+++ Wintersport-Telegramm +++ Rydzek nicht zu schlagen - Eisenbichler glänzt mit Platz zwei

Nach den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang kämpfen die Wintersportler jetzt schon wieder im Weltcup um Punkte und Platzierungen. Wir halten Sie im Wintersport-Telegramm auf dem Laufenden.

Johannes Rydzek: Vom Kronprinzen zum Olympiasieger der Kombinierer
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Das ist Johannes Rydzek

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Foto: afp, CS

+++ Skispringen +++

Eisenbichler fliegt auf Platz zwei - Sieg für Stoch

Markus Eisenbichler ist beim Weltcup im finnischen Lahti erstmals in diesem Winter auf das Podest gesprungen. Der 26 Jahre alte Bayer belegte beim Einzelwettbewerb am Sonntag Rang zwei und musste sich nur dem polnischen Olympiasieger Kamil Stoch geschlagen geben. Noch bei Olympia in Pyeongchang war Eisenbichler nicht für den Teamwettbewerb nominiert worden. Gold-Gewinner Andreas Wellinger verpasste in Lahti mit Rang acht den nächsten Podestplatz.
Karl Geiger wurde Neunter. Richard Freitag blieb mit Rang 15 hinter den Erwartungen zurück.

+++ Skispringen +++

DSV-Adler mit Podestchancen

Die deutschen Skispringer dürfen einen Tag nach ihrem ersten Teamsieg in diesem Winter auch im Einzel auf Podestplätze hoffen. Im finnischen Lahti liegt Olympiasieger Andreas Wellinger als bester DSV-Adler nach dem ersten Sprung auf 125 Meter auf Rang vier. Auch Markus Eisenbichler als Siebter und Richard Freitag als Zehnter können am Sonntag noch auf einen der vorderen Plätze vorrücken. In Führung liegt der polnische Olympiasieger Kamil Stoch, der auf 132 Meter sprang und damit die komplette Konkurrenz um fast acht Meter distanzierte. Der Gesamtweltcup-Führende hatte schon beim Teamwettbewerb am Samstag seine Extraklasse unterstrichen.

Deutscher Doppelsieg durch Rydzek und Geiger

Das Oberstdorfer Duo Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger hat für einen deutschen Doppelsieg beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Lahti gesorgt. Einzel-Olympiasieger Rydzek gewann dank einer starken Schlussrunde in 24:51,6 Minuten mit 3,4 Sekunden vor seinem Teamkollegen Geiger, der den Schlussspurt gegen den zweimaligen Olympiasieger Jörgen Graabak um 0,5 Sekunden gewann. Fabian Rießle kam als Elfter ins Ziel, Eric Frenzel wurde 15.

+++ Ski alpin +++

Holdener gewinnt Kombinations-Weltcup

Weltmeisterin Wendy Holdener hat zum zweiten Mal nach 2016 die kleine Kristallkugel in der alpinen Kombination gewonnen. Der Schweizerin reichte bei ihrem Heim-Weltcup in Crans Montana ein vierter Platz, um die Führung in der Gesamtwertung zu behaupten. Der Tagessieg ging zum achten Mal im Weltcup an Federica Brignone (Italien). Beste Deutsche war Patrizia Dorsch (Schellenberg) auf dem 19. Platz. Dass im traditionsreichen alpinen Zweikampf nach nur zwei Wettbewerben eine Kristallkugel vergeben wurde, stieß auf breite Kritik. "Das ist ein bisschen ein Witz", sagte ARD-Expertin Maria Höfl-Riesch, die Kombinations-Olympiasiegerin von 2010 und 2014.

+++ Eisschnelllauf +++

Pechstein stellt Niemanns Titel-Rekord ein

Claudia Pechstein hat den Titel-Rekord von Gunda Niemann-Stirnemann bei deutschen Eisschnelllauf-Meisterschaften eingestellt. Die 46 Jahre alte Berlinerin sicherte sich am Sonntag in Erfurt mit einem Erfolg auf allen vier Strecken zum elften Mal den Mehrkampf-Titel. Damit egalisierte sie damit die Bestmarke der Rekordweltmeisterin aus Erfurt von insgesamt 34 nationalen Meistschafts-Siegen.

+++ Ski alpin +++

Hirscher holt sich den Gesamtweltcup

Marcel Hirscher hat den Slalom von Kranjska Gora gewonnen und sich damit vorzeitig die Triumphe in der Disziplin- und Gesamtwertung gesichert. Nach dem Sieg vom Sonntag hat der Österreicher die Slalom-Kugel rechnerisch sicher und kann auch im Gesamtklassement nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Der beste Skifahrer der Gegenwart setzte sich vor Henrik Kristoffersen durch. Der Norweger hat als Gesamt-Zweiter 289 Punkte Rückstand auf Hirscher, wird von den verbleibenden sechs Weltcups aber nur noch zwei bestreiten. Tagesdritter wurde Ramon Zenhäusern aus der Schweiz.

Aus dem deutschen Team überzeugte Sebastian Holzmann mit Platz elf und dem besten Ergebnis seiner Weltcup-Karriere. Fritz Dopfer wurde 16. und schaffte die Qualifikation für das Weltcup-Finale in zwei Woche in Are (Schweden). Dominik Stehle landete auf Rang 17. Als vierter Deutscher kam Linus Straßer mit Rang 21 in die Punkte.

+++ Langlauf +++

Nygaard gewinnt 94. Wasalauf

Der norwegische Skilangläufer Andreas Nygaard hat den 94. Wasalauf gewonnen. Der 27-Jährige setzte sich am Sonntag nach 90 Kilometern von Sälen nach Mora knapp vor dem Schweden Bob Niemi Impola durch, der damit den ersten Heimsieg für das Gastgeberland seit 2012 verpasste. Nygaard benötigte für die traditionell in klassischer Technik gelaufene Distanz bei teils heftigem Schneefall 4:24:36 Stunden. Dies war die schlechteste Zeit seit 2007, der Streckenrekord des Schweden Jörgen Brink aus dem Jahr 2009 liegt bei 3:38:41 Stunden.

+++ Langlauf +++

Rekordfrau Björgen nur Dritte in Lahti - Ringwald stark

Norwegens Skilanglauf-Königin Marit Björgen hat eine Woche nach ihrem historischen Olympiagold über 30 km im Weltcup eine Niederlage kassiert. Im finnischen Lahti kam Björgen gut zwei Wochen vor ihrem 38. Geburtstag im Klassikrennen über 10 km nur auf Platz drei und verpasste den 123. Sieg im 369. Weltcuprennen. Beste Deutsche beim Erfolg der Finnin Krista Pärmäkoski war Sandra Ringwald (Schonach) als gute Zwölfte. Björgen, die am Schlusstag der Spiele von Pyeongchang mit ihrem achten Gold Landsmann Ole Einar Björndalen als erfolgreichsten Winter-Olympioniken der Geschichte abgelöst hatte, lag im Ziel 26,9 Sekunden hinter Pärmäkoski, die in Südkorea einmal Silber und zweimal Bronze geholt hatte. Zweite wurde in Lahti die Russin Natalja Neprjajewa (+20,9 Sekunden). Björgens Landsfrau Heidi Weng baute mit Platz fünf die Führung im Gesamtweltcup aus.

+++ Eisschnelllauf +++

Ihle verpasst das Podest nur knapp

Nico Ihle hat das Podest bei den Sprint-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer erneut nur haarscharf verpasst. Wie schon vor zwei Jahren in Astana kam der Chemnitzer am Sonntag im chinesischen Changchun mit nur 0,125 Zählern Rückstand auf Bronze auf den bitteren vierten Rang. Im Schlussrennen über 1000 Meter hatte sich Ihle gesteigert und war in 1:09,29 Minuten auf Platz zwei eingekommen. Am Ende kam Ihle auf insgesamt 139,660 Punkte.

Havard Lorentzen holte nach 37 Jahren wieder den Titel nach Norwegen. Mit 139,360 Punkten setzte sich der 500-Meter-Olympiasieger vor den beiden Niederländern Kjeld Nuis und Kai Verbij durch. Zuvor hatte Jorien ter Mors zum zweiten Mal in der WM-Geschichte den Damen-Titel für die Niederlande geholt, weil die nach drei Strecken führende Japanerin Nao Kodaira wegen einer Erkrankung nicht mehr antreten konnte.

+++ Ski alpin +++

Holdener vor Gesamtsieg in der Kombination

Die Schweizer Skirennfahrerin Wendy Holdener geht bei der Alpinen Kombination von Crans-Montana als Favoritin auf den Tagessieg und zugleich auch den Weltcup-Disziplinerfolg in den entscheidenden Slalom ab 13.30 Uhr. Die Olympia-Dritte hatte am Sonntag als Siebte nach dem Super-G 1,14 Sekunden Rückstand auf die führende Sofia Goggia aus Italien. Nach ihrem Sieg in der ersten von nur zwei Kombis dieser Saison kann Holdener mit einem Top-Platz den Gewinn der kleinen Kristallkugel perfekt machen. Mikaela Shiffrin aus den USA als designierte Weltcup-Gesamtsiegerin war nicht am Start.

Aus dem deutschen Team überzeugte nur Patrizia Dorsch als 17. (+1,53 Sekunden), sie war dabei genauso schnell wie Olympiasiegerin Michelle Gisin aus der Schweiz. Bei sehr wechselhaften Verhältnissen mit teils starken Winden wurde Michaela Wenig 32. (+2,30), Meike Pfister kam auf Rang 33 (+2,39) und Kira Weidle auf Platz 36 (+2,60).

+++ Eisschnelllauf +++

Jorien ter Mors als zweite Niederländerin Sprint-Weltmeisterin

Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Jorien ter Mors hat sich am Sonntag als zweite Niederländerin in der 48-jährigen Geschichte von Sprint-Weltmeisterschaften den Titel gesichert. Zuvor hatte nur Marianne Timmer 2004 den Titel in die Eisschnelllauf-Nation Nummer eins geholt. Ter Mors setzte sich am Sonntag auch auf der zweiten 1000-Meter-Distanz in 1:15,19 Minuten durch. Sie gewann mit 150,735 Punkten sicher den Vierkampf vor der US-Amerikanerin Brittany Bowe (151,915) und der zu Olympia vom IOC nicht eingeladenen Olga Fatkulina (Russland/152,620).

Die nach drei Strecken in Führung liegende Titelverteidigerin Nao Kodaira aus Japan musste wegen einer Erkrankung den Wettkampf vorzeitig abbrechen. Gabriele Hirschbichler aus Inzell kam in der Gesamtwertung als Zehnte mit 156,310 Punkten erstmals bei einer Sprint-WM in die Top 10.

+++ Nordische Kombination +++

Rydzek nach dem Springen Siebter - Frenzel weit zurück

Kombinations-Olympiasieger Johannes Rydzek (Oberstdorf) hat beim Weltcup im finnischen Lahti noch alle Chancen auf seinen zweiten Saisonsieg. Der 26-Jährige, der an gleicher Stelle 2017 mit vier WM-Titeln zum Rekordweltmeister aufgestiegen war, liegt nach dem Springen auf Platz sieben und geht mit 28 Sekunden Rückstand auf den führenden Japaner Akito Watabe in den 10-km-Langlauf ab 14.45 Uhr. Zweitbester Deutscher ist Vinzenz Geiger (Oberstdorf) als Achter (+0:37 Minuten), Fabian Rießle (Breitnau) liegt auf Rang 13 (+0:58). Keine Chance auf ein Spitzenergebnis hat Olympiasieger Eric Frenzel (Oberwiesenthal), der wie am Samstag im Teamsprint schwach sprang und nur 22. (+1:37) ist. Unmittelbar hinter dem Sachsen gehen Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) als 23. und Manuel Faißt (Baiersbronn) als 24. (beide +1:38) ins Rennen. Im Teamsprint hatten die deutschen Duos das Podest verpasst. Rydzek/Rießle wurden Fünfte, Frenzel/Geiger kamen auf Rang sechs.

+++ Ski alpin +++

Hirscher hat die nächste Kugel im Blick

Einen Tag nach seinem Erfolg im Riesentorlauf steht Marcel Hirscher in Kranjska Gora auch im Slalom vor dem vorzeitigen Gewinn der Weltcup-Disziplinwertung. Der Skirennfahrer aus Österreich geht am Sonntag als Führender mit acht Zehntelsekunden Vorsprung auf Henrik Kristoffersen aus Norwegen in das Finale ab 12.30 Uhr. Hirscher reicht in Slowenien ein dritter Platz, um die kleine Slalom-Kristallkugel rechnerisch perfekt zu machen. Bleibt er beim letzten Technik-Rennen vor dem Weltcup-Finale vor Kristoffersen, ist ihm zudem der siebte Triumph im Gesamtweltcup praktisch sicher. Aus dem deutschen Team qualifizierten sich Dominik Stehle als 20. (+2,75 Sekunden), Sebastian Holzmann als 23. (+2,94), Linus Straßer auf Platz 26 (+3,29) und Fritz Dopfer als 29. (+3,41) noch für den entscheidenden Lauf. Dopfer kämpft noch um seinen Platz unter den besten 25 der Disziplinwertung und eine Teilnahme am Weltcup-Finale. Straßer hat sein Ticket für Are in knapp zwei Wochen bereits sicher.

+++ Skispringen +++

Althaus springt auf Platz zwei

Die Olympiazweite Katharina Althaus hat im Skisprung-Weltcup mit einem Sieg und einem zweiten Platz ihre derzeitige Glanzform unterstrichen. Einen Tag nach ihrem vierten Karriere-Erfolg im ersten von zwei Springen im rumänischen Rasnov musste sich die 21-Jährige aus Oberstdorf am Sonntag nur Norwegens Olympiasiegerin Maren Lundby geschlagen geben. Lundby sicherte sich damit vorzeitig den Gesamtweltcup. Auf dem Trampolin Valea Carbunarii in Siebenbürgen sprang Althaus 94,0 und 92,0 m, mit 234,6 Punkten lag die Weltcupzweite hauchdünn vor der drittplatzierten Slowenin Nika Kriznar (234,5). Lundby (257,8/100,0+97,0 m) hatte bei ihrem achten Saisonsieg einen riesigen Vorsprung. Althaus setzte damit ihre Podest-Serie fort, die Allgäuerin war bei jedem Saisonstart unter den besten Drei platziert.

+++ Ski-Freestyle +++

Grasemann überraschend Dritte auf der Buckelpiste

Ski-Freestylerin Laura Grasemann hat beim Buckelpisten-Weltcup im japanischen Tazawako völlig überraschend die erste Podestplatzierung ihrer Karriere eingefahren. Die 25-Jährige aus Wiesloch, die sich nicht für die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang qualifiziert hatte, belegte im Parallel-Wettbewerb Rang drei. Es war das erste Podium auf der Buckelpiste für die deutschen Freestyler seit über 16 Jahren. Am 15. Dezember 2001 hatte Christine Gerg (Lenggries) in Steamboat/USA ebenfalls im nicht olympischen Parallel-Wettbewerb sogar gewonnen.

+++ Skicross +++

Eckert wird zwei Mal Fünfter in Russland

Skicrosser Paul Eckert (Samerberg) hat sich nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang mit guten Ergebnissen zurückgemeldet. Bei den beiden Weltcup-Rennen im russischen Sunny Valley bei Miass in Tscheljabinsk belegte der 27-Jährige jeweils Platz fünf.

(can)
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