+++ Wintersport im Telegramm +++ Dreifacherfolg für Kombinierer - Schempp stürmt auf das Podest

Düsseldorf · In unserem Wintersport-Telegramm halten wir Sie über alle wichtigen Entscheidungen des Tages auf dem Laufenden. Auch am Sonntag ist wieder Großkampftag.

 Simon Schempp hat zum Abschluss des Weltcups in Nove Mesto mit Platz zwei überzeugt.

Simon Schempp hat zum Abschluss des Weltcups in Nove Mesto mit Platz zwei überzeugt.

Foto: afp, MC

+++ Skispringen +++

Eisenbichler bei Sieg von Domen Prevc bester Deutscher

Skispringer Markus Eisenbichler hat bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee als starker Fünfter erneut für das beste deutsche Ergebnis gesorgt. Während der erst 17 Jahre alte Slowene Domen Prevc in Engelberg/Schweiz seinen vierten Saisonsieg feierte, überzeugten die DSV-Adler vor allem als Mannschaft. Hinter Eisenbichler belegten Richard Freitag, Weltmeister Severin Freund und Andreas Wellinger die Ränge sieben, neun und 13.

Teenager Domen Prevc sprang derweil mit seinem Sieg vor Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch (Polen) und dem Österreicher Stefan Kraft endgültig in die Rolle des Tournee-Favoriten. Im ersten Durchgang gelang ihm mit 144,0 m sogar ein Schanzenrekord. Sein großer Bruder Peter (24) erlebte dagegen ein Desaster. Der Dominator des Vorwinters verpasste als 33. erstmals seit März 2014 den zweiten Durchgang und landete noch hinter dem dritten Prevc-Bruder Cene, der 29. wurde.

+++ Langlauf +++

Damen-Staffel auf Platz fünf

Die norwegischen Langlauf-Frauen haben erwartungsgemäß die erste Staffel-Entscheidung dieser Saison klar für sich entschieden. Beim Weltcup im französischen La Clusaz kamen am Sonntag Ingvild Flugstad Oestberg, Marit Björgen, Ranghild Haga und Heidi Weng über 4 x 4 Kilometer in 39:23,3 Minuten zum Erfolg. Sie verwiesen Finnland und Schweden mit 50,2 Sekunden und 1:08,9 Minuten Vorsprung auf die Plätze. Das deutsche Team mit Sandra Ringwald, Katharina Hennig, Steffi Böhler und Nicole Fessel erreichte 1:45,0 Minuten nach den Siegerinnen als Fünfte das Ziel.

Frenzel siegt vor Rießle und Geiger

Olympiasieger Eric Frenzel hat die sagenhafte Erfolgsserie der deutschen Kombinierer fortgesetzt und den zweiten Weltcup-Wettbewerb in Ramsau/Österreich gewonnen. Einen Tag nach dem deutschen Vierfachsieg mit Johannes Rydzek an der Spitze führte der 28 Jahre alte Frenzel (Oberwiesenthal) einen deutschen Dreifach-Triumph an und siegte vor Fabian Rießle (Breitnau), der an seinem 26. Geburtstag 0,8 Sekunden zurücklag, und dem Oberstdorfer Vinzenz Geiger (+23,4), der erstmals das Podest erreichte.

Rydzek (Oberstdorf) musste sich diesmal mit Platz neun (+41,2) begnügen, verteidigte damit aber das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden vor Frenzel erfolgreich. Routinier Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) kam als Zehnter (+41,6) als fünfter Deutscher in die Top 10.

Damit sind die deutschen Kombinierer auch nach sieben Saisonrennen des WM-Winters noch ungeschlagen. Je deimal siegten Rydzek und Frenzel, zudem gewannen sie mit dem DSV-Team den Staffelwettbewerb in Lillehammer. Die Weltmeisterschaften finden vom 22. Februar bis 5. März im finnischen Lahti statt.

+++ Skispringen +++

DSV-Adler in Lauerstellung — Prevc scheidet aus

Andreas Wellinger darf beim Skisprung-Weltcup in Engelberg/Schweiz nach dem ersten Durchgang noch auf einen Podestplatz hoffen. Der 21-Jährige aus Ruhpolding sprang bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee auf 137,5 m und liegt als bester DSV-Adler auf Rang sieben. Die Führung übernahm der 17 Jahre alte Gesamtweltcup-Spitzenreiter Domen Prevc, der mit 144,0 m den Rekord auf der umgebauten Titlis-Schanze um 2,5 Meter verbesserte, vor Daniel Andre Tande (Norwegen) und Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen.

Hinter Wellinger liegen auch Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Richard Freitag (Aue) auf den Rängen neun und zehn in Lauerstellung. Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) folgt auf Position 14, Stephan Leyhe (Willingen) auf dem 23. Platz. Team-Olympiasieger Andreas Wank (Hinterzarten) und Karl Geiger (Oberstdorf) verpassten auf den Rängen 42 und 47 den zweiten Durchgang. Gleiches galt völlig überraschend für den Slowenen Peter Prevc (33.), der vergangenen Winter beide Wettbewerbe in Engelberg gewonnen hatte. Der dritte Prevc-Bruder Cene schaffte als 26. den Einzug ins Finale.

+++ Biathlon +++

Dahlmeier hinter Koukalova Zweite im Massenstart

Weltmeisterin Laura Dahlmeier hat auch im letzten Biathlonrennen des Jahres im tschechischen Nove Mesto den Sprung auf das Podest geschafft. Die 23-Jährige aus Partenkirchen wurde im Massenstart Zweite und hatte nach zwei Schießfehlern im Ziel nur 3,1 Sekunden Rückstand auf Siegerin Gabriela Koukalova (Tschechien/1). Platz drei sicherte sich Dorothea Wierer (Italien/1)

Bereits vor dem Rennen stand fest, dass Dahlmeier ihre Führung im Gesamtweltcup behalten wird und im Gelben Trikot zum Heimweltcup nach Oberhof reist. Zweitbeste Deutsche wurde überraschend Vanessa Hinz (Schliersee/1) als Vierte, Franziska Preuß (Haag/2) rundete das starke Mannschaftsergebnis auf Rang sechs ab.

+++ Snowboard +++

Deutsches Duo scheidet im Viertelfinale aus

Die deutschen Snowboardcrosser kommen auch gemeinsam nicht auf Touren. Zwei Tage nach dem schwachen Weltcup-Auftakt in Montafon/Österreich schied das Duo Paul Berg (Konstanz) und Martin Nörl (Adlkofen) im Teamwettbewerb an gleicher Stelle bereits im Viertelfinale aus. Nach einem Crash von Nörl blieb am Ende nur Platz 13.

Der Tagessieg ging an die Spanier Regino Hernández und Lucas Eguibar. Bei den Frauen setzten sich Nelly Moenne Loccoz und Chloe Trespeuch aus Frankreich durch, ein deutsches Duo war nicht am Start. Die nächste Weltcup-Station ist ab 19. Januar in Solitude (USA), wo je ein Einzel- und ein Team-Wettbewerb auf dem Programm stehen.

+++ Langlauf +++

Männer-Staffel läuft auf Platz vier

Die deutschen Skilangläufer haben eine starke Staffel-Generalprobe für die WM abgeliefert. Im französischen La Clusaz belegte das Quartett des Deutschen Skiverbandes über 4x8 km am Sonntag einen nicht erwarteten vierten Platz. Beim Sieg von Topfavorit Norwegen vor Russland (+0,2 Sekunden) fehlten Thomas Bing (Dermbach), Tim Tscharnke (Biberau), Florian Notz (Römerstein) und Lucas Bögl (Gaißlach) nur 5,1 Sekunden auf die drittplatierten Franzosen.

Besser war eine deutsche Staffel zuletzt im Februar 2011 mit einem dritten Rang im russischen Rybinsk. Die Weltmeisterschaften finden vom 22. Februar bis zum 5. März 2017 im finnischen Lahti statt.

+++ Ski alpin +++

Neureuther fehlen 2,13 Sekunden auf den Sieger

Ski-Rennläufer Felix Neureuther hat auch beim Weltcup-Riesenslalom im italieneischen Alta Badia das "Stockerl" verpasst. Der 32 Jahre alte Partenkirchner wurde beim vierten Triumph von Marcel Hirscher (Österreich) auf der "Gran Risa" allerdings guter Sechster. Stefan Luitz aus Bolsterlang kam auf den neunten Rang.

Zu Hirscher, der den wohl schwersten Riesenslalom der Saison nun genau so oft gewonnen hat wie der legendäre Alberto Tomba, fehlten Neureuther 2,13 Sekunden. Damit bleibt es für den besten Deutschen bei einem Podestplatz in dieser Saison, den er zum Auftakt in Sölden geholt hatte. Luitz hatte 2,93 Sekunden Rückstand. Hirscher benötigte für seinen insgesamt fünften Triumph in Alta Badia (1 Slalom, 4 Riesenslalom) 2:32,89 Minuten. Zweiter wurde Mathieu Faivre aus Frankreich, der 0,71 Sekunden zurück lag, vor dem Italiener Florian Eisath (+1,10 Sekunden).

+++ Biathlon +++

Schempp in Nove Mesto starker Zweiter hinter Dominator Fourcade

Der ehemalige Staffel-Weltmeister Simon Schempp ist zum Abschluss des Biathlon-Weltcups im tschechischen Nove Mesto erstmals in diesem Winter auf das Podest gestürmt. Der 28-Jährige aus Uhingen sicherte sich im Massenstart hinter Dominator Martin Fourcade aus Frankreich den zweiten Platz. Im Ziel hatte Schempp nach 15 km nur 8,3 Sekunden Rückstand. Platz drei ging an den Russen Anton Babikow (Russland).

"Heute ging es auf. Es hat super funktioniert und ich hatte auf der letzten runde noch Körner. Der Ausgang ist sensationell", sagte Schempp am ARD-Mikrofon: "Ich konnte mich am Schießstand gut zusammenreißen und hatte den Fokus voll auf mir. Es ging sehr gut, das war ein tolles Rennen."

+++ Nordische Kombination +++

Deutsche Athleten wieder mit guten Siegchancen

Die deutschen Kombinierer haben auch beim zweiten Weltcup-Wettbewerb in Ramsau/Österreich beste Siegchancen. Einen Tag nach dem DSV-Vierfacherfolg um Sieger Johannes Rydzek liegt Olympiasieger Eric Frenzel (Oberwiesenthal) nach dem Springen auf Platz drei und geht mit nur 17 Sekunden Rückstand auf den führenden Österreicher Mario Seidl in den abschließenden 10-km-Langlauf ab 15.10 Uhr. Seidl ist allerdings ein deutlich schlechterer Läufer als der Vortagesdritte Frenzel.

Zwischen Seidl und Frenzel schob sich der erneut starke Vinzenz Geiger (Oberstdorf/+10 Sekunden), der nach seinem vierten Platz am Samstag ein weiteres Spitzenergebnis anpeilt. Fabian Rießle (Breitnau), im ersten Wettbewerb im WM-Ort von 1999 Zweiter, liegt an seinem 26. Geburtstag auf Rang vier (+23).

+++ Ski alpin +++

Rebensburg raus — Gut siegt

Die von einem Virus geschwächte Ski-Rennläuferin Viktoria Rebensburg hat beim Weltcup-Super-G im französischen Val d'Isère die nächste Enttäuschung erlebt. Einen Tag nach ihrem krankheitsbedingten Verzicht auf die Abfahrt schied die Olympiasiegerin aus Kreuth am Tegernsee nach 50 Fahrsekunden aus. Als sie neben der Piste abfuhr, stützte sie sich erschöpft auf die Oberschenkel.

"Ich habe mich nicht so super gefühlt, war von meinem Körper her noch irgendwo anders, da hat die Spannung nach dem Virus gefehlt", sagte Rebensburg in der ARD, "aber ich habe gekämpft und probiert, das Maximum rauszuholen." Bis zum Riesenslalom am Dienstag in Courchevel habe sie nun Zeit, "mich ein bisschen aufzupäppeln. Ich hoffe, dass ich jetzt mal wieder was essen kann."

Gestärkt zurück kam dagegen Lara Gut. Nach ihrem Aus sowohl bei der alpinen Kombination am Freitag als auch bei der Abfahrt, die jeweils Ilka Stuhec (Slowenien) gewann, feierte die Schweizerin ihren 21. Weltcup-Sieg. Gut setzte sich bei ihrem dritten Saisonerfolg knapp vor Tina Weirather aus Liechtenstein durch, die 0,13 Sekunden zurück lag.

+++ Ski alpin +++

Neureuther und Luitz schielen aufs Podest

Die deutschen Skirennfahrer Felix Neureuther und Stefan Luitz gehen mit Chancen auf das Podium in den zweiten Durchgang des Weltcup-Riesenslaloms von Alta Badia. Neureuther als zwischenzeitlicher Fünfter und Luitz auf Rang sechs hatten am Sonntag rund drei Zehntelsekunden Rückstand auf Platz drei. Nach 45 Startern führte Marcel Hirscher aus Österreich vor dem Franzosen Mathieu Faivre (+0,21 Sekunden) und Florian Eisath aus dem italienischen Team (+0,81). Neureuther war 1,07 Sekunden langsamer als Hirscher, Luitz 1,11 Sekunden. Dominik Schwaiger landete jenseits der Top 30 und verpasste damit die Qualifikation für den zweiten Lauf ab 12.30 Uhr.

+++ Snowboard +++

Laböck löst WM-Ticket

Die frühere Weltmeisterin Isabella Laböck hat gleich im zweiten Rennen nach ihrem 22-monatigen Pause das Ticket für die Snowboard-WM gelöst. Die 30-Jährige aus Rosenheim fuhr beim Parallel-Slalom in Cortina d'Ampezzo auf Platz sieben.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut läuft. Ich bin super happy", sagte Laböck, die wegen einer schweren Knöchelverletzung lange raus war. Beim Weltcup-Auftakt mit dem Parallel-Riesenslalom am Donnerstag in Carezza war sie nicht über die Qualifikation hinausgekommen.

+++ Eiskunstlauf +++

Savchenko/Massut führen deutsches Aufgebot bei EM an

Die fünfmalige Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko und ihr Partner Bruno Massot führen das Aufgebot der deutschen Eislauf-Union (DEU) für die Eiskunstlauf-Europameisterschaften vom 25. bis 28. Januar im tschechischen Ostrau an. Wegen einer Fußverletzung der 32-Jährigen konnte das Duo allerdings bei den deutschen Meisterschaften in Berlin den Titel nicht verteidigen, sondern startete lediglich außer Konkurrenz.

Ebenfalls für die Paarlauf-Konkurrenz wurden die neuen Meister Mari Vartmann und Ruben Blommaert (Düsseldorf/Oberstdorf) sowie die Berliner Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert nominiert. EM-Tickets erhielten auch die deutschen Eistanz-Meister Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis, der Berliner Paul Fentz für die Herren-Konkurrenz sowie bei den Damen Titelträgerin Nathalie Weinzierl aus Mannheim sowie die Essenerin Nicole Schott.

(seeg/sid/dpa)
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