

Schempp, dem immer wieder mentale Schwäche bei den wichtigsten Rennen vorgeworfen worden war, bewies am Schlusstag der Titelkämpfe vor 22.100 Zuschauern Stärke. Nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen im Liegen befand er sich zur Halbzeit ebenso wie Arnd Peiffer, Erik Lesser und Doll noch auf Medaillenkurs - zwölf weitere Athleten allerdings auch, die zeitgleich dann das dritte Schießen in Angriff nahmen. Während Schempp und Peiffer hier abermals ohne Strafrunde blieben, schossen sich Doll mit zwei und Lesser mit drei Fahrkarten aus dem Medaillenrennen.

Acht Männer, darunter eben Schempp und Peiffer, erreichten den Schießstand nach der vierten Runde praktisch zur selben Zeit. Das letzte Schießen entschied also über die begehrten Plätze auf dem Podest. Peiffer schwächelte, Schempp kam durch - der Titel und seine ersehnte erste Medaille war nach einer furiosen Schlussrunde die Belohnung. Im Ziel lag Schempp 9,0 Sekunden vor Bö, Eder hatte 10,1 Sekunden Rückstand.

(sid)
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