Biathlon Gelbe Weihnachten für Laura Dahlmeier

Nove Mesto · Laura Dahlmeier darf Weihnachten erstmals im Gelben Trikot verbringen, Simon Schempp beschenkte sich mit dem ersten Podestplatz: Deutschlands Top-Biathleten feierten beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto einen glänzenden Jahresabschluss.

 Laura Dahlmeier gratuliert Gabriela Koukalova zu ihrem Sieg im Massenstart.

Laura Dahlmeier gratuliert Gabriela Koukalova zu ihrem Sieg im Massenstart.

Foto: dpa, fs mr

Während Schempps lange Leidenszeit nach Rang zwei im Massenstart endete, reist Überfliegerin Dahlmeier nach ihrem zweiten Platz als Gesamtweltcup-Führende zum Heim-Weltcup nach Oberhof.

"Ich bin super glücklich. Ich habe vor dem Rennen versucht, alle Kräfte zu mobilisieren. Das hat super funktioniert", sagte Dahlmeier am ARD-Mikrofon. Dass sie ihren vierten Saisonsieg am Ende nur um 3,1 Sekunden verpasste, spielte für sie überhaupt keine Rolle. Viel glücklicher war Dahlmeier, sich mit dem fünften Podestplatz positiv in die kurze Pause zu verabschieden.

"Läuferisch habe ich einen super Tag gehabt. Es macht unheimlich viel Spaß, wenn man soviel Rückstand noch aufholt", sagte Dahlmeier, die nach zwei Schießfehlern im ersten Anschlag schon auf Rang 22 zurückgefallen war. Drei perfekte Schießen später musste sich die Verfolgungs-Weltmeisterin dank einer erneut herausragenden Laufleistung nur Gabriela Koukalova geschlagen geben. Die Tschechin brachte die 33.000 Fans bei ihrem Heimspiel zur völligen Ekstase.

In der Gesamtwertung hat Dahlmeier (410 Punkte) nach acht Wettkämpfen bereits 98 Zähler Vorsprung vor der Finnin Kaisa Mäkäräinen. Der siebte Platz in der Verfolgung am Samstag ist bislang ihr schlechtestes Saisonresultat. "Ich dachte schon, dass ich krank werde", sagte Dahlmeier. Doch auch zum Abschluss glänzte sie noch und darf nun den heimischen Fans das Gelbe Trikot präsentieren.

Doch auch ihre Teamkolleginnen hatten Grund zur Freude. Zweitbeste Deutsche wurde am Sonntag überraschend Vanessa Hinz (Schliersee/1) als Vierte, Franziska Preuß (Haag/2) rundete das starke Mannschaftsergebnis auf Rang sechs ab. Diesen Platz hatte die 22-Jährige bereits in der Verfolgung belegt.

Schempp endlich wieder auf dem Stockerl

Nach schwierigen Wochen konnte auch ihr Freund Simon Schempp endlich jubeln. Während Dominator Martin Fourcade (Frankreich) bereits zum siebten Mal im achten Rennen triumphierte, schaffte es der 28-Jährige aus Uhingen mit nur 8,3 Sekunden Rückstand endlich wieder aufs Stockerl. "Ich konnte mich am Schießstand gut zusammenreißen und hatte den Fokus voll auf mir. Es ging sehr gut, das war ein tolles Rennen", sagte Schempp.

Mehrere Infekte und eine Rippenprellung hatten ihn in den letzten Monaten zurückgeworfen, nun ist der ehemalige Staffel-Weltmeister zurück. Zwar leistete sich der Schwabe ("Meine Form wird immer besser") zwei Schießfehler, machte es aber trotzdem besser als noch einen Tag zuvor. In der Verfolgung war er Samstag mit 0,1 Sekunden Rückstand auf den drittplatzierten Franzosen Quentin Fillon Maillet noch auf Rang vier gelandet.

"Heute ging es auf. Es hat super funktioniert und ich hatte auf der letzten Runde noch Körner. Der Ausgang ist sensationell", sagte Schempp, der nach dem ersten Trimester Fünfter im Gesamtweltcup ist. Spitzenreiter Fourcade (468 Punkte) hat allerdings schon einen gewaltigen Vorsprung von 217 Zählern auf seinen deutschen Widersacher und dürfte auf dem Weg zum historischen sechsten Gesamtsieg in Serie nicht zu stoppen sein.

Nach fünf Siegen im vergangenen Winter will Schempp nun am liebsten in der Heimat seinen nächsten Triumph feiern. Vor den Weltcups in Oberhof (5. bis 8. Januar) und Ruhpolding (11. bis 15. Januar) steht jedoch die dringend nötige Weihnachtspause. "Ich freue mich jetzt darauf, ein bisschen durchzuschnaufen", sagte Schempp.

(sid)
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