+++ Wintersport-Telegramm +++ Biathleten wieder stark, Skispringer Freund disqualifiziert

Nach ihren glänzenden Auftritten im Sprint nutzen die Biathleten Laura Dahlmeier und Simon Schempp auch in der Verfolgung ihre Chance auf eine Top-Platzierung. Eissprinterin Judith Hesse düpiert die Favoriten. Der Wintersport-Tag im Telegramm.

Das ist Simon Schempp
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Foto: afp, CHRISTOF STACHE

+++ Shorttrack +++

Deutsche ohne Chance auf vordere Plätze

Lokalmatadorin Anna Seidel und Torsten Kröger haben beim Shorttrack-Weltcup in Dresden für die besten deutschen Platzierungen gesorgt. Die 16-jährige Olympia-Teilnehmerin und der Rostocker kamen am Sonntag jeweils auf Rang zwölf über 500 Meter, nachdem sie jeweils den Einzug ins Halbfinale verfehlt hatten. Wie schon die deutsche Damen-Staffel büßte auch der Dresdner Christoph Schubert vor 2845 Zuschauern durch eine Disqualifikation eine bessere Platzierung ein. Der 20-Jährige war über 1500 Meter der einzige deutsche Athlet, der in einer Einzeldisziplin ein B-Finale erreichte, jedoch wegen der Behinderung eines anderen Läufers mit einer Strafe belegt wurde und damit am Ende nur auf Rang 14 landete. Die deutsche Damen-Staffel hatte sich am Samstag durch einen Sturz und eine Disqualifikation im Halbfinale um den Einzug ins A- oder B-Finale gebracht.

+++ Skispringen +++

Fannemel holt sich Sieg in Titisee-Neustadt

Anders Fannemel hat nach der Disqualifikation von Severin Freund die Gunst der Stunde genutzt und den Skisprung-Weltcup in Titisee-Neustadt gewonnen. Der Norweger verwies am Sonntag mit Sprüngen auf 135,5 und 143,5 Meter den Polen Kamil Stoch und Roman Koudelka aus Tschechien auf die Plätze. Als bester DSV-Starter kam Richard Freitag mit Sprüngen auf 134 und 133 Meter auf Rang acht. Michael Neumayer wurde 13., Markus Eisenbichler 15. Freund war als Halbzeit-Spitzenreiter wegen eines zu langen Ski aus der Wertung genommen worden. Der Österreicher Stefan Kraft baute seine Führung in der Gesamtwertung als Fünfter dadurch weiter aus.

+++ Skispringen +++

Freund muss im zweiten Durchgang zuschauen

Böse Überraschung für Skispringer Severin Freund: Der 26-Jährige ist bei seinem Heimspiel in Titisee-Neustadt nach dem ersten Durchgang disqualifiziert worden. Grund war die Skilänge, die nicht dem Reglement entsprach. Freund war zuvor auf starke 137,0 Meter geflogen und hätte damit klar die Führung übernommen. Auf Rang eins liegt somit der Norweger Anders Fannemel, der auf 135,5 Meter (137,8 Punkte) kam. Zweiter ist Vierschanzentournee-Gewinner Stefan Kraft (135,9) vor Michael Hayböck (beide Österreich/134,4).

Gut im Rennen liegt Marinus Kraus (Oberaudorf) auf dem sechsten Rang. Deutlich verbessert präsentierte sich der zuletzt enttäuschende Richard Freitag (Aue), der auf Rang acht folgt. Ebenfalls in den zweiten Durchgang schafften es Michael Neumayer (Oberstdorf) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) auf den Plätzen 18 und 24. Stephan Leyhe (Willingen) verpasste dagegen wie schon am Samstag den zweiten Durchgang.

+++ Eisschnelllauf +++

US-Amerikanerin Bowe siegt über 1000 Meter

Die Amerikanerin Brittany Bowe hat beim Eisschnelllauf-Weltcup in Heerenveen das zweite 1000-Meter-Rennen gewonnen. Bowe siegte am Sonntag in 1:15,63 Minuten vor der Niederländerin Marrit Leenstra (1:15,75) und der Tschechin Karolina Erbanova (1:15,98). Auf Rang vier landete die Weltcup-Führende Li Qishi (1:16,28) aus China. Gabriele Hirschbichler aus Inzell wurde in 1:18,15 Minuten Neunte im Mini-Feld der zwölf Läuferinnen. Vortagessiegerin Heather Richardson aus den USA hatte mit Blick auf die am Donnerstag beginnende Einzelstrecken-WM an gleicher Stelle auf einen Start verzichtet.

+++ Eisschnelllauf +++

Ihle schafft wieder den Sprung aufs Podest

Eissprinter Nico Ihle ist beim Weltcup in Heerenveen zum dritten Mal auf das Podium gelaufen. Über 500 m landete der Chemnitzer am Sonntag in 35,06 Sekunden auf dem dritten Platz und bewies eine Woche vor dem Saisonhöhepunkt bei der Einzelstrecken-WM an gleicher Stelle (12. bis 15. Februar) einmal mehr seine starke Form. Der Sieg ging an den Russen Pawel Kulischnikow (34,62) vor Mo Tae-Bum aus Südkorea (34,94). Ihle war bereits am Samstag über 500 m (35,11) und über 1000 m (1:09,06 Minuten) zu Bronze gelaufen.

