Fotos Der erste Weltcup-Sieg des Christoph Stephan
Christoph Stephan sorgte im Massenstartrennen von Antholz für den zweiten Saisonsieg nach Michael Greis' erstem Platz zu Beginn des Winters im schwedischen Östersund. Der 23-Jährige aus Rudolstadt erkämpfte sich auf der Zielgeraden gegen den Österreicher Dominik Landertinger den ersten Weltcupsieg seiner bislang von drei Titeln bei der Junioren-WM 2007 gekrönten Karriere.
4. Schießen, Stephan verfehlt eine Scheibe, muss in die Strafrunde. Aber auch die Konkurrenten kommen nicht ungeschoren davon. Beinahe zeitgleich gehen neun Biathleten auf die Schlussrunde. Darunter: Mega-Star Ole Einar Bjoerndalen, das österreischiche Laufwunder Landertinger oder auch dessen starker Landsmann Christoph Suman, der den Schlussabschnitt sogar sieben Sekunden eher beginnt.
Alles egal. "Auf der Zielgerade macht mir eh keiner etwas vor", meinte Stephan später. Zurecht. Rund 500 Meter vor dem Ziel zieht er an der letzten Steigung das Tempo an. Unnachahmlich, in der Kräfte zährenden Eins-Einser-Technik (Stockeinsatz bei jedem einzelnen Schritt).
Er lässt die Konkurrenz stehen, nur Landertinger hält dagegen und biegt als Erster auf die Zielgerade ein. Doch Stephan ist noch nicht fertig, beschleunigt auf der schlechteren Außenbahn noch einmal.
Mit letzter Kraft und einem langen letzten Schritt schafft der Youngster die Sensation, schlägt den überraschten Landertinger um knapp zwei Zehntel.
Beide stürzen, sind völlig ausgepowert.
Die übrigen Konkurrenten fallen wenige Sekunden später ins Ziel. Ein Bild der totalen Erschöpfung.
Und dann kommt auch schon der Bundestrainer, der sonst so entspannt am Schießstand der Dinge harrt. Diesmal hatte es ihn nicht dort gehalten. Kurz vor dem Ziel war Ullrich bereits einige Meter mitgespurtet, hatte seinen Schützling aus nächster Nähe angeschrien, angepeitscht. Mit Erfolg.
Auf dem Podest hat Stephan seine Kräfte wiedergefunden. Sein erster Weltcup-Sieg ist perfekt.