Biathlon Diese Langläuferinnen wechselten zum Biathlon
Langläuferin Denise Herrmann wechselt überraschend ins Lager der Biathletinnen. Dass dies durchaus erfolgversprechend sein kann, zeigen einige Beispiele aus der Vergangenheit. Gerade deutsche Athletinnen machten da von sich reden.
Kati Wilhelm: 1998 wurde sie mit der deutschen Langlauf-Staffel bei den Olympischen Winterspielen in Nagano Fünfte. Weil sie im Weltcup keine Top-Ergebnisse schaffte, wechselte sie zum Biathlon und startete dort ihre Erfolgsgeschichte: Mit dreimal Olympia-Gold (zudem 3 Silber, 1 Bronze), fünf WM-Titeln (4 Silber, 4 Bronze) und 21 Weltcupsiegen ist sie eine der besten deutschen Skijägerinnen. Die zweifache Mutter ist als Fernseh-Expertin noch im Biathlon-Zirkus unterwegs.
Evi Sachenbacher-Stehle: Die Bayerin war mit zweimal Olympia-Gold und dreimal Silber eine der besten deutschen Langläuferinnen. Von der Saison 2012/2013 an startete sie bei den Biathleten und ließ im März 2013 im Weltcup mit Rang sechs im Sprint und dem Sieg in ihrem ersten Staffeleinsatz aufhorchen. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 verpasste sie als Vierte im Massenstart die Sensation knapp. Kurz danach wurde sie positiv auf Methylhexanamin getestet. Eine Zweijahres-Sperre des Biathlon-Weltverbandes verkürzte der Internationale Sportgerichtshof CAS auf sechs Monate. Am 30. November 2014 verkündete Sachenbacher-Stehle ihren Rücktritt.
Vanessa Hinz: Bis zum Winter 2011/2012 war die Athletin vom SC Schliersee noch Langläuferin, dann probierte sie es bei den Skijägern. Gleich in ihrem ersten Biathlon-Winter holte sie bei der Junioren-WM Staffel-Gold. Ihre bisher beste Weltcupplatzierung schaffte die gebürtige Münchnerin vor einem Jahr mit Platz vier in der Verfolgung von Nove Mesto. 2015 gewann sie bei der WM im finnischen Kontiolahti mit der Staffel die Goldmedaille.
Magdalena Forsberg: Auch die zu den erfolgreichsten Biathletinnen gehörende Schwedin war einst als Langläuferin unterwegs. Große Erfolge blieben jedoch aus, so dass sie 1993 Biathletin wurde. Von da ab eilte sie von Erfolg zu Erfolg, wurde sechsmal Weltmeisterin und holte zwei olympische Bronzemedaillen. Außerdem sicherte sie sich sechsmal den Gesamtweltcup. Nach den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 beendete sie ihre Karriere.
Kaisa Varis: Die Finnin holte im Jahr 2000 im Langlauf ihre einzigen beiden Einzelweltcupsiege und bei der nordischen Ski-WM 2001 WM-Bronze über 15 Kilometer. Bei der WM 2003 in Val di Fiemme wurde sie wegen auffälliger Blutwerte mit einer Schutzsperre belegt. Varis lief aber die Staffel und holte Silber. Später wurde sie des EPO-Dopings überführt, für zwei Jahre gesperrt und der finnischen Langlauf-Staffel die Silbermedaille aberkannt. 2006 wechselte sie zum Biathlon, gewann im Januar 2008 den Weltcup-Sprint in Ruhpolding. Dieser wurde ihr wenig später nach erneutem EPO-Doping aberkannt.
Simone Greiner-Petter-Memm: Gewann als Langläuferin 1988 ein Weltcuprennen und lief im gleichen Jahr bei den Olympischen Winterspielen in Calgary mit der DDR-Staffel auf Rang fünf. Sie beendete 1990 ihre Karriere, kam aber nach der Geburt ihres Kindes 1991 als Biathletin zurück und startete 1992 erstmals im Weltcup. Als Skijägerin holte sie mit der Staffel 1994 Olympia-Silber und zudem viermal WM-Gold. Sie schaffte außerdem vier Weltcup-Einzelsiege.