+++ Biathlon +++

Schempp wieder Zweiter

Simon Schempp hat beim Biathlon-Weltcup in Nove Mesto seine derzeitige Top-Form bestätigt und den achten Podestplatz der Saison eingefahren. In der Verfolgung über 12,5 Kilometer musste sich der 26-Jährige am Sonntag wie tags zuvor im Sprint nur Jakov Fak geschlagen geben. Nach einer Strafrunde hatte Schempp 4,4 Sekunden Rückstand auf den Slowenen, der ebenfalls einen Fehler am Schießstand hatte. Dritter wurde der Franzose Martin Fourcade (0/+ 13,3 Sekunden). Das starke Teamergebnis rundeten Andreas Birnbacher, Erik Lesser und Arnd Peiffer auf den Plätzen sieben bis neun ab. Daniel Böhm wurde 17., Benedikt Doll kam auf Platz 21.

+++ Eisschnelllauf +++

Hesse sprintet zum Sieg

Eisschnellläuferin Judith Hesse hat überraschend das 500-m-Rennen beim Weltcup in Heerenveen gewonnen. Die deutsche Meisterin aus Erfurt siegte am Sonntag in 38,19 Sekunden vor Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa (Südkorea/38,21) und Thijsje Oenema (Niederlande/38,23). Für Hesse war es der erste Weltcup-Sieg über die kurze Sprintdistanz.

+++ Skispringen +++

Vogt enttäuscht in Rasnov

Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt hat beim Weltcup im rumänischen Rasnov ein enttäuschendes Wochenende erlebt. Auf der von ihr ungeliebten Schanze kam die 22-Jährige am Sonntag nicht über den zwölften Platz hinaus, schon tags zuvor war die Degenfelderin nur Achte geworden. Knapp zwei Wochen vor Beginn der WM in Falun/Schweden verlor Vogt im Gesamtweltcup den zweiten Platz an Sara Takanashi (Japan), die am Sonntag bei schwierigen Bedingungen nach nur einem Durchgang ihren dritten Saisonsieg holte.

+++ Bob +++

Nur Lette Melbardis ist schneller als Friedrich

Francesco Friedrich ist beim Viererbob-Weltcup in Innsbruck/Igls auf Rang zwei gefahren. Der Oberbärenburger Pilot musste mit seiner Crew nur dem Weltcup-Führenden Oskars Melbardis aus Lettland den Vortritt lassen, der am Sonntag den vierten Weltcup-Sieg in diesem Winter einfuhr. Nach zwei Läufen hatte Friedrich 0,13 Sekunden Rückstand auf den Letten, den er am Freitag im Zweierbob noch bezwungen hatte. Dritter wurde Nico Walther aus Riesa. Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt landete auf Rang sechs und sucht drei Wochen vor der Heim-Weltmeisterschaft in Winterberg weiter seine Stammbesetzung in der Königsklasse.

+++ Biathlon +++

Dahlmeier landet in der Verfolgung auf Rang drei

Einen Tag nach ihrem Sieg im Sprint ist Laura Dahlmeier zum Abschluss des Weltcups im tschechischen Nove Mesto in der Verfolgung erneut auf das Podest gestürmt. Die 21-Jährige aus Partenkirchen landete nach drei Schießfehlern und mit nur 14,9 Sekunden Rückstand nach 10 km auf Rang drei. Für Dahlmeier war es der dritte Podestplatz ihrer Karriere. Großes Lob gab es von Magdalena Neuner. Den Sieg bei schwierigsten Bedingungen mit wechselnden Winden und starkem Schneefall sicherte sich Dreifach-Olympiasiegerin Darja Domratschewa (Weißrussland/4 Fehler) mit 6,8 Sekunden Vorsprung vor Kaisa Mäkäräinen (Finnland/4). Vanessa Hinz (Schliersee/2) feierte auf Rang vier das bislang beste Resultat ihrer Laufbahn. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/8) lag bis vor dem dritten Schießen noch in Führung und leistete sich dann drei Schießfehler. Im letzten Stehendschießen schoss die 27-Jährige anschließend auf die falschen Scheiben und wurde nach ihrem "Crossfire" mit einer sechsminütigen Zeitstrafe belegt.

+++ Skeleton +++

Hermann verpasst EM-Medaille

Tina Hermann hat bei den Europameisterschaften in Igls eine Medaille verpasst. Die 22-Jährige vom Königssee kam bei den im Rahmen des Weltcups ausgetragenen Titelkämpfen am Sonntag in Österreich nur auf den fünften Platz, nach dem ersten Lauf hatte Hermann noch aussichtsreich auf Rang drei gelegen. Es gewann Olympiasiegerin Elizabeth Yarnold (Großbritannien) vor Lokalmatadorin Janine Flock und der Britin Rose McGrandle. Anja Huber-Selbach (Berchtesgaden) wurde Achte, Sophia Griebel (Suhl) musste sich mit dem zwölften Platz begnügen. Das EM- und Weltcup-Rennen war bereits für das vergangene Wochenende in La Plagne/Frankreich angesetzt gewesen, wurde aufgrund schlechter Bahnbedingungen jedoch abgesagt.

(sid/dpa)
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