Biathlon-Weltcup Peiffer glänzt, Henkel und Co. enttäuschen erneut

Pokljuka · Erst stürmte Arnd Peiffer aufs Podest, dann erlebten die deutschen Biathletinnen ihren nächsten Absturz: Bei den deutschen Skijägern wechselten auch beim ersten Weltcup-Rennen nach den Olympischen Winterspielen in Sotschi Licht und Schatten.

Biathlon-Weltcup: Peiffer glänzt, Henkel und Co. enttäuschen erneut
Foto: dpa, hak

Im slowenischen Pokljuka schafften Andrea Henkel und Co. im Sprint über 7,5 km nicht einmal den Sprung unter die ersten 20, bei schwierigen Bedingungen glänzte über 10 km dafür Peiffer auf Platz drei.

"Das war ein absolut gutes Rennen. Ich war überrascht, dass ich mich so gut gefühlt habe, weil ich nach Olympia etwas krank war. Ich habe aber einen super Tag erwischt", sagte der 26-jährige Peiffer im ZDF. Mit dem nötigen Quäntchen Glück wäre der frühere Sprintweltmeister aus Clausthal-Zellerfeld bei böigem Wind sogar fehlerfrei geblieben - so musste er sich nach einem Schießfehler aber dem Schweden Björn Ferry und dem russischen Staffel-Olympiasieger Anton Schipulin geschlagen geben.

Peiffer, der bislang eine Saison mit Höhen und Tiefen erlebt hatte und in Sotschi mit der Staffel die Silbermedaille gewann, besitzt am Samstag aber sehr gute Chancen auf seinen zehnten Weltcuperfolg. Mit nur 2,7 Sekunden Rückstand auf Ferry nimmt er die Verfolgung in Angriff. "Daher bin ich froh, dass beim Stehendschießen dann die letzten vier Scheiben gefallen sind", sagte Peiffer.

Weil die etablierten Andreas Birnbacher, Erik Lesser, Simon Schempp und Christoph Stephan aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichteten, erhielten Athleten aus der zweiten Reihe eine Bewährungsprobe. Außer Daniel Böhm als 25. schaffte es allerdings niemand unter die ersten 30.

Ganz anders standen hingegen die Vorzeichen bei den Frauen. Nach der Schmach von Sotschi, den ersten Winterspielen ohne Medaille für deutsche Biathletinnen überhaupt, sollten sich alle Olympia-Versagerinnen für ihre schwachen Auftritte rehabilitieren. Doch der Schuss ging im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los - Laura Dahlmeier lieferte als 22. noch das beste Ergebnis.

"Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass es in den nächsten Jahren nicht mehr die Siegleistungen in Serie geben wird", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang, der nach der Saison aufhören und den "Neuanfang mit jüngeren Athletinnen" nicht mehr als Cheftrainer mitgestalten wird.

In Slowenien hatten seine Skijägerinnen vor allem mit den Windverhältnissen zu kämpfen. "Ich habe gedacht, dass die Zielscheibe nach den Schüssen weiß wird. Aber sie blieb schwarz. In jedem Rennen passiert irgendeine Scheiße", sagte die frustrierte Franziska Preuß, die sich bei ihrer letzten Einlage fünf Fahrkarten erlaubte und Rang 58 belegte. Henkel (Großbreitenbach) schoss dreimal daneben und wurde 25. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/2) belegte den 49. Rang und lag damit noch vor Vanessa Hinz (Schliersee/4), die 57. wurde.

Nach einem Ruhetag am Freitag wird der drittletzte Weltcup des Olympia-Winters am Samstag mit den Verfolgungsrennen fortgesetzt, ehe am Sonntag die beiden Massenstarts auf dem Programm stehen. Danach finden noch Weltcup-Rennen im finnischen Kontiolahti und zum Abschluss der Saison am legendären Holmenkollen in Oslo statt.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort