In Pokljuka winkt der erste Hattrick Seriensieger Simon Schempp nicht zu stoppen

Pokljuka · Simon Schempp ist nicht zu stoppen. Zwei Tage nach seinem Triumph im Sprint gewann der Biathlet in Pokljuka auch die Verfolgung – und kann nun sogar einen Sieg-Hattrick schaffen.

 Hofft auf den Hattrick: Simon Schempp.

Hofft auf den Hattrick: Simon Schempp.

Foto: ap

Simon Schempp ist nicht zu stoppen. Zwei Tage nach seinem Triumph im Sprint gewann der Biathlet in Pokljuka auch die Verfolgung — und kann nun sogar einen Sieg-Hattrick schaffen.

Schempp reckte seine Ski in den strahlend blauen Winterhimmel, stieg auf das Podest und ließ sich für seinen nächsten Gala-Auftritt feiern. Nur zwei Tage nach seinem Sieg im Sprint gewann der 27-Jährige im slowenischen Pokljuka auch überlegen in der Verfolgung. Ohne Schießfehler verwies der aktuell beste Biathlet der Welt den Franzosen Martin Fourcade (1 Fehler/+16,6 Sekunden) auf Rang zwei und darf nun vom ersten Sieg-Hattrick seiner Karriere träumen.

Denn in seiner bärenstarken Form geht Schempp auch als großer Favorit in das letzte Rennen vor der Weihnachtspause: den Massenstart am Sonntag (12 Uhr/ZDF). "An den Hattrick habe ich noch gar nicht gedacht, denn das ist wieder ein ganz neues Rennen. Ich habe jetzt nach den Siegen aber ein gesundes Selbstvertrauen", sagte Schempp nach seinem achten Weltcupsieg: "Ich hoffe, dass ich meine Arbeit so weitermachen kann und es weiter so super funktioniert."

Allerdings fühlt sich Schempp, der noch nie dreimal an einem Wochenende siegte, vor dem letzten Wettkampf des Jahres schon etwas ausgelaugt. "Ich habe mich nicht so gut auf Ski gefühlt, jeder ist ein bisschen müde und freut sich auf Weihnachten. Das war heute schwere Arbeit", sagte er: "Die letzten 200 Meter hat es Spaß gemacht, alles andere war extrem hart."

Für den Staffel-Weltmeister war es bereits der dritte Erfolg in diesem Winter, zudem schaffte es der ehrgeizige Ausnahmekönner im sechsten Rennen bereits zum fünften Mal auf das Podest. Im Gesamtweltcup belegt Schempp (288 Punkte) allerdings weiterhin "nur" den dritten Platz, konnte den Abstand auf den Zweitplatzierten Ole Einar Björndalen (289) aber bis auf einen Punkt verkürzen.

In Führung liegt weiterhin Fourcade (348). Schempps großer Rückstand ist das Ergebnis eines rabenschwarzen Tags zum Auftakt in Östersund. Als 77. des Sprints in Schweden verpasste er die Verfolgung und holte so zweimal keine Weltcup-Punkte.

Doch dieser Fauxpas ist längst vergessen, denn Schempp präsentiert sich seitdem in der Form seines Lebens und kann das so stark besetzte Männerfeld dominieren. Als Gewinner des Sprints war er am Samstag mit 15 Sekunden Vorsprung auf Björndalen gestartet und lag bis kurz vor dem vierten Schießen in Führung. Fourcade konnte den Uhinger nur kurz überholen, musste ihn nach einem Schießfehler aber ziehen lassen. Dritter wurde der Russe Anton Schipulin (2 Fehler/+23,4 Sekunden).

Bei perfekten äußeren Bedingungen und strahlendem Sonnenschein wurde Routinier Andreas Birnbacher (Schleching/1) als Elfter zweitbester Deutscher. Doppel-Weltmeister Erik Lesser (Frankenhain/1), sicherte sich mit seinem besten Saisonresultat auf Platz zwölf die halbe Norm für die WM in Oslo/Norwegen. Benedikt Doll (Breitnau/4) fiel von Rang acht auf 13 zurück, Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/1) schaffte es auf Rang 27.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort