Biathletinnen mit starker Leistung Dahlmeier und Hildebrand stürmen auf das Podest

Pokljuka · Es war eng, verdammt eng, und beinahe hätten die deutschen Biathletinnen den nächsten Festtag gefeiert.

Laura Dahlmeier – Biathlon-Olympiasiegerin und passionierte Wanderin
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Das ist Laura Dahlmeier

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Foto: dpa/Michael Kappeler

Im slowenischen Pokljuka aber verpasste Laura Dahlmeier ihren vierten Weltcup-Erfolg um läppische 1,1 Sekunden, Franziska Hildebrand zudem den zweiten Sieg der Karriere und die Führung im Gesamtweltcup um 13,0 Sekunden. Aber sei es drum: Mit den Plätzen zwei und drei untermauerte das DSV-Duo seine herausragende Verfassung.

"Das ist total schön und einfach der Wahnsinn. Es war brutal eng", sagte Dahlmeier, während Hildebrand im ZDF ergänzte: "Ich war auf der letzten Runde nicht mehr ganz so frisch. Aber ich denke, es war wieder ein tolles Rennen."

In diesem wahrlich tollen Rennen, bei dem sensationell alle sechs deutschen Athletinnen unter die Top 15 sprinteten, mussten Dahlmeier und Hildebrand den Sieg der ebenfalls fehlerfreien Französin Marie Dorin Habert überlassen. Für die Verfolgung am Samstag versprechen die geringen Zeitabstände aber große Spannung. "Da ist alles drin. Viermal schießen, das mag ich", sagte Dahlmeier.

Während die 22-Jährige aus Partenkirchen sich nach ihrer Erkältung und dem verpassten Weltcup-Auftakt in Östersund allmählich in die Weltspitze zurückkämpft, ist Hildebrand dort schon eine feste Größe. Dass die 28-Jährige als erste Deutsche nach Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner in das Gelbe Trikot der Gesamtweltcupführenden schlüpfen wird, ist eigentlich nur eine Frage der Zeit.

Ausschlaggebend für Hildebrands erneut tolles Resultat war am Freitag neben der starken Laufleistung mal wieder der souveräne Auftritt am Schießstand. Von den in dieser Saison bislang 113 abgefeuerten Schüssen fanden 106 den Weg ins Schwarze. Mit einer Trefferquote von knapp 94 Prozent zählt die Deutsche damit zu den absoluten Spitzenschützinnen im Weltcup.

"Es war gut, dass ich zweimal mit Null durchgekommen bin", sagte Hildebrand: "Das ist gut für den Kopf. Da weiß man, dass man vorne dabei ist."

Schon im Vorjahr war Hildebrand die zuverlässigste Skijägerin im deutschen Team, fuhr insgesamt 16 Ergebnisse in den Top 10 ein und belegte am Ende Rang fünf in der Gesamtwertung. Die Blondine aus Sachsen-Anhalt feierte in der Vorwoche in Hochfilzen dann den lange ersehnten ersten Einzelsieg und erfüllte sich damit einen großen Traum. "Ich darf mich Weltcupsiegerin nennen - das hört sich schon gut an", sagte sie.

Bereits dreimal siegte Miriam Gössner im Weltcup, und die 25-Jährige konnte ihre positiven Eindrücke vom Weltcup in Hochfilzen auch in Slowenien bestätigen. Dass sie als 15. dabei noch "schlechteste" Deutsche war, spricht für die Klasse des DSV-Teams.

Überflieger Simon Schempp greift am Samstag (11.15 Uhr/ZDF) bei den Männern nach dem nächsten deutschen Sieg. Der 27-Jährige aus Uhingen hatte am Donnerstag in Slowenien den siebten Triumph seiner Karriere gefeiert und geht mit 15,2 Sekunden Vorsprung auf Rekord-Olympiasieger Ole Einar Björndalen aus Norwegen auf die Strecke. Zum Abschluss des Jahres stehen am Sonntag noch die Massenstarts auf dem Programm, ehe sich die Skijäger in eine kurze Weihnachtspause verabschieden.

(ems/sid)
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