+++ Wintersport-Telegramm +++ Platz zwei für DSV-Adler, Pechstein Fünfte über 3000 Meter

Lahti · Während sich in weiten Teilen Europas der Frühling mit Macht ankündigt, kämpfen die Wintersportler noch um Weltcuppunkte oder sogar WM-Titel. In unserem Telegramm verpassen Sie nichts.

 Die deutschen Skispringer sind auf Platz zwei gelandet.

Die deutschen Skispringer sind auf Platz zwei gelandet.

Foto: dpa, pt

+++ Eisschnelllauf +++

Pechstein Fünfte über 3000 Meter

Bei ihrer 20. Mehrkampf-WM hatte sich Claudia Pechstein keine Medaillenchancen ausgerechnet. Nach dem ersten Tag in Calgary wahrte die 43-jährige Berlinerin aber ihre Chance auf den Einzug ins Finale der besten Acht. Claudia Pechstein hat mit einem starken Rennen über 3000 Meter zur Aufholjagd bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften in Calgary angesetzt. In 4:02,93 Minuten verbesserte sie am Samstag auf dem schnellen Eis im Olympic Oval ihre persönliche Saisonbestmarke um mehr als drei Sekunden und belegte Rang fünf auf dieser Strecke. In der Gesamtwertung schob sie sich damit von Platz 17 nach der ungeliebten 500-Meter-Distanz (40,00 Sekunden) auf den elften Rang vor und hat große Chancen, das Finale der besten Acht über 5000 Meter am Sonntag zu erreichen.

+++ Skisprung +++

DSV-Adler holen Platz zwei im Teamspringen von Lahti

Die deutschen Skispringer haben Wiedergutmachung für die Mannschafts-Pleite bei der WM geleistet und in Lahti Platz zwei im vorletzten Team-Wettbewerb der Saison belegt. Eine Woche nach dem fünften Rang bei den Titelkämpfen in Falun mussten sich Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl), Richard Freitag (Aue), Marinus Kraus (Oberaudorf) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) nur Norwegen geschlagen geben, das in Schweden WM-Gold geholt hatte.

Mit 1040,2 Punkten lagen Freitag (123,5+124,0 m), Kraus (121,0+120,5), Eisenbichler (121,0+122,5) und Freund (127,5+125,0) letztlich klar hinter den Norwegern (1069,1). Platz drei ging an Japan (1031,7). Zur Halbzeit hatte Team-Olympiasieger Deutschland noch knapp geführt, ein Missgeschick von Eisenbichler kostete ihm aber im zweiten Durchgang alle Siegchancen. Der Aufsteiger der Saison musste bei der Landung in den Schnee greifen und erhielt deutliche Abzüge.

+++ Snowboard +++

Bussler scheitert in Moskau im Viertelfinale

Snowboarder Patrick Bussler (Aschheim) ist beim Parallelslalom-Weltcup in Moskau im Viertelfinale ausgeschieden. Der Olympia-Sechste hatte sich als einziger deutscher Starter für die Runde der letzten Acht qualifiziert, musste sich dort aber dem Österreicher Benjamin Karl geschlagen geben. Alexander Bergmann (Berchtesgaden), Stefan Baumeister (Feldkirchen-Westerham) und Daniel Weis (Bischofswiesen) waren bereits in der Qualifikation gescheitert. Bei den Frauen enttäuschte das Trio Selina Jörg (Sonthofen), Amelie Kober (Fischbachau) und Cheyenne Loch (Schliersee) und verpasste geschlossen den Einzug ins Achtelfinale.

+++ Biathlon +++

Dorin Habert feiert Sprint-Sieg - Dahlmeier Vierte

Mitfavoritin Laura Dahlmeier ist in ihrem ersten Einzelrennen bei einer Biathlon-WM trotz einer starken Laufleistung leer ausgegangen. Im finnischen Kontiolahti musste sich die 21-Jährige aus Partenkirchen im Sprint über 7,5 km mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Dahlmeier verfehlte drei der zehn Scheiben und hatte letztlich 9,4 Sekunden Rückstand zum Bronzerang. Gold holte bei teilweise böigem Wind die Französin Marie Dorin Habert, die sich trotz eines Schießfehlers vor der Polin Weronika Nowakowska-Ziemniak (+9,6 Sekunden) durchsetzte. Rang drei ging an Walentina Semerenko (+19,7) aus der Ukraine.

+++ Ski alpin +++

Renz bricht sich Schien- und Wadenbein

Skirennfahrer Fabio Renz hat sich bei seinem Sturz in der Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell schwer verletzt. Der 23-Jährige brach sich nach Angaben des Deutschen Skiverbandes am Samstag das linke Schien- und Wadenbein und zog sich obendrein noch einen Bruch des Handgelenks zu. Die Saison ist für den Allgäuer damit beendet. Renz sollte noch am Wochenende in Lillehammer am Bein operiert werden.

+++ Langlauf +++

Herrmann wird bei Björgen-Sieg Fünfte

Die Norweger Eirik Brandsdal und Weltmeisterin Marit Björgen haben am Samstag im finnischen Lahti die Freistil-Sprints des Ski-Langlauf-Weltcups gewonnen. Brandsdal gewann vor seinem Landsmann Sindre Björnestad Skar und Richard Jouve aus Frankreich. Die deutschen Herren hatten allesamt die Qualifikation nicht überstanden. Björgen setzte sich vor ihrer Teamkollegin Ingvild Flugstad Östberg durch. Dritte wurde die Amerikanerin Kikkan Randall. Erstmals in einem Finale in dieser Saison stand Denise Herrmann. Die Oberwiesenthalerin belegte Platz fünf.

+++ Bob +++

Trio jagt Letten Melbardis

Ein deutsches Trio greift bei der Heim-WM in Winterberg nach den Medaillen im Viererbob. Titelverteidiger Maximilian Arndt (Oberhof) liegt nach zwei von vier Läufen der Königsdisziplin hinter Oskars Melbardis (Lettland) auf Rang zwei, acht Hundertstel trennen den Deutschen vom Sieger des Gesamtweltcups. Auch Zweier-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) und Debütant Nico Walther (Riesa) haben auf den Plätzen drei und vier noch alle Chancen. Friedrich hat als Dritter 14 Hundertstel Rückstand, Walter auf Platz vier 16 Hundertstel. Junioren-Weltmeister Christoph Hafer (Bad Feilnbach) liegt zur Halbzeit auf dem 15. Rang.

+++ Biathlon +++

Lesser verpasst Medaille knapp, Schempp abgeschlagen

Der zweimalige Olympiazweite Erik Lesser (Clausthal-Zellerfeld) hat im ersten Einzelrennen der Biathlon-WM im finnischen Kontiolahti eine Medaille um fünf Sekunden verpasst. Der 26-Jährige aus Frankenhain (eine Strafrunde) lief im Sprint über 10 km auf einen starken fünften Platz und verschaffte sich damit eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag. Beim Sieg des Norwegers Johannes Thingnes Boe, der sich vor Nathan Smith (Kanada/+12,1 Sekunden) und seinem Bruder Tarjei Boe (+25,3) durchsetzte, erlebte Simon Schempp ein Debakel. Der Gesamtweltcup-Zweite aus Uhingen leistete sich sieben Schießfehler und verpasste damit sogar die Verfolgung der besten 60 Athleten.

+++ Ski alpin +++

Reichelt siegt — Renz stürzt

Hannes Reichelt aus Österreich hat dem Kampf um die kleine Kristallkugel im Abfahrtsweltcup noch einmal spannend gemacht. Der Super-G-Weltmeister rückte mit seinem Sieg beim Rennen im norwegischen Kvitfjell auf 20 Punkte an Kjetil Jansrud aus Norwegen heran. Die Entscheidung fällt damit beim Weltcup-Finale ab 18. März im französischen Meribel. Reichelt siegte vor Manuel Osborne-Paradis (Kanada/0,30 Sekunden zurück) und Werner Heel (Italien/0,38). Einen schwarzen Tag erlebten die deutschen Ski-Rennläufer: Fabio Renz (Fischen) stürzte spektakulär in die Fangnetze und wurde nach einer längeren Behandlungspause mit einem Rettungsschlitten abtransportiert. Josef Ferstl (Hammer/1,08) belegte als bester Deutscher nur Rang 23. Er fiel damit in der Weltcup-Wertung auf Rang 28 zurück und verfehlte die Teilnahme am Finale, an dem nur noch die besten 25 der Disziplin-Wertung starten dürfen, um sechs Punkte.

Rydzek und Frenzel gewinnen den Teamsprint

Kombinations-Weltmeister Johannes Rydzek (Oberstdorf) und sein Partner Fabian Rießle (Breitnau) haben den letzten Teamsprint der Saison im finnischen Lahti gewonnen. Das Duo setzte sich im WM-Ort von 2017 vor den Franzosen Sebastien Lacroix und Jason Lamy Chappuis sowie den Norwegern Jan Schmid und Jarl Magnus Riiber durch.

+++ Skeleton +++

Lölling fährt zu Silber bei Heim-WM

Deutschlands jüngste Starterin Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) hat den Skeletonis bei der Heim-WM in Winterberg die ersehnte Medaille beschert. Die 20 Jahre alte Lokalmatadorin fuhr am Samstag überraschend zu Silber und ist damit die zweitjüngste Medaillengewinnerin in der WM-Geschichte. Den Titel sicherte sich erstmals die britische Olympiasiegerin Lizzy Yarnold, hinter Lölling holte Elisabeth Vathje (Kanada) nach vier Läufen Bronze. Tina Hermann (23/Königssee) fuhr auf den starken fünften Platz, Sophia Griebel (24/Suhl) belegte den zwölften Rang. Die frühere Weltmeisterin Anja Huber-Selbach (31/Berchtesgaden) musste sich im letzten Rennen ihrer Karriere mit Rang 14 zufrieden geben.

+++ Ski alpin +++

Weirather siegt auf der Kandahar

Tina Weirather aus Liechtenstein hat bei besten Bedingungen die Weltcup-Abfahrt auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Die 25 Jahre alte Tochter der ehemaligen Ski-Größen Hanni Wenzel und Harti Weirather siegte vor der Österreicherin Anna Fenninger (0,51 Sekunden zurück) und Tina Maze aus Slowenien (0,91). Es war ihr vierter Sieg im Weltcup, der erste in der alpinen Königsdisziplin. Zunehmend an Spannung gewinnt der Kampf um den Gesamtweltcup. Titelverteidigerin Fenninger, Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Super-G, verkürzte ihren Rückstand auf Maze um weitere 20 Punkte und liegt nun noch 24 Zähler hinter der Weltmeisterin und Olympiasiegerin in der Abfahrt. Beim Super-G am Sonntag (12.15 Uhr) in Garmisch-Partenkirchen kann sie an der großen Favoritin bereits vorbeiziehen. Danach folgen noch sechs Saisonrennen.

+++ Langlauf +++

Langlauf-Trio in Lahti im Viertelfinale

Drei deutsche Skilangläuferinnen haben beim Freistil-Sprint in finnischen Lahti das Viertelfinale der besten 30 erreicht. Als schnellste des DSV-Trios erreichte Sandra Ringwald (Schonach) Platz 15 der Qualifikation und lag nach 1,5 km 5,68 Sekunden hinter Siegerin Hanna Falk aus Schweden. Denise Herrmann (Oberwiesenthal) als 24. (+6,72) und Hanna Kolb (Buchenberg) als 25. (6,87) schafften ebenfalls den Einzug in die K.o.-Runde ab 14.30 Uhr. Stefanie Böhler (Ibach) schied als 44. (+11,38) aus. Bei den Männern scheiterten alle deutschen Starter in der Qualifikation, bester war Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) auf Platz 32.

+++ Ski alpin +++

Nebel sorgt für verkürzte Abfahrt

Die vorletzte Herren-Abfahrt der Saison im alpinen Ski-Weltcup wird verkürzt. Wegen Nebels im oberen Streckenteil entschied sich die Jury am Samstag im norwegischen Kvitfjell für ein Rennen vom Reservestart aus (12.00 Uhr). Der Norweger Kjetil Jansrud kann in der Schussfahrt bereits den Sieg in der Disziplinwertung perfekt machen. Für Josef Ferstl geht es darum, in der Wertung noch in die Top 25 zu kommen, um beim Weltcup-Finale im französischen Méribel Ende März starten zu dürfen. Vor dem Rennen liegt er auf dem geteilten 27. Platz.

+++ Nordische Kombination +++

Deutsches Duo muss Boden gutmachen

Das Duo Johannes Rydzek/Fabian Rießle muss im Team-Sprint beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Lahti einen Rückstand aufholen. Das Team Deutschland I liegt nach dem Springen als Fünfter 53 Sekunden hinter den Führenden Jan Schmid/Jan Magnus Riiper. Die Norweger gehen mit 37 Sekunden Vorsprung auf Österreich I mit Christoph Bieler/Lukas Klapfer in den 2x7,5 Kilometer-Lauf am Mittag. Japan II mit Takehiro Watanabe und Hideaki Nagai folgen mit 41 Sekunden Rückstand. Das Team Deutschland II mit Björn Kircheisen/Manuel Faißt hat auf Rang zehn 1:01 Minuten Rückstand. Weltcup-Gesamtsieger Eric Frenzel pausiert im Team-Sprint.

(dpa/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